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September 2021

Bei Serviceplan gab´s Watschn für die Werbung

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Florian Haller, Chef der Münchner XXL-Agentur Serviceplan, zuckte leicht. Oben auf der Bühne watschte der bekannte Maler Markus Lüpertz die Werbung ab. Und zwar krachend.

Elegant und selbstbewusst: Markus Lüpertz, Maler, Grafiker und Bildhauer

Ort der ungewöhnlichen Zeugnisabgabe: das Hauptquartier der Münchner Agentur, die zum 17. Innovationstag eingeladen hatte. Lüpertz, 80, der Ex-Chef der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, war ein Stargast vor 400 Zuschauern. Seine Meinung zur Werbung:

Lüpertz bei Serviceplan: “Ich guck´ immer, wo das Ufo gelandet ist.”

„Das Fernsehen hat die Werbung banal gemacht. Sie hat Menschentypen erfunden, die immer gleicher werden.“ Jeans, T-Shirt und einen Klumpen Plastik an den Füßen sei der Dress-Code für die ganze Welt.

Über Wahlwerbung: „Alle lächeln auf den Plakaten. Aber wenn man genauer guckt, fletschen sie nur die Zähne.“

Lüpertz: “Schöner wär´s, wenn man Werbung nicht gleich verstehen würde.”

„Die Werbung hat eine Gleichgültigkeit gegenüber sich selbst entwickelt.“ Den Begriff Wertschätzung gebe es nicht mehr.

„Da kocht eine Hausfrau mit einer Hand Spagetti und holt sich mit der anderen Hand einen Kredit. Wie soll das gehen? Ich guck´ immer, wo das Ufo gelandet ist.“

„Meine Intelligenz wird von der Werbung nicht beansprucht.“

Gastgeber des Innovationstages: Serviceplan-Chef Florian Haller

Der Innovationstag der Münchner Serviceplan Group SE & Co.KG (4.200 Mitarbeiter, 448 Mio Jahresumsatz) ist ein alljährliches Treffen der Werbe-, Wirtschafts- und Medienbranche – mit Hochkarätern als Speaker.

“Scholz wird Kanzler”: Judith Wittwer, Chefredakteurin der SZ

Diesmal u.a. auf der Bühne: Judith Wittwer, Chefredakteurin SZ, Carsten Knop, Herausgeber FAZ, Politikwissenschaftlerin Emilia Roig, BSH-Marketingchef Michael Bohn, Handelsexpertin Cate Trotter, Trendscout Raphael Gielgen von Vitra sowie Werbe-Analyst Markus Lüpertz.

CMO of the Year 2021: Antje von Dewitz, Chefin des Outdoorspezialisten Vaude

Gesellschaftliches Hightlight war am Abend die Gala für den „CMO of the Year“. Es ist die Kür des besten Marketeers. Den Titel erhielt für dieses Jahr die Vaude-Chefin Antje von Dewitz. Sie leitet auch das Marketing der Outdoormarke. Interessantes Detail in der Vaude-Philosophie: Auf einer Onlinesite können alte Vaude-Produkte zur Reparatur angemeldet und eingeschickt werden.

Wurde als CMO 2020 geehrt: Susan Schramm (McDonald´s) mit Serviceplan-GF Ronald Focken

Riesenapplaus im Haus der Kunst auch für Susann Schramm von McDonald´s. Sie erhielt nachträglich den CMO-Award für 2020.
Fest steht: Der Münchner Innovationstag von Serviceplan hat sich mit dem Event CMO of the Year, zu einem relevanten Must-Termin für die deutsche Marketing- und Werbebranche entwickelt.

Treffpunkt Kaffeebar: Marketingchefin Karoline Haderer (Nürnberg Versicherung) mit Serviceplan-GF Florian von Hornstein

Ein „Schisser“ aus der Werbewelt

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Kann ein deutscher Werber so richtig gut schreiben? Einen Spiegel-Bestseller? Yes! Der Ex-Kolle Rebbe-Mann Jan Kowalsky hat das geschafft. Jetzt ist sein zweites Buch am Start.

Jetzt Spiegel-Bestseller Nr.2? Autor Jan Kowalsky

„Als Schisser durchs Netz“, so der Titel von Kowalskys Neuerscheinung (Verlag Goldmann, 14,- €). Auf 256 Seiten präsentiert der 45jährige Hamburger „eine Berg- und Digitalfahrt der Gefühle“. Dabei beantwortet der Autor so aktuelle Fragen wie: „Liebt meine Frau ihr Handy mehr als mich?“, „warum spricht meine Kaffeemaschine zu mir?“ oder: „Warum lässt mich das Smarthome nicht rein?“

Herzige Illustrationen geben Kowalskys Buch eine besondere Note. Alle gezeichnet vom Autor

Es ist ein unterhaltsamer Erfahrungsbericht eines Digital-Skeptikers, eines „Schissers“, der aber seine Angst vor der Digitalisierung langsam verliert – und seine Frau abermals für sich gewinnt.

