Best Brands – green touch

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296 Marken waren im Rennen um die Best Brands. Aber Grün hat alles irgendwie überstrahlt.

Grund für nachhaltiges Nachdenken bei der Münchner XXL-Gala der Agentur Serviceplan war die Keynote von Dr. Jane Goodall. Die 85-Jährige ist UN-Friedensbotschafterin, eine Weltreisende in Sachen Naturschutz. 30 Jahre lang hat die Forscherin freilebende Schimpansen in Tansania beobachtet. Aus den Erkenntnissen entstand ihre Liebe zum blauen Planeten. Die versammelten Top-Entscheider bat sie, jeden Tag bei jeder Entscheidung an deren Umweltfolgen zu denken.

Löste nachhaltiges Nachdenken aus: Dr. Jane Goodall

Die Rede der sanften Umwelt-Aktivisten war die bewegendste in der 17jährigen Geschichte der Münchner Best Brands. Nach einer Stunde Vortrag gab´s „standing Ovations“.

Gastgeber Florian Haller mit den Meise Twins Nina und Julia

Es ist jedes Jahr ein Hochamt des Marketings, wenn Agenturvorstand Florian Haller mit seinem Team in den Bayerischen Hof lädt. Zu den „Best Brands“ kamen dieses Mal 650 Marketing-, Medien- und Wirtschaftsentscheider. Von Alibaba und Audi, über BMW, Facebook, McDonald´s, Puma, Huawai, bis zu Telekom und Nestlé waren die Großen der Branche mit von der Partie.

27 Prozent des Markenkerns bestehen heute aus Nachhaltigkeit und Umweltschutz, haben die Marktforscher der GfK herausgefunden. Mit ihren Sneakers aus Meeresplastik und dem voll recycelbaren Sportschuh erfüllt Adidas diese Anforderung perfekt. Stolz nahm Vorstand Harm Ohlmeyer den Best-Brands-Award in Empfang.

Die Best-Brands-Sieger: Ian Railton (Char-Broil), Oliver Kastalio (WMF), Katrin Huß (Dyson), Eberhard Brandes (WWF) und Harm Ohlmeyer (Adidas)

Die weiteren Gewinner des Abends: der Küchenedelausrüster WMF, die Umweltorganisation WWF, die Staubsaugermarke Dyson und der Grillproduzent Char-Broil.

Nicht alle Siegermarken machen übrigens Karriere. Im vergangenen Jahr wurde der Aperitif Lillet in München ausgezeichnet. Im aktuellen Top-Ten-Ranking taucht die Marke gar nicht mehr auf. Dafür rückte nun Char-Broil ins Rampenlicht. Den US-Hersteller von Grillgeräten kennt auch nicht jeder.

Wild & laut: die schwedische Rockband Mando Diao

Den Schlussakkord im Ballsaal des Bayerischen Hofs setzte die schwedische Rockband Mando Diao. Bei Jumbo-Lautstärke zitterten die Wände und so mancher Marketing-Mann suchte das Weite (z.B. LMU-Prof. Anton Meyer). In Reihe 1 und 2 dagegen wippte man tapfer zum Sound aus den Marshall-Türmen. Konditionsstark dabei: Eberhard Brandes, der Chef vom WWF. Auch Marianne Bullwinkel (RMS), Carsten Schwecke (media impact), Rainer Esser (die Zeit) und die beiden Serviceplan-GF Ronald Focken und Florian von Horstein hielten die Stellung bis zum letzten Gitarrenriff.

Nachbarn am Tegernsee: Medienmann Wolfram Weimer mit Hotelchef Korbinian Kobler

Anschließend war das Büffet für die 650 Gala-Gäste eröffnet. Auch dort viel Grün (marinierter Perlgraupen-Salat mit Frühlauch, Triangoli mit Waldpilzen), aber auch Nachhaltiges (Tartar vom Rind aus der Au, Rinderrücken mit Sauerrahm).

Kontakt läuft: der Hamburger Verleger Peter Strahlendorf mit Jens Hassler vom Flughafen München

Petra Strobl, die neue Pressechefin von Serviceplan, hatte eine ganze Journalisten-Brigade für die Best Brands mobilisiert. TV, Illustrierte, Zeitungen – alles da. Viele Promis kamen übrigens aus dem Reich vom Thomas Wagner dem Vermarktungschef von Pro7Sat1.

Buchautorin, Politikergattin und Ex-Kickbox-Champion Christine Theiss mit Marketing-Allrounder Peter Olsson

Besonders aktiv im Partygetümmel: Matthias Oden, Managing Director von „meedia“. Er trommelte auch für sein neues Printmagazin, das bald erscheinen soll. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Konkurrent „werben und verkaufen“ hat nämlich gerade ein paar Hundert Abos verloren. Der Münchner Marketing Club mit dem neuen Präsidenten Alexander Wunschel hat für seine Mitglieder gekündigt.

Ein Prosit auf die gelungene Gala: Boris Dolkhani (Bosch) mit Innegrit Volkhardt, der Chefin vom Bayerischen Hof und Florian Freiherr von Hornstein (Serviceplan)

Lotto goes Showbiz

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Mit Music- und Film-Awards spielt sich Lotto Bayern in die junge Zielgruppe.

München – Deutschlands Filmemacher lieben das Glück. „Mit 72 Einreichungen haben wir so viele Filme bekommen wie noch nie“, freute sich Friederike Sturm, Bayerns oberste Lotto-Chefin. Unter dem Signet der Glücksspirale hatte sie Deutschlands Kreative zum Award eingeladen. Gesucht wurden die besten 60-Sekunden-Clips zum Thema Glück. München, Dortmund, Berlin, Holzkirchen und Schwerte – die Sieger kamen aus ganz Deutschland.

