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Nivea

Wird bei den Best Brands getrickst, Mr. Serviceplan?

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Es ist das alljährliche Hochamt der Marketing-Branche: Die Münchner Marken-Gala Best Brands der Agentur Serviceplan (Honorarumsatz 818 Mio €). Seit 2004 gibt es den Preis – und immer wieder Getuschel über die Sieger.

Gastgeber und Initiator der Best Brands: Florian Haller, CEO von Serviceplan

Mit großem Budget, XXL-Sponsoren (u.a. NIQ/GfK, Seven One, Markenverband, WiWo, die ZEIT) und viel Liebe zum Detail bringt die Serviceplan Group ihre Best Brands auf die Bühne. Fast 2000 wollten, aber nur 600 Gäste durften mitfeiern im Bayerischen Hof.

Interview mit Stargast: Sanna Marin, Ex-Ministerpräsidentin Finnlands und WiWo-Chef Horst von Buttlar. Die einstmals jüngste Regierungschefin der Welt arbeitet jetzt für Tony Blair

Voila: Das sind Deutschlands beliebteste Marken 2025, das Ranking in der Königsklasse, die „Best Brands Overall“:
• Nivea vor Coca-Cola,
• Adidas auf 3,
• Bosch, Lego, Dyson, Samsung,
• 8. Apple, 9. Sony Playstation und auf 10 Red Bull.

4 Sieger, 1 Lächeln (v.l.): Yannick Michot (Patek Philippe), BMW-Vorstand Ilka Horstmeier, Christian Haensch, Geschäftsführer von Beiersdorf und Philipp Markmann. General Manager ESN

Die beste Employer Brand ist BMW vor Mercedes und Porsche. Die besten 3 Luxus-Marken sind Patek Philippe, Lamborgini und Porsche. Und die GenZ wählt in Sachen Food & Beverage diese Top-3-Marken: die Sportergänzungsnahrung ESN, den Energy Drink Red Bull sowie den Frühstücksklassiker Nutella.

Die GenZ, früher jugendliche Zielgruppe, stand im Mittelpunkt des Collegs, das vor den Awards in der Münchner Agentur stattfand

Wie kommt man aufs Podium und wird Best Brand? Dazu Florian Haller, Chef von Serviceplan: „Indem man Konsumenten überzeugt und begeistert.“ Und: „Was in diesem Jahr besonders auffiel: Erfolgreiche Marken werden zu Communities.“

Attraktiv und gut gelaunt: Best Brands-Moderatorin Linda Zervakis (3.v.l.) mit Gala-Gästen

Aber es gibt immer wieder Gerüchte, dass Kundschaft aus dem Serviceplan-Kosmos besonders positiv bewertet werden. Kann man schummeln bei den Best Brands, gibt es Tricks? Da winkt Mr. Serviceplan Florian Haller vehement ab: „Dem Best Brands Award-Ranking liegt eine repräsentative Studie von NIQ/GfK zugrunde.“ Dabei werde die Stärke einer Marke anhand des wirtschaftlichen Markterfolgs und dem sogenannten „Share of Soul“ gemessen, der Attraktivität der Marke in der Kundenwahrnehmung. „Schummeln kann man nicht.“

Im Gala-Getümmel gesichtet: Beatrice Guillaume-Grabisch (Nestlé) und Florian von Hornstein (Serviceplan)

Es sei also eine valide und ganzheitliche Beurteilung der Marken, so die Veranstalter. Die Zielgruppe sind Käufer von 500 Marken in 60 verschiedenen Produktbereichen. Die Studienergebnisse stammen von 14.000 Konsumenten mit rund 230.000 Bewertungen.

Top-Location: 600 Serviceplan-Gäste feierten im Bayerischen Hof bis spät in die Nacht

Fest steht: Mit den Best Brands hat Serviceplan selbst eine Best Brand kreiert. Die Marken-Gala wurde erfolgreich in die europäische Nachbarschaft exportiert. Best Brands-Awards gibt es mittlerweile jedes Jahr auch in Italien, Belgien, Frankreich und Polen.

