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Horizont

Danke, Daniel!

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Es waren eindrucksvolle Szenen: 100 Trauergäste verabschiedeten sich auf dem Münchner Westfriedhof von Daniel Häuser. Der Chefredakteur und Macher der People-Zeitschrift Clap war an einem Herzinfarkt gestorben. Mit nur 52.

Daniel lächelt: Die Todesanzeige des Chefredakteurs

Das traurige Treffen war wie eine große Redaktionskonferenz. Die Gäste kamen von überall, aus Redaktionen, Unternehmen und Agenturen. Anerkennung für engagierte, zuverlässige und saubere Arbeit. Danke, Daniel.

Servus Daniel: Geschäftspartner und Freund Bulo Peter Böhling

Aus der Führungsetage der Zeitschrift Horizont kam niemand. Der Frankfurter Fachverlag sagte schon vor Jahren „danke“. Als man Daniel feuerte. Eine inoffizielle Beschwerde, angeblich vom Münchner Burda Verlag, soll der Grund gewesen sein.

Die einstigen Glimmer-Twins von Clap: Peter Böhling und Daniel Häuser

Der Jungredakteur machte trotzdem seinen Weg. In München, beim Marktführer w&v. Im Fachbereich Medien bekam er den nötigen Feinschliff. Seine Ressortleiter: Andreas Vill (später GF bei Fischer-Appelt und Daimler), Peter Steinkirchner (später WiWo und Focus) und Stefan Braunschweig (später Motor-Presse und ADAC). Und Daniel fand in der w&v einen guten Freund: Peter Böhling, alias Bulo. Der organisierte jetzt die Trauerfeier.

So kam Clap daher: Bunt, frech und kreativ

2007 gründeten die beiden „Glimmer-Twins“ das People-Magazin Clap. Marktlücke Personality: Überraschende, bunte Menschen-Storys aus allen Bereichen der Medienbranche. Mit Alexander von Spreti (Fotoredaktion) und Autor Bijan Peymani kamen weitere Mitarbeiter aus dem w&v-Trupp.

Gäste in der Villa Dante: Ralph Fürther, Sonja Feldmeier und Elke Häberle

Clap erreichte auch nach dem Ausstieg von Peter Böhling große Branchenreichweite. Bei den CEOs, GFs und Chefredakteurinnen gingen die Türen auf, wenn Häuser klopfte. Er gab der einstigen Glitzerbranche wieder Form und Gesichter. Die Anerkennung der durchnummerierten Magazine (bis #91) basierte auf der Art von Chefredakteur Häusler. Ernst & schnörkellos.

 

Jedes Clap-Magazin startete mit dem ernst blickenden Daniel Häuser. Den Anzeigenkunden gefiel´s

Die Clap-Storys wurden in den einschlägigen Fachdiensten (Turi, kress, etc.) zitiert. Erst im Dezember belohnten wir Häusers Zeitschrift mit dem Com-Star „print special“.

Bekannte Namen bei der Trauerfeier

Nun also sein Abschied. Daniel Häuser hinterlässt Frau und eine kleine Tochter. Wie beliebt er war, zeigt ein Blick auf die Gästeliste: Waltraut von Mengden (Ehrenvorsitzende des MVFP); Thomas Deißenberger (Aufsichtsrat London), Alex Gernandt (Spiegel Online, früher Bravo-Chef), Top-Autor Rupert Sommer, Bernd Roos (Pro Events), Tim Werner (GF Mainstream Networks), Eike Immisch (Stadt München) und PR-Consultant Ralph Fürther.

Alles Clap-Abonnenten mit w&v-Background (v.l.): Christian Faltin, Rupert Sommer, Birgit Koebl, Irmela Schwab und Kolleginnen

Die „Redaktionskonferenz“ am Westfriedhof komplettierten viele Freunde/innen aus dem w&v-Kosmos: Chefredakteur Rolf Schröter mit Kollegin Judith Stephan, Autorin Elke Löw, People-Experte Leif Pelikan, Thomas Nötting und Sigrid Eck, Sonja Feldmeier (managt jetzt einen Camping-Platz im Chiemgau), Ayurveda-Fernreise-Expertin Elke Häberle, Buch- und KI-Autor Helmut van Rinsum, Agentur-Dirigent und Autor Christian Faltin, Irmela Schwab (handwerk magazin) und Klaus Wieking, Chef vom Fahrgast-TV „München Fenster“.

Kamen im Doppel: Judith Stephan und Thomas Nötting

PS: Als freier Chefredakteur konnte Daniel Häuser keine Reichtümer ansammeln. Wir haben uns deshalb entschlossen, Witwe und Tochter finanziell zu unterstützen. Konto: Häuser, IBAN: DE37 7015 0000 0108 1578 01, Kennwort Nathalie & Lilly.

Kam streßgeplagt aus London: Thomas Deißenberger. Elke Löw blieb noch in der Villa Dante

Hamburg siegt in München

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Abseits vom Wiesn-Trubel feiert Serviceplan ein eigenes Marketing-Festival – mit dem CMO of the Year.