Gute Stimmung beim GlücksSpirale Film Award im GOP Theater München

Der Promi-Faktor aber machte die Awardverleihung im Münchner GOP-Theater zu einer kleinen Filmgala: So konnte die Schauspielerin Nina Eichinger als Jury-Chefin gewonnen werden, neben Nova Meierhendrich, dem Filmproduzenten Christian Becker sowie Georg Seitz, dem Film- und Kulturchef von Bunte. Weiters in der ersten Reihe gesichtet: Ex-Fußballer Andreas Görlitz, TV-Moderator Michael Sporer und Verena Adami, die Ex-Pressechefin von MTV, die jetzt auch für Media Networx tätig ist.

Freundliche Juroren: Schauspielerin Nina Eichinger mit Bunte-Kulturchef Georg Seitz

Mit Hannes Wölfel und seiner Band kam richtig Stimmung in die „Glücks-Gala“. Praktisch: Wölfel ist Sieger des Lotto-Music-Awards.

Lotto-Musiksieger Hannes Wölfel & Band

Mit seiner Musik- und Filminitiative setzt Lotto Bayern seine Marketingoffensive fort. So startete kürzlich die Frühlingskampagne, die die Münchner Agentur FJR umsetzte („Achtung: Lottospielen kann Ihre Frisur zerstören.“). Außerdem gehören die bayerischen Glücksverwalter zu den aktivsten Sportsponsoren im Land: die Eisbahn in Königssee heißt ab Herbst Lotto Eisarena.

Glücksmoment für Berchtesgaden: Lotto übernimmt das Rodelbahnsponsoring

Die Profifußballer von Nürnberg und Augsburg, der Profibasketball, Tennis, der Ski World Cup in Garmisch und viele Amateursportler erhalten Lotto-Geld. Aber nicht Lotto selbst investiert in den Sport, sondern es ist der bayerische Finanzminister. Er gibt rund 50 Millionen Lotto-Euros pro Jahr in den Sport. Immerhin gehört Bayern zu den aktivsten Glückssuchern im Land. Jedenfalls konnte die Münchner Lotto-Zentrale für 2019 einen Umsatz in Höhe von 1,16 Milliarden Euro vermelden. 410 Millionen davon gingen ans Finanzministerium.

“Ich will kein Tabu”

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Was ist dran am Influencer-Hype? Die Agentur Plan.Net und Marella Precek brachten jetzt Licht ins Dunkel.

München – Die Influencer: Bewundert und belächelt, geliebt und beschimpft. Kaum ein anderes Thema trennt so klar die Alterszielgruppen. Wer Ü30 ist, der kann eigentlich nicht mehr so richtig mitreden. Trotzdem sind auch die Üs interessiert – und so drängte das Marketingvolk zum Afterwork ins Innovation Studio der Münchner Digitalagentur Plan.Net. Stargast des Abends: Mirella Precek, alias @mirellativegal: 26, 540.000 YouTube-Follower, 87 Mio. Aufrufe und 30.000 verkaufte Bücher („Kann man mal machen“).

Mirella Precek (re.), die sich als Vloggerin versteht, im Gespräch mit Theresa Timnik von Plan.Net

Kurz vor ihrem Liveauftritt in München zeigte Mirella auf YouTube, was sie so drauf hat. 12:42 Minuten Black Friday. Ach nöö, ein Shopping-Fan sei sie nicht mehr. Warum nicht mal Second Hand oder ganz verzichten? Und Schulden? Auch nöö. Von den Eltern gelernt. Der ganze Hype um den Black Friday sei doch eher Konsum ohne Nachhaltigkeit. Sie warnt und kritisiert, z.B. Amazon. Der Konzern habe ihr nämlich das Spiel „Tabu“ zum Kauf empfohlen. Mein Gott, hat sie doch schon: „Ich will kein Tabu.“

Den YouTube-Klipp der gebürtigen Nürnbergerin klickten 129.000 Fans. Mirellas Untersuchung der TV-Kandidaten von Love Island lief besser. 294.000 Aufrufe. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Die 26jährige erreicht jedenfalls Mega-Reichweiten in der jugendlichen Zielgruppe und damit lukrative Werbeverträge. Ein Manager kümmert sich ums Business.: „Ich kann sehr gut davon leben und war in dem Jahr sogar drei Monate werbefrei.“

Auch der blauhaarige Rezo gehört in die Gilde der gut verdienenden Influencer. Sein Video-Kommentar brachte die CDU in Turbolenzen. Aber er gehört zu einer Minderheit. Die Ladies wie Cathy Hummels oder Mirella beherrschen den Markt.

Erfolgreiche Kommunikation mit Top-Sportlern und Influencern: Nicolas Schwartz, Marketing-Manager von Under Armour

Theresa Timnik von Plan.Net glaubt, dass der Boom um die Influencer neue Rekorde erreichen wird. Untersuchungen in der DACH-Region gehen davon aus, dass die Influencer-Umsätze von 560 Millionen (2017) auf 900 Millionen Euro (2019) steigen werden.

Warum? Ganz einfach. 92 % der Fans glauben ihren Video-Stars, 79 % sind zufrieden mit deren Kaufempfehlungen und 64 % würden das Produkt sogar noch einmal kaufen.

„Wir lieben Influencer“, so das Motto der Marken. Kein Wunder: Sie sind schneller, billiger und cooler als jede TV-Kampagne. Und die Kreation kann dann auch nach Hause gehen…

Andreas Gabalier – die neue Marke Münchens

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München mal wieder auf Rekordkurs: Zu einem Gabalier-Mega-Konzert werden 170.000 Fans erwartet.

Zwei Bambis, Edelweis und viele Muskeln: So präsentiert sich Schwarzenegger-Fan Andreas Gablier zum Münchner Fan-Festival im kommenden Jahr

München – Rotes Halstuch, enge Lederhose und zünftige Volksmusi: So hat sich Andreas Gabalier innerhalb von zehn Jahren zur Top-Musikmarke. entwickelt. Andere Logos, wie Tournee-Sponsoren oder Konzert-Presenter, sind nicht vorgesehen im Cash-Konzept des österreichischen Musikers.