Juhu: Ein Happyend nach der Berg- und Digitalfahrt der Gefühle

Der „Schisser“ spielte auch in Kowalskys vorherigem Buch die Hauptrolle. Er schildert die Geschichte von einem der mitmusste, „als Schisser um die Welt“. Ein Volltreffer: 50.000 verkaufte Exemplare, Platz 5 in der Spiegel-Bestsellerliste.

Jan Kowalskys erster Bestseller als “Schisser”

Als Mitglied der einstigen Top-Agentur Kolle Rebbe kennt Kowalsky die Welt der Bestseller. Er hat sie mitgeformt. Bionade, Ritter, Otto, Google, die Lufthansa („Siegerflieger“) und Misereor waren u.a. prominente Agenturkunden, brachten viel Lob und Auszeichnungen. Besonders gern erinnert sich der Marketing-Mann an die Friendscout-Kampagne: „Küssen kann man nicht alleine.“

Im “Schisser'” Nr.2 geht´s in wilder Fahrt durch unsere digitale Welt

Gibt´s noch die Sehnsucht nach den wilden Agenturzeiten? „Irgendwann“, sagt Kowalsky, „muss man sich entscheiden. Ich habe mich für die Familie entschieden.“ Der Werber verließ Kolle Rebbe, wechselte zu Xing und ist heute CMO der Wibu Gruppe, Ahrensburg, einem Komplettanbieter für den Pflege- und Gesundheitsmarkt.

Ein Selbstportrait ganz ohne Computergrafik: Jan Kowalsky, der kreative Abenteurer

„Ich will mit meinem Buch auf den brutalen Zeitfresser Handy aufmerksam machen“, sagt der studierte Wirtschaftskommunikator und Vater zweiter Kinder. „Wir gucken nicht aus dem Fenster, sondern aufs Display. Wir marschieren durch die Welt, ohne die Welt zu sehen.“ Kowalskys Rezept gegen die Digi-Diktatur: Man nehme ein weißes Blatt Papier und zeichne los. Der Bestseller-Autor hat´s auch so gemacht und seine Bücher eigenhändig illustriert.

250.000,- Euro vom Präsidenten

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Wissenschaftliche Sternstunde in München: Im Deutschen Museum präsentierten sich die drei erfolgreichsten Forscherteams des Jahres 2021. Mit dabei: die weltberühmten BioNTech-Gründer.

Top-Stars der deutschen Wissenschaft: BioNTech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci

Prof. Ugur Sahin und Dr. Özlem Türeci haben den ersten Covid-Impfstoff entwickelt. Mit Unterstützung von Pfizer werden bis Ende des Jahres drei Milliarden Dosen weltweit ausgeliefert. „Impfstoff für die Menschheit, in Rekordzeit entwickelt“, erklärte das Berliner Bundespräsidialamt. Seit 1997 lobt der Bundespräsident jedes Jahr den „Deutschen Zukunftspreis“ aus, für die besten Forscher und Wissenschaftler des Landes. Der Preis ist mit 250.000,- Euro dotiert.

Generaldirektor und Dirigent des Deutschen Museums: Prof. Wolfgang Heckl

Aus 700 Bewerbungen hat die Jury nun die drei Finalisten ermittelt. Die werden übrigens seit 2008 im Deutschen Museum vorgestellt. Eine clevere Akquise von Museums-Chef Prof. Wolfgang Heckl. Sein Haus zeigt die interessantesten Projekte des Zukunftspreises jedes Mal in einer Sonderausstellung. Heckl als Marketingmacher für den Wissenschaftsstandort München.

Auch bayerische Forscher im Finale

Neben den Mainzer BioNTech-Erfindern gehört dieses Jahr auch ein bayerisches Team zu den drei Finalisten: Unter der Führung von Prof. Thomas Flohr hat Siemens Healthineers, Forchheim einen quantenzählenden Computertomographen entwickelt. Das Team von Dr. Carla Recker kam für Continental, Hannover, mit der Züchtung von Russischem Löwenzahn als Natur-Kautschuk-Lieferanten ins Finale.

Der Deutsche Zukunftspreis und seine Sponsoren

Das Siegerteam des 25. Deutschen Zukunftspreises erhält am 17. November in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich die Auszeichnung. Der renommierte deutsche Wettbewerb wird u.a. von Bayer, Bosch. Siemens, Infineon und SAP unterstützt.

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