Brachte modernen Sound in die Münchner Gala: Fritz Kalkbrenner

Klementine, Schnuppi und Onkel Dittmeier

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Kunststück Werbung – eine solches Thema würde den Medientagen (23.-25.10.) gut stehen. Läuft aber nicht in München, sondern in Mannheim.

Das Mannheimer Technoseum hat sich der Werbung angenommen und eröffnet am 7. November eine große Ausstellung unter dem Titel „Die Sammlung 3: Werben & Verkaufen“.

Titelheld in Mannheim: der schelmische Lurchi von Salamander

Der etwas kryptische Name erklärt sich, weil das Landesmuseum nun zum dritten Mal nur Objekte aus eigenen Beständen und Depots zeigt. Die Vermutung, dass der Titelzusatz „Werben & Verkaufen“ eine kreative Initiative des gleichnamigen Fachverlags in München ist, trifft nicht zu. Richtig ist: Der Verlag Werben & Verkaufen GmbH, der kürzlich etliche Redakteur/innen bis hoch in die Chefetage freisetzte und aktuell über grüne Haare berichtet, hat keine derartigen Auftritte im Sinn, gab aber die Erlaubnis zur Titelnutzung.

Dr. Thomas Kosche: Sammlungsleiter am Mannheimer Technoseum

Die Ausstellung im Mannheimer Technoseum umfasst mehr als 2.500 Objekte aus 100 Jahren Marketingkommunikation. Sie ist Inspiration und gleichzeitig wehmütiger Rückblick auf fast Vergessenes. Mit dabei: Die Goldbären, ein Almauftrieb mit den berühmten lila Milka-Kühen, diverse Zornesabflüge von HB-Männchen Bruno und auch Klementine ist mit von der Partie. Preisfrage: Welches Procter&Gamble-Produkt hat die emsige Klemptner-Lady einst beworben? Richtig: Ariel war´s. Die Spots liefen übrigens bis 1986.

Werbeklassiker und Sammlerobjekt: Emailleschild von Kaffee Hag

„Slogans, Melodien und Figuren aus der Werbung sind heute Bestandteil unseres kulturellen Gedächtnisses“, sagt Sammlungsleiter Dr. Thomas Kosche. Er wolle auf eine einfache, spielerische Art dieses Gedächtnis wieder auffrischen. Die Mannheimer Ausstellung ist nach dem 3-G-Marketingprinzip aufgebaut, das einst Ferdinand Piech für VW etablierte: Die ganze Familie soll angesprochen werden – die Großeltern, die Eltern und deren Kinder.

Blonde Haare, lange Beine: lang her der Werbeauftritt von Bild

Vom Plakat bis zum TV-Spot, vom Kuscheltier bis zum Emailleschild – „Werben & Verkaufen“ zeigt auch, wie kreativ und liebevoll die Marken früher auf sich aufmerksam machten. „Die Leichtigkeit der Werbung ist heute dahin“, sagt Ausstellungs-Chef Kosche. Das Controlling beherrsche die Kreation.


Das war früher anders – als es nur ein paar TV-Programme gab und die Werbung persönlich und sogar kuschelig war. Da gab nicht nur Herrn Kaiser oder Onkel Dittmeyer, sondern auch Lurchi von Salamander, Wum und Wendelin, die Barbie von Bild und die blaue Nivea-Kuschel-Krake.

Nivea hat heute Bundestrainer Joachim Löw als Testimonial

Und wer kennt noch Schnuppi? Das war in den 80er Jahren der gelbe Werbehund von C&A. Er spielt übrigens die Hauptrolle in einer App-gestützten Quiz-Ralley während der Ausstellung. Bis zum Finale am 1. Juni 2020 bietet die Mannheimer Werbe-Show diverse Zusatzevents (Kino- und Kabarettaufführungen, Vorträge). Also, auf geht´s nach Mannheim…

„Werben & Verkaufen“ im Mannheimer Technoseum läuft bis zum 1.Juni 2020
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