Das hat sich nun leicht geändert: die Landeshauptstadt München sitzt ab sofort zur Rechten des Alpen-Heroes. Als Unterstützer, als Förderer und als Partner des Gabalier-Fan-Festivals, am 15. August nächsten Jahres. Mindestens 100.000 Fans aus ganz Europa werden erwartet, aber 170.000 könnten´s auch werden, freut man sich im Management des Sängers.

Clemens Baumgärtner, Münchens Referent für Arbeit und Wirtschaft, verkündete stolz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz „ein unglaublich tolles Musikprojekt“. Sieben Monate nach Amtsantritt positioniert sich damit der Politiker wirkungsvoll als Macher. Und auch Monika Dach, stellvertretende Chefin der Messe München, nickte beglückt. Das Gabalier-Fan-Festival soll auf dem Freigelände der Messe stattfinden. 44 Hektar sind dafür reserviert.

Medienvertreter aus ganz Europa kamen zur Pressekonferenz von Gabalier nach München

Was Lichtwoche, Medientage, MCBW oder andere Kommunalevents nicht schaffen, das bringt nächstes Jahr also der Alpen-Rocker nach München, nämlich internationale Beachtung. Andreas Gabalier, die neue Münchner Marke.

Die neue Münchner Marke: Andreas Gabalier (mitte) mit Management (re.) und seinen Partnern aus der Isarstadt (li.)

Es scheint, dass der 34-jährige (Geburtstag am 21.11.) München immer mehr ins Herz geschlossen hat. Sein Konzert im Olympiastadion wurde zu einem mehrstündigen Bestseller auf Servus-TV. Im Februar erhielt Gabalier hier den Karl-Valentin-Orden – und nun das Fanfestival im kommenden Jahr. Der erste Teil (bis 16 Uhr) wird kostenlos sein (Familien-Funpark, Handwerkervorführungen, etc.). Ab 16 Uhr kostet´s Eintritt zum wohl einzigen Gabalier-Konzert des Jahres (von 52,- bis über 400,- €).

München als Mittelpunkt der Volks-Rockn´-Roller-Welt. Immerhin…

Klementine, Schnuppi und Onkel Dittmeier

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Kunststück Werbung – eine solches Thema würde den Medientagen (23.-25.10.) gut stehen. Läuft aber nicht in München, sondern in Mannheim.

Das Mannheimer Technoseum hat sich der Werbung angenommen und eröffnet am 7. November eine große Ausstellung unter dem Titel „Die Sammlung 3: Werben & Verkaufen“.

Titelheld in Mannheim: der schelmische Lurchi von Salamander

Der etwas kryptische Name erklärt sich, weil das Landesmuseum nun zum dritten Mal nur Objekte aus eigenen Beständen und Depots zeigt. Die Vermutung, dass der Titelzusatz „Werben & Verkaufen“ eine kreative Initiative des gleichnamigen Fachverlags in München ist, trifft nicht zu. Richtig ist: Der Verlag Werben & Verkaufen GmbH, der kürzlich etliche Redakteur/innen bis hoch in die Chefetage freisetzte und aktuell über grüne Haare berichtet, hat keine derartigen Auftritte im Sinn, gab aber die Erlaubnis zur Titelnutzung.

Dr. Thomas Kosche: Sammlungsleiter am Mannheimer Technoseum

Die Ausstellung im Mannheimer Technoseum umfasst mehr als 2.500 Objekte aus 100 Jahren Marketingkommunikation. Sie ist Inspiration und gleichzeitig wehmütiger Rückblick auf fast Vergessenes. Mit dabei: Die Goldbären, ein Almauftrieb mit den berühmten lila Milka-Kühen, diverse Zornesabflüge von HB-Männchen Bruno und auch Klementine ist mit von der Partie. Preisfrage: Welches Procter&Gamble-Produkt hat die emsige Klemptner-Lady einst beworben? Richtig: Ariel war´s. Die Spots liefen übrigens bis 1986.

Werbeklassiker und Sammlerobjekt: Emailleschild von Kaffee Hag

„Slogans, Melodien und Figuren aus der Werbung sind heute Bestandteil unseres kulturellen Gedächtnisses“, sagt Sammlungsleiter Dr. Thomas Kosche. Er wolle auf eine einfache, spielerische Art dieses Gedächtnis wieder auffrischen. Die Mannheimer Ausstellung ist nach dem 3-G-Marketingprinzip aufgebaut, das einst Ferdinand Piech für VW etablierte: Die ganze Familie soll angesprochen werden – die Großeltern, die Eltern und deren Kinder.

Blonde Haare, lange Beine: lang her der Werbeauftritt von Bild

Vom Plakat bis zum TV-Spot, vom Kuscheltier bis zum Emailleschild – „Werben & Verkaufen“ zeigt auch, wie kreativ und liebevoll die Marken früher auf sich aufmerksam machten. „Die Leichtigkeit der Werbung ist heute dahin“, sagt Ausstellungs-Chef Kosche. Das Controlling beherrsche die Kreation.


Das war früher anders – als es nur ein paar TV-Programme gab und die Werbung persönlich und sogar kuschelig war. Da gab nicht nur Herrn Kaiser oder Onkel Dittmeyer, sondern auch Lurchi von Salamander, Wum und Wendelin, die Barbie von Bild und die blaue Nivea-Kuschel-Krake.

Nivea hat heute Bundestrainer Joachim Löw als Testimonial

Und wer kennt noch Schnuppi? Das war in den 80er Jahren der gelbe Werbehund von C&A. Er spielt übrigens die Hauptrolle in einer App-gestützten Quiz-Ralley während der Ausstellung. Bis zum Finale am 1. Juni 2020 bietet die Mannheimer Werbe-Show diverse Zusatzevents (Kino- und Kabarettaufführungen, Vorträge). Also, auf geht´s nach Mannheim…

“Werben & Verkaufen” im Mannheimer Technoseum läuft bis zum 1.Juni 2020

Hamburg siegt in München

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Abseits vom Wiesn-Trubel feiert Serviceplan ein eigenes Marketing-Festival – mit dem CMO of the Year.

