Tour de France: Cube dreht am großen Rad – Red Bull weint
Ein 24jähriger ist der neue Star der 111. Tour de France (noch bis 21.7.). Nein, es ist kein Deutscher, sondern ein Sportler aus Eritrea. Biniam Girmay hat 3 Etappen gewonnen, trägt das Grüne Trikot. Und: Eine deutsche Marke steht mit ihm im Rampenlicht – das ist Cube.
Die Tour de France ist ein alljährlicher 3-Wochen-Werbespot für Frankreich. Und die ganze Welt guckt zu. Allein ARD und Eurosport übertragen bei uns über 200 Stunden live.
Viel Zeit, um sich als Rennstall mit seinen Sponsor-Marken zu zeigen. In Flucht- oder Verfolgergruppen, bei Zwischensprints oder im Etappenziel haben 22 Profi-Teams die Chance auf viel On-Screen-Zeit.
Und wo ist Bora?
Oder eben nicht. Wir schauen auf den bayerischen Rennstall Bora-Hansgrohe. Das Profi-Team hat im Juli sein Budget von 25 auf 45 Millionen € erhöht. Boss kam als neuer Sponsor, Red Bull als neuer Namensgeber und Miteigentümer. Was in der Formel1 gilt, sollte auch für die Tour 2024 gelten: Siegermarke Red Bull. Ergebnis: Fehlanzeige.
Trotzdem war Red Bull-Bora-Hansgrohe nicht ganz unsichtbar. On-Screen-Zeiten gab´s in den Werbeinseln der verschiedenen Sender. Das Rennen allerdings ging in die Radlerhose.
Zurück aufs Siegerpodest, zu Sprinterkönig Biniam Girmay. Er fährt, wie sein Team Intermarché-Wanty, auf Cube-Rennrädern. Cube ist „made in the deepest Oberpfalz“. In Waldershof hat sich Gründer Marcus Pürner ein High-Tech-Imperium aufgebaut. Seine Strategie: keine Interviews, kaum Marketing, sondern ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis seiner Räder. Neider sagen, er sei ein „Billigheimer“. Profis sehen das anders. Fest steht: Pürner verkauft eine Million Bikes pro Jahr!
Die Cube-Philosophie ist deckungsgleich mit der von Intermarché-Wanty. Keine Show, kein Wirbel neben der Rennstrecke. Und: Keinen Cent zu viel ausgeben. Leistung ist die Botschaft des Radteams. Das ändert auch nichts daran, wenn Biniam Girmay mal auf der Zielgeraden stürzt…