Bester Marketing-Chef Deutschlands: Tarek Müller von About You

München – In der Regel läuft ein CMO unterm öffentlichen Radar. Marketing ist alles und nix. Im Gegensatz dazu der CEO. Der oberste Chef wird bejubelt, spricht offiziell. Das ist ungerecht, sagte sich vor sechs Jahren die Münchner XXL-Agentur Serviceplan – und installierte den „CMO of the Year“. Der Hamburger Tarek Müller, Mitbegründer und Chef des Mode-Onlineshops About You, wurde nun zum besten Marketing-Chef Deutschlands gekürt.

Gratulierten dem Sieger: Aleksandra Solda-Zaccaro, Marketing-Chefin der Münchner Messe mit Gastgeber Florian von Hornstein (Serviceplan)

200 Gala-Gäste klatschten Beifall im Münchner Haus der Kunst. Herr Müller ist ein sympathischer Sieger. Der 30-jährige Modemann hat mit cleverem E-Commerce und unter dem Dach der Hamburger Otto Group About You zu einem Unicorn entwickelt, einer Marke im Wert von über 1 Mrd. €. Uwe Vorkötter von Horizont lobte den neuen CMO of the Year: Tarek sei ein Kommunikationstalent, das auch Gebrauchtwagen oder Versicherungspolicen verkaufen könnte. Er rede „ohne Chichi“. Und da legte der Müller gleich nach: „Mit 40 bin ich raus aus der Wirtschaft.“

Gala mit Schal: CMO 2018 Karsten Kühn (Hornbach, li.) mit Kimberly und Jury-Chef Prof. Dr. Anton Meyer

Tarek Müller ist Nachfolger so renommierter CMO-Sieger wie Karsten Kühn (Hornbach), Eric Liedtke (Adidas) und Godo Röben (Rügenwalder Mühle). Und es gab durchaus schwergewichtige Mitbewerber wie Susan Schramm von McDonald´s, Heiko Klauer von Ikea oder Julia Goldin von Lego. „Hilft nix. About You war in diesem Jahr einfach die Nummer 1“, sagte Jury-Leiter Uni-Prof. Dr. Anton Meyer. Und Veranstalter CEO Florian Haller ergänzte: „Uns ist es gelungen, die Relevanz des Marketings zu unterstreichen.“

Prominente Reihe 1 (v.l.): Ronald Focken (Serviceplan), Friedrich Merz, Viviane Reding mit Peter und seinem Sohn Florian Haller (Serviceplan)

Das stimmt. Die Award-Gala war nämlich stimmungsvolles Finale eines durchgetakteten Tages. Serviceplan hatte ab 9 Uhr zum 15. Innovationstag ins Haus der Kommunikation geladen. 400 Gäste reisten an, um prominenten Speakern zuzuhören, darunter Dr. Viviane Reding, Ex-Vizechefin der Europäischen Kommission, Ralf Reichert vom weltgrößten e-Sports-Veranstalter ESL und dem CDU-Politiker Friedrich Merz. Der Aufsichtsrat von Blackrock blieb politisch korrekt, kritisierte Greta Thunberg nicht –musste aber bald wieder weg aus München. Nach Berlin zum Dinner-Talk bei der dpa-Tochter News Aktuell.

Mag. Birgit Berthold-Kremser, die Marketing-Chefin von Swarowski, in fescher Begleitung von Kreativ-Manager Vincent Schmidlin (Serviceplan, li.) und dem Werbe-Chef von Hipp, Martin Winter

Mit Spannung erwartet wurde bei Serviceplan Google’s Chief Innovation Evangelist Frederik G. Pferd. Der appellierte an die Moral des Marketings – und erstaunte damit nicht nur die Kollegen vom Magazin Clap.
Das Team um Chefredakteur Daniel Häuser blieb übrigens weiter aufmerksam. Bei der CMO-Gala ließ man sich nicht vom 3-Sterne-Catering vom Käfer Michi ablenken (gebeizter Zander, Rotwein-Risotto, Filet vom Black Angus) und auch nicht von Star-Autor Axel Hacke, sondern man konzentrierte sich auf CO2-Bilanz des Events. Und die war positiv. Sämtliche Strohhalme an den Bars seien nämlich aus Papier gewesen. Das lappe zwar beim Trinken etwas, aber immerhin….

Sportliche Marketing-Profis: DFL-Direktor Christian Pfenning mit Frank Roth von Hagebau

Mit Strategie, Kondition und namhaften Sponsoren (RTL, FAZ, G+J, Samsung, SpotCom, Horizont, ntv und Capital) hat die Serviceplan Group mit dem Münchner Innovationstag dem Thema Marketing frische Reichweite verleihen. Ähnliche Gattungs-Promotion leistet übrigens auch Christian Baertschi, der Chef von Serviceplan in Zürich. Bereits zwei Mal ist unter seiner Leitung der Schweizer „Marketeer of the year“ gekürt worden. Einmal war das Carl Elsener vom berühmten Taschenmesser-Werk Victorinox und dann David Allemann, Mitgründer der Bestseller-Sneaker On. Baertschi: „Marketing und Kommunikation sind Grundstock des Erfolgs. Sie haben einfach mehr Marketing verdient.“

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