Bester Marketing-Chef Deutschlands: Tarek Müller von About You

München – In der Regel läuft ein CMO unterm öffentlichen Radar. Marketing ist alles und nix. Im Gegensatz dazu der CEO. Der oberste Chef wird bejubelt, spricht offiziell. Das ist ungerecht, sagte sich vor sechs Jahren die Münchner XXL-Agentur Serviceplan – und installierte den „CMO of the Year“. Der Hamburger Tarek Müller, Mitbegründer und Chef des Mode-Onlineshops About You, wurde nun zum besten Marketing-Chef Deutschlands gekürt.

Gratulierten dem Sieger: Aleksandra Solda-Zaccaro, Marketing-Chefin der Münchner Messe mit Gastgeber Florian von Hornstein (Serviceplan)

200 Gala-Gäste klatschten Beifall im Münchner Haus der Kunst. Herr Müller ist ein sympathischer Sieger. Der 30-jährige Modemann hat mit cleverem E-Commerce und unter dem Dach der Hamburger Otto Group About You zu einem Unicorn entwickelt, einer Marke im Wert von über 1 Mrd. €. Uwe Vorkötter von Horizont lobte den neuen CMO of the Year: Tarek sei ein Kommunikationstalent, das auch Gebrauchtwagen oder Versicherungspolicen verkaufen könnte. Er rede „ohne Chichi“. Und da legte der Müller gleich nach: „Mit 40 bin ich raus aus der Wirtschaft.“

Gala mit Schal: CMO 2018 Karsten Kühn (Hornbach, li.) mit Kimberly und Jury-Chef Prof. Dr. Anton Meyer

Tarek Müller ist Nachfolger so renommierter CMO-Sieger wie Karsten Kühn (Hornbach), Eric Liedtke (Adidas) und Godo Röben (Rügenwalder Mühle). Und es gab durchaus schwergewichtige Mitbewerber wie Susan Schramm von McDonald´s, Heiko Klauer von Ikea oder Julia Goldin von Lego. „Hilft nix. About You war in diesem Jahr einfach die Nummer 1“, sagte Jury-Leiter Uni-Prof. Dr. Anton Meyer. Und Veranstalter CEO Florian Haller ergänzte: „Uns ist es gelungen, die Relevanz des Marketings zu unterstreichen.“

Prominente Reihe 1 (v.l.): Ronald Focken (Serviceplan), Friedrich Merz, Viviane Reding mit Peter und seinem Sohn Florian Haller (Serviceplan)

Das stimmt. Die Award-Gala war nämlich stimmungsvolles Finale eines durchgetakteten Tages. Serviceplan hatte ab 9 Uhr zum 15. Innovationstag ins Haus der Kommunikation geladen. 400 Gäste reisten an, um prominenten Speakern zuzuhören, darunter Dr. Viviane Reding, Ex-Vizechefin der Europäischen Kommission, Ralf Reichert vom weltgrößten e-Sports-Veranstalter ESL und dem CDU-Politiker Friedrich Merz. Der Aufsichtsrat von Blackrock blieb politisch korrekt, kritisierte Greta Thunberg nicht –musste aber bald wieder weg aus München. Nach Berlin zum Dinner-Talk bei der dpa-Tochter News Aktuell.

Mag. Birgit Berthold-Kremser, die Marketing-Chefin von Swarowski, in fescher Begleitung von Kreativ-Manager Vincent Schmidlin (Serviceplan, li.) und dem Werbe-Chef von Hipp, Martin Winter

Mit Spannung erwartet wurde bei Serviceplan Google’s Chief Innovation Evangelist Frederik G. Pferd. Der appellierte an die Moral des Marketings – und erstaunte damit nicht nur die Kollegen vom Magazin Clap.
Das Team um Chefredakteur Daniel Häuser blieb übrigens weiter aufmerksam. Bei der CMO-Gala ließ man sich nicht vom 3-Sterne-Catering vom Käfer Michi ablenken (gebeizter Zander, Rotwein-Risotto, Filet vom Black Angus) und auch nicht von Star-Autor Axel Hacke, sondern man konzentrierte sich auf CO2-Bilanz des Events. Und die war positiv. Sämtliche Strohhalme an den Bars seien nämlich aus Papier gewesen. Das lappe zwar beim Trinken etwas, aber immerhin….

Sportliche Marketing-Profis: DFL-Direktor Christian Pfenning mit Frank Roth von Hagebau

Mit Strategie, Kondition und namhaften Sponsoren (RTL, FAZ, G+J, Samsung, SpotCom, Horizont, ntv und Capital) hat die Serviceplan Group mit dem Münchner Innovationstag dem Thema Marketing frische Reichweite verleihen. Ähnliche Gattungs-Promotion leistet übrigens auch Christian Baertschi, der Chef von Serviceplan in Zürich. Bereits zwei Mal ist unter seiner Leitung der Schweizer „Marketeer of the year“ gekürt worden. Einmal war das Carl Elsener vom berühmten Taschenmesser-Werk Victorinox und dann David Allemann, Mitgründer der Bestseller-Sneaker On. Baertschi: “Marketing und Kommunikation sind Grundstock des Erfolgs. Sie haben einfach mehr Marketing verdient.”

Marketing-Knigge Wiesn (Teil II)

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Achtung: Ein flott realisierter Wiesn-Besuch kann in die Hose gehen. Outfit, Colorcode, B-to-C, Complience – hier die wichtigsten Tipps für den Agentur- und Werbemenschen.

Hier gibt´s alles: Tickets, Termine, Tische und Lederhosn

München – Vor drei Jahren kamen sieben Millionen zum Oktoberfest. 2018 waren´s nur 6,3 Mios. Ist also aktuell leicht luftiger zwischen Zelt und Wilder Maus. Somit kann sich die/der Kreative auf die elementare Frage nach dem Outfit konzentrieren.

