Große Sponsoren-Rallye im Fahrradbusiness. Am Start: die Radlmarken selbst sowie namhafte Mitfahrer. Ganz vorne dabei: der Geburtstags-Discounter Lidl.
Den 50sten feiert Lidl aktuell mit einer Mio-schweren Werbekampagne. Jetzt kommen dazu geschätzte 15 Millionen Euro pro Jahr. Der Discounter wird Hauptsponsor beim Profi-Radteam Trek-Segafredo.
Was bringt´s? Zum einen heißt das Team mit vier Weltmeistern nun Lidl-Trek, zum anderen locken XXL-TV-Zeiten. Ab 1.7. startet nämlich die Tour de France. Drei Wochen Fernsehübertragungen in alle Welt – bis zu 7 Stunden live u.a. auf Eurosport, ARD und Sky.
Im Team mit dem US-Hersteller Trek zielt Lidl besonders auf den amerikanischen Markt, glaubt Christian Grasmann. Er ist Chef des Holzkirchener Profi-Radteams Maloja Pushbikers, immerhin die Nr. 2 in Deutschland. Grasmann: „Sponsoring im Rennradsport ist aktuell die Alternative zum Fußball.“
Allerdings müssen, wie im Fußball, Topleistungen abgeliefert werden – entweder als glanzvolle Etappensieger oder als Mitradler einer Ausreißergruppe mit stundenlanger On-Screen-Zeit.
Beim deutschen Profi-Team Bora-hansgrohe weiß man, was das heißt. Nach grandiosen TV-Zeiten in den vergangenen Jahren ist Küchenhersteller Bora aktuell ins un-telegene Hauptfeld abgetaucht. Plakative Siegertypen (u.a. 3-fach-Weltmeister Peter Sagan) haben das oberbayerische Team verlassen.
Den zweiten Trend im Sponsoring liefern die Fahrradmarken. Sie rüsten ja schon die Profi-Teams beim Giro d´Italia, der Tour und der Vuelta aus. Über die Fußball-Bundesliga wollen die Pedalos nun noch mehr Aufmerksamkeit. Der Edel-Hersteller Specialized zeigt sich auf den Werbebanden bei RB Leibzig, kooperiert mit dem 1. FC Köln. Canyon (mit Botschafter Kai Pflaume) hat Partnerschaften mit Dortmund und Wolfsburg.
Das Dienstrad-Leasingunternehmen JobRad dreht am ganz großen Rad: Für geschätzte 5 Mio € hat man sich als Haupt- und Trikotsponsor beim SC Freiburg eingekauft.