1. Müssen wir uns zum Oktoberfest 2019 wirklich vom Dekoletté verabschieden?

Zunächst einmal: Jeder sollte zur Wiesn in fescher Tracht erscheinen. Aber in diesem Jahr ist die In-Lady zur Defensiv-Präsentation von Tracht & Pracht angewiesen. Heißt: Hochgeschlossene Dirndl bzw. hochgeschlossene Blusen (mit Spitze) umhüllen die Oberweite im herbstlichen Treiben. Die headline1.de-Mode-Chefin gibt außerdem bekannt:
• Braune Bundlederhosen und kreischfarbige Mini-Dirndl (Länge 50/grün, orange, pink) bleiben im Schrank.
• Die Burschen kommen in kurzen Lederhosen (max. bis zum Knieansatz); in hellen Farbtönen, bitte nur mit dezenter Stickerei.
• Dazu Kniestrümpfe, Haferlschuhe und die einfarbige Weste (Samt/Seide/Leinen) mit Mikromuster.

Hirschlederhose (re.) für € 799: Aktuelles Angebot von Galerie Karstadt Kaufhof

• Das beliebte Karohemd steht modisch auf der Kippe. Besser: einfarbig, z.B. weiß.
• Die Dirndlfarben der Saison: Gedeckt, also Grau, Beige, Bordeauxrot, Brombeer und Dunkelblau.

2. Muss ich einen Kellner bestechen, um ins Bierzelt zu kommen?

Nein, um Gottes Willen, nicht. Einmal müssen Sie allerdings ins Zelt kommen. Am Besten unter der Woche, zum Mittagstisch. Dort merken Sie sich die Namen Ihrer Servicekraft z.B. Josef, Maria, oder eben Leon (Foto).

Top-Profi Leon Schüttbacher: Einst im Hippodrom, jetzt in der Schönheitskönigin auf der Oiden Wiesn

Beim Trinkgeld nicht knausrig sein und schon ist eine perfekte B-to-C-Kundenbeziehung installiert. Die überdauert mindestens eine Saison. Ein Beispiel: der Schüttbacher Leon in der „Schönheitskönigin“ (Zelt auf der Oidn Wiesn). Der sympathische Österreicher ist Bier-Sommelier und war jahrelang Chef in der Königsloge vom Hippodrom (gibt´s nicht mehr, => Folge I, Sepp Krätz). Leon kennt seine Stammgäste und findet, trotz Buchungsstand 90 Prozent, für jeden noch ein Platzerl. Danke Leon!

3. Wer sind aktuell die coolsten Gastgeber aufm Oktoberfest?

Wer eingeladen wird, der erhält in der Regel ein Eintrittsband („bandl rosso“). Damit ist schon mal jeder Gastgeber cool, weil er für Bier und Brotzeit aufkommt. Annette Weber (Bild) glaubt, dass das heißeste Ticket die Madl-Wiesn #femaleleader U50 ist. Kann sein (=> Absatz 4, Digis & Techis).
Der Marketing-Insider zieht allerdings die Bandl vom Münchner Marketing Club vor. Denn auf dieser Wiesn gibt der neu gewählte Club-Präsident Alexander Wunschel seinen ersten Chef-Showdown. 700 Mitglieder können happy sein: Der Marketing Club ist aus der Weißbiersiesta erwacht.

TV-Chef Gottfried Zmeck (li.) mit Ex-Vizebürgermeister Josef Schmid (jetzt MdL)

Vom Schützenzelt rüber ins Weinzelt: Das ist so was wie der Thronsaal von Gottfried Zmeck. Der Fernseh-CEO (Goldstar TV, Heimatkanal, Romance TV) hat sein Reich jetzt in „Fernsehen mit Herz“ neu gebrandet, feiert aber mega wie eh und je. Johnny Logan, Helmut Markwort, Jutta Speidel, Michael Holm, Katharina Behrend – keiner bringt so viele illustre Promis zum Wiesnfest wie der Gottfried. Unvergesslich: Der Doppelseitenauftritt von Roberto Blanco auf der Empore balancierend.


4. Was finden Digis (digital Werktätige) und Techis (Programmierer) so sexy an der Wiesn?

Digital-Expertin Birgit Ströbel (Ex-ImmoScout) mit Regierungsberater Andreas Weigend

Wir blicken in die glänzenden Augen von Andreas Weigend (Foto). Nach seiner Zeit bei Amazon und Jeff Bezos, ging er auf Weltreise, um die digitale Welt zu erklären. Andreas berät die deutsche Regierung, gehört zu den gefragtesten Data-Revolution-Referenten – und ist, wie Millionen seiner Kollegen, ein Wiesn-Fan.
Mittlerweile weltberühmt ist die Digi-Konfi „bits & pretzels“. Zum Finaltag am 1. Oktober werden 5000 Gründer, Investoren und Start-up-Enthusiasten das Schottenhamel-Festzelt stürmen. Ab 9 Uhr früh talk & learn, face to face. Ex-Präsident Barack Obama kommt als Top-Speaker. Nach dem Programmpunkt „surprise“ ist allerdings um 13 Uhr Schluss für die Digis.
Fest steht: Die Digital-Zielgruppe (jung, frech, frisch) hat das Münchner Oktoberfest fest in der Smartphone-Hand. Allein die offizielle Wiesn-Site oktoberfest.de, unter der Leitung von Chefredakteur Gunner Jans (Ex-AZ), erwartet in diesem Jahr 10 Millionen Klicks. Dazu Millionen Selfies und Likes auf Facebook & Co. Der Erfolg ist übrigens recht einfach zu erklären: Beim Oktoberfest wird das zur Realität, was man theoretisch vorbereitet hat (Tickets, Meetings, Bussis & Herzis). Einfach schön!

4. Darf ich als Marketingleiter eine Einladung zur „zünftigen Wiesnführung“ (34,-€) mit anschließender Bewirtung in der „oiden Wiesn“ annehmen?

Dazu unser Experte, Rechtsanwalt Guido Kambli aus der Münchner Kanzlei Duvinage-: „Als erstes sollte man sich nach den Compliance-Richtlinien im eigenen Unternehmen erkundigen. Auf der sicheren Seite ist derjenige, der die Einladung mit seinem Vorgesetzten oder dem Compliance Officer bespricht und sich genehmigen lässt. Probleme können sich ergeben, wenn der Einladende aktuell im Auftragspitch mit der Firma des Eingeladenen steht oder umgekehrt. Natürlich ist jeder Fall individuell zu bewerten. Aber generell lässt sich feststellen, dass bei den zu erwartenden Aufwendungen für den Gast, wenn dazu nicht noch eine Anschlusseinladung in eine Diskothek oder ähnliches folgt, bei Berücksichtigung der oben genannten Vorbereitung, keine betriebsrechtlichen Folgen zu erwarten sind.“


So schaut´s aus. Mit unseren zwei Folgen zum Thema „kreative und erfolgreiche Eigenvermarktung auf der Münchner Wiesn“ wünscht die headline1.de-Redaktion allen Besuchern ein frohes Fest.

Marketing-Knigge Oktoberfest (I)

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Über den Mega-Boom einer Münchner Marke und wie man geschmeidig & sorglos mitfeiern kann.

Süße Tradition in allen Farben: Ein Herzi-Stand vorm Löwenbräu-Zelt

München – Mitte September ist die Gesamtsituation irgendwie unübersichtlich. Die Münchner Hochkultur ist beispielsweise konsterniert, weil die Kammerspiele mitsamt des ungeliebten Intendanten Matthias Lilienthal „Theater des Jahres“ sind. Außerdem verlässt Generalmusikdirektor Kirill Petrenko die Bayerische Staatsoper und ist bei den Berliner Philharmonikern Nachfolger von Simon Rattle.

Die FC Bayern-Fans sind ratlos, weil Ulli Hoeneß mit seiner Allianz-Arena nicht mal den deutschen Solarenergiepreis gewinnen kann (ging an Werder Bremen). Auch die Wahl zum „schönsten Trikot der Liga“ hat der FCB verloren (ging an den 1. FC Köln).

Im deutschen Marketing herrscht Verunsicherung: Wer wird zur Gala von Serviceplan im Bayerischen Hof als Chief Marketing Officer (CMO) of the Year“ ausgezeichnet. Wer wird Nachfolger von Karsten Kühn (Hornbach)?

Gruß aus Herzogenaurach: Megaposter von Adidas zur Wiesn

Es sind viele relevante Zielgruppen, die da durch die erste Halbzeit des Septembers irren. Man vergesse nicht die Volksmusikfans (Gabalier-Trennung) und die SUV-Piloten (Fahrverbot). Aber zum 21. September ändert sich plötzlich die Sachlage. Das Münchner Oktoberfest startet, das größte Volksfest der Welt. Und die ganze Welt hat eigentlich nur noch zwei Probleme: Wie komm´ ich da hin und gibt´s nochn freien Platz? Friede, Freude, Faszination. Hier die Antworten zu einem Marken- und Marketingphänomen.

Das offizielle Wiesnplakat 2019

1. Wie wirbt die Stadt München für ihr Oktoberfest?

Fest steht: Auch zur 186. Auflage des Events sind die Marketingaktivitäten der Stadt München eher bescheiden. Ist nix Neues, war schon immer so. Die Stadt als Veranstalter hat u.a. eine Wiesn-App eingerichtet, mit der man freie Zeltplätze und Karussellpreise checken kann. Es gibt einen Plakatwettbewerb, dessen Siegermotiv auf dem offiziellen Bierkrug und diversen Merchandisings erscheint. Pressekonferenzen, Interviews und Bierproben. Ende der offiziellen Marketingdurchsage.

2. Hat denn Herr Haffa das Oktoberfest so weltberühmt gemacht?

Es war in den 90ern, als der Münchner Thomas Haffa (Schüler des Medien-Moguls Leo Kirch) das Oktoberfest zu seinem internationalen Bestseller machen wollte. Der Chef von EM-TV kommandierte zu seinen Hochzeiten in der New Economy ein Imperium im Börsenwert von 27 Milliarden €. Haffa war scharf auf Disney, kaufte dann aber Formel1-Anteile für 3 Milliarden und, ganz nebenbei, ein Warenzeichen fürs Oktoberfest. Überall auf der Welt sollten O-Feste unter EM-TV-Lizenz stattfinden. Das gab viel Aufmerksamkeit. Aber blieb ohne Erfolg. Die Zielgruppe pfiff auf die „Wiesn in der Wüste“, düste lieber zum Original nach München. „Geblendet vom eigenen Licht“ (die Zeit) verschwand Haffa aus der Erfolgsspur.

Edel, hochgeschlossen und geheimnisvoll: Wiesn-Motive aus dem Reich von Rene Benko

3. Warum ist das Oktoberfest trotzdem so bekannt und eine Marke im Wirtschaftswert von 1,5 Milliarden €?

Wert, Image und Bekanntheit des Oktoberfests beruhen in der Tatsache, dass es regelmäßig und zuverlässig auf der Münchner Theresienwiese stattfindet. Wie gesagt, in diesem Jahr ist es die 186. Auflage. Brauereien, Wirte, Schausteller und Budenbesitzer müssen jedes Jahr einen strengen Punktekatalog erfüllen. Zu viele Minuspunkte (Steuer, Schwarzarbeit, etc.) bringen die Vertreibung aus dem Umsatzparadies (z.B. für die berühmten Wiesn-Wirte Richard Süßmeier und Sepp Krätz). Die Stadt sorgt für perfekte Logistik, Organisation und Sicherheit. Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner hat den aktuellen O-Fest-Wirtschaftswert auf 1,5 Milliarden € taxiert.
Den Hype um das Event machen die Medien mit ihrer – freien und unbezahlten – redaktionellen Berichterstattung. TV, Print, Audio, online – die ganze Welt wird informiert (kein Fake!). Nicht zu unterschätzen ist ein weiteres klassisches Werbe-Tool: die Mund-zu-Mund-Propaganda. Hat derzeit etwa 20 andere Marketingvokabeln, beschreibt aber schlicht und einfach, dass der Karli der Mama und dem Stammtisch erzählt, wie zünftig es wieder auf der Wiesn gwesen is….

Sonniges Lächeln in der Herbstsonne: Münchner Litfaßsäule mit Lodenfrey

4. Macht wirklich niemand klassische Werbung fürs Oktoberfest?

Nicht direkt fürs, sondern eher mit dem Oktoberfest starten diverse Marken ihre Herbstkampagnen.
In diesem Jahr auf Platz 1 im Kreativranking: der Sportartikler Adidas. Mit dem Promiteam Lena Gercke, Rapper Sido und den Kickern David Alaba und Serge Gnabri promotet die Marke neue Sneaker-Modelle im Wiesnlook. Auf Megapostern und Leuchtwerbung strahlt das „Oktoberfest“ leuchtend blau. Der Gag: Wie einst der vielfach ausgezeichnete Adidas-Schuh mit integrierten BVG-Ticket, garantiert nun der neue Oktoberfest-Lederschuh „Prost“ freien Zugang in den Vip-Bereich vom Paulanerzelt (am ersten Wiesn-Sonntag).
• Ritter Sport bringt über den Discounter Aldi für 1,99 € die Schokowürfel-Oktoberfest-Edition unters Feiervolk. 22 einzeln gefüllte Minis aus Vollmilchschokolade.
• Die Litfaßsäulen der Stadt München sind im charmanten Oktoberfest-Look belegt. Je nach Finanzkraft der jeweiligen Stadtteile plakatieren die Münchner Modehäuser Lodenfrey, Hirmer, Angermaier und Konen.
• Die neue Doppel-Galeria Karstadt Kaufhof von Rene Benko macht mit einem edlen Dirndl-Lederhosen-Postwurf Lust aufs Einkaufen. Und die Verlagshäuser von Abendzeitung, Bild und tz/Münchner Merkur freuen sich über gut gebuchte Beilagen und Sonderseiten. Es brummt das Geschäft mit der Lust auf Gemütlichkeit.

Vor den 7 Bergen: Promi-Truppe von Adidas im aktuellen Wiesn-Schuh

Lesen Sie in Folge II:
Wie komme ich an einen Sitzplatz im Zelt?
Kann ich eine Einladung auf die „Oide Wiesn“ annehmen?
Was soll ich als Markeing-Lady anziehen, was bleibt im Schrank?
u.a.

600 Millionen Tonnen Medien-Müll

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Sie ist renommiert, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS). Und so glaubten viele an den 600 Millionen Tonnen Müllberg am Everest.

Die FAS: Große Auflage, kleine Korrektur

München – Die einen haben Angst, die anderen wollen´s nicht glauben und den dritten ist´s irgendwie egal. Es geht um den Klimawandel und seine Folgen. Fest steht: 47 Jahre nach der schockierende Studie des Club of Rome („Ende des Wachstums“, 1972) und den daraus resultierenden Fahrverboten hat eine Angst- und Sorgenkampagne Deutschland fest im Griff.

Die Informationen liefern die Medien. Zum Teil sind es ja wirklich schreckliche Bilder. Da ertrinken Schildkröten im Meer und in herrenlosen Fischernetzen. Die Fische sterben am Mikroplastik. Die Kühe produzieren Giftgas. Nur die Bienen sind momentan raus aus dem aktuellen Natur-Report. Wahrscheinlich schaffen sie´s.

Die Bild-Schlagzeile zu den Bränden am Amazonas

Aber: Was ist mit den Heuschrecken, dem Kiebitz oder der Vipera walser? Die „Alpen-Viper“ wurde ja erst vor ein paar Jahren entdeckt und ist schon wieder vom Aussterben bedroht. Der Story-Nachschub für die Redaktionen ist nahezu unermesslich. Dazu kommt die mediale Deutungshoheit. „Hier erstickt unsere Erde“, titelte zum Beispiel die Bild. Zwei Wochen später atmeten die Leser erleichtert auf: „Noch nicht. Gottseidank.“

Aschau im Chiemgau: Vorbild für alle Gemeinden in den Alpen

Im oberbayerischen Aschau macht sich übrigens ein Gefühl der natürlichen Freude und Zuversicht breit. Die Gemeinde im Chiemgau wurde zum „Modellort für den ganzen Alpenraum“ gekürt. Vorbildliches Wasser-, Energie-, Abfall- und Naturmanagement. Sorry, aber keine bad news. Die Aschau-Nachricht fand keinen Platz bei Tagesschau & Co.

Wir kommen nun zum Wald und zum Mount Everest – und landen deshalb im Frankfurter Zeitungsmarkt. Die dort produzierte renommierte Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ist mit einer Auflage von 227.500 Exemplaren nicht so groß wie die Süddeutsche Zeitung (SZ, 337.700 Auflage). Aber mit ihrem Ableger, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung  (FAS), ist sie exklusiv in diesem Duell und erfolgreich (236.593 Auflage).

Umwelt-Vorbild Aschau: Sauberes Wasser, klare Luft

Wie sich´s gehört, reportiert die FAS immer wieder über aktuelle Umweltthemen. Da sind gut recherchierte Stücke im Angebot („Das Team Greta“), ebenso knackige Kommentare. Beispiel: „Der Wald brennt auch unseretwegen“. Es ging um das Feuerchaos im Brasilianischen Amazonasgebiet. „Wir werden immer reicher – und Brasilien spendiert die gute Luft? Die Zeiten sind vorbei. Wenn wir Erdgas kaufen können, dann auch Sauerstoff“, hieß es da im Kommentar.

Greta Thunberg wurde erwähnt, Raucherlungen, Feuer, Wasser, Chaos – und dazu kam der höchste Berg der Welt ins Spiel, der Mount Everest (8.848 m). Auch er sei verschmutzt. Müll, Müll, Müll. Da hätten sich am Berg mittlerweile 600 Millionen Tonnen Müll angesammelt….

Wie bitte? 600 Millionen Tonnen? So viel? Man denkt unwillkürlich an den oft strapazierten Redakteurs-Rechenbeispiel-Güterzug, der mutmaßlich von Berlin bis New York und wieder zurück reicht. Oder an die gestapelten Müll-Container, die irgendwie noch vom Mond aus zu sehen sind. Ein Müllberg, höher als der Everest mit dem Eifelturm obendrauf?

Tja, alles falsch. Der FAS-Kommentar irrt. Am Everest liegen keine 600 Millionen Tonnen Müll. Und die Frage muss gestattet sein, ob hier nicht ein bisschen der Wunsch der Vater der Müll-Diagnostik gewesen ist (Flugscham, Luxustouris,  etc.).

Wie richtig müssen Zahlen sein, die schwarz auf weiß daherkommen? Gerade in einem Themenbereich, der  immer stärker polarisiert? Konnte sich kein verantwortlicher Redakteur der FAS mal Gedanken machen über ein Irrsinnsgewicht von 600 Millionen Tonnen.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat sich in ihrer Ausgabe vom 1. September 2019 korrigiert. Das ist zu loben. Es seinen nicht 600 Millionen Tonnen Müll am Everest, sondern 600 Tonnen. War halt ein Wort zu viel im „Waldbrand-Kommentar“. Und die 600 Tonnen? Stimmen die? Wer hat gerechnet? Oder wer hat´s erfunden? Oder sind´s vielleicht 60 oder 6…..?

Der Spielmacher

in Artikel

Agentur-Chef Wolfgang Berchtold erschließt mit eo ipso eine neue, alte Dimension der Kommunikation– einfach spielerisch!

Seit 30 Jahren im Spiele-Business: Wolfgang Berchtold

München – Transformation, Disruption, AI, Big Data  oder DSGVO – immer mehr neue Schlagworte aus der digitalen Welt bringen immer weniger Spaß und Freude. Besonders in der Werbe- und Kommunikationsbranche. Sie ist verunsichert. Das Controlling kürzt, die Kundschaft zickt und die Belegschaft motzt. Was tun?

Und genau hier kommt der Münchner Agentur-Chef Wolfgang Berchtold ins Spiel. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der studierte Sportlehrer hat mit seiner Agentur eo ipso (lat. durch sich selbst, von selbst) das Spiel zum nachhaltigen Kommunikationstool für Marken entwickelt.

“Mobilität mit allen Sinnen”: eo ipso lieferte für BMW eine Erlebniswelt

Berchtold, der Pädagoge und Betriebswirtschaftler sagt: „Der Spieltrieb ist ein wesentlicher Treiber von Kreation, Emotion und Inspiration. Aber leider wird dies den Kindern immer früher abgewöhnt.“ Elektronisches Daddeln sei da kein Ersatz.

Bei eo ipso ist Spielen mehr als Jonglieren, Hüpfen oder Puzzeln. Die Agentur mit 35 Angestellten hat so etwas wie die dritte Spieldimension entwickelt. Die Spiele kommen nämlich aus dem analysierten Markenkern des Auftraggebers. So entsteht spielerische Kommunikation mit nachhaltigem Markentransfer.

Top-Star Philipp Lahm: Sein Camp hat ungewöhnliche Ziele

Ein Beispiel: „das Philipp Lahm Sommercamp“. Seit zehn Jahren realisiert eo ispo das Event des bekannten Ex-Fußballers. 80 Kinder sechs Tage im Schullandheim bei München. Keine Handys, keine Eltern, 21 Betreuer.

In kleinen Gruppen gingen diesmal die Kids (9-12 Jahre) auf eine Entdeckungsreise. Als italienischer Bürgermeister/in bauten sie u.a. ein großes Labyrinth, als deutscher Landwirt/in erstellten sie eine Ernährungspyramide und in der Station „Asien“ lernten sie meditieren. Dazwischen die „Zimmerolympiade“ (wer hat das aufgeräumteste Zimmer), kochen lernen und eine Nacht im Zelt.

Bei diesem Konzept geht es nicht um mediale Reichweiten und Aufmerksamkeit, sondern darum, dass 80 Kinder ihre eigenen Talente entdecken und dabei Fleiß, Disziplin, Freude und soziale Kompetenz entwickeln. Eben die Eigenschaften aus dem Markenkern des Ex-Sportlers Philipp Lahm, der über seine Stiftung übrigens alle Kosten des Camps trägt.

Für Porsche entwickelte eo ipso ein Kinder- und Jugendspielprogramm

„Neugierde, Freude und Inspiration: Keine andere Betätigung hat so viel Potential wie das Spielen“, sagt Wolfgang Berchtold. Das gelte für alle Zielgruppen. Hier Beispiele aus der Spiele-Kiste der 35-Mann-Agentur:

Für 2.300 Mitarbeiter einer Unternehmensberatung in den USA die Kommunikation einer neuen Markenphilosophie.
Für BMW entstand eine Erlebnis-Welt mit einer beweglichen High-Tech-Kugelbahn (Foto oben). Motto: „Mobilität mit allen Sinnen“.
Spielerische Umsetzung eines Changeprojekts für einen Kosmetikkonzern. Motto: Verstehen, warum 30 Millionen Dollar einzusparen sind.
Bayerische Herzinfarkt-Patienten bekamen spielerisch neue Lust auf Reha-Übungen und demnächst soll für ein Ministerium spielend für Heil- und Pflegeberufe geworben werden.  
Für Porsche hat die Agentur das komplette Jugend- und Kinderspielgramm realisiert. Direkter und emotionaler Kundenkontakt vom Autorennen bis zur Autohauseröffnung.

Auch für Para-Olympiasiegerin Anna Schaffelhuber organisiert Wolfgang Berchtold regelmäßig Camps mit behinderten und nichtbehinderten Kindern

„Unser System spielerische Kommunikation paßgenau aus dem Markenkern des Kunden zu entwickeln, hat sich auch international bewährt, darauf sind wir stolz“, sagt Wolfgang Berchtold. Das weiß übrigens auch ein Prinz zu schätzen. Der wollte einfach mal „Weltraum“ spielen. eo ipso lieferte das Programm, der Adelsmann spielte (natürlich streng geheim, incl. 10 Bodyguards) und war für eine Woche der glücklichste Mensch der Welt…

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