Tag archive

Lidl

The big happening of Sport-Biz

in Artikel

Das war ein grandioses Comeback: Zwei Tage war München mal wieder Zentrum des europäischen Sport-Business. Das Netzwerk ESB hatte zum Kongress „Sport, Marke, Medien“ geladen. Nach über 10 Jahren Pause. ESB-Chef Hans-Willy Brockes nach dem Kongress: „Das war ein Schlüsselevent.“

Comeback in München: ESB-Kommandant Hans-Willy Brockes

Es waren wirklich (fast) alle da, die im Milliardenspiel des Sports mit von der Partie sind: CEOs wie Puma-Chef Arne Freundt, Kerstin Lutz (Billie Jean King Cup) und Christian Seifert (Ex-DFL, jetzt Dyn Media). Mit dabei auch die Big-Sponsoring-Spender wie Lidl, Cupra, Bitpanda, Bora und Schöffel sowie Clubs und Verbände wie die Juventus Turin, NFL, der DFB, Laliga, Swissski, Alba Berlin und die Formel E; dazwischen Agenturen, Veranstalter und Medien (SID, ZDF, Eurosport, Sky und SportBild).

Gefragter Gesprächspartner: Insider: Carsten Schmidt, Ex-CEO von Sky

Mit 800 Besuchern hatten die Veranstalter gerechnet. Es wurden 1.400 und 200 Marken! Allein die Teilnehmerliste umfasst 31 DIN-A4-Seiten. Feeling: wie bei einem XXL-Klassentreffen.

Das Sport-Investment-Panel mit Carsten Schmidt (r.), Johannes Ruppert(Investment Prinzipal), Michael Meeske (VfL Wolfsburg), Dr. Jochen Lösch (JL Sports Investment) und Lukas Seiler (FullCourt Sports & Media)von Fotografin Gabriele Griessenböck gut ins Bild gesetzt

Für den FC Bayern so was wie ein Heimspiel. Im Münchner Messe-Getümmel gesichtet: Bianca Rech (Direktorin Frauenfußball), Stefan Mennerich (Director Media & Communications), Ex-Vorstand Jörg Wacker. („ich bin jetzt Privatier“) und Sprecher-Legende Markus Hörwick. Der ehemalige Bayern-Mann war übrigens auch mal bei Adidas. Aber von den „Drei Streifen“ fehlte beim Kongress jede Spur.

Ein Kongress-Highlight: Vereins-Präsident Roland Bischof (r.) ehrt Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick als „Fußball-Botschafter des Jahres.“ Damit ist auch ein Preisgeld an die Ralf-Rangnick-Stiftung verbunden. Die Berliner Botschafter-Initiative hat bisher 40 Sportprojekte in aller Welt gefördert

„Unser Ziel war es, die gesamte Breite des internationalen Sports abzubilden. Nicht nur den Fußball“, so ESB-Manager Patrick Seitter. Von Olympia, Sponsoring, E-Sports und Rechtvergabe bis hin zu Paddel und Breakdance – die Beiträge der 260 Speaker und Bühnengäste hätte für ein ganzes Hochschulsemester gereicht.

Prominenter Gast: Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg mit Wolfgang Berchtold, dem Chef der Spiele-Agentur eo ipso (Philipp-Lahm-Sommercamp)

So waren es nur zwei Tage, die im Umfeld und mit Unterstützung der Sportartikelmesse ISPO stattfanden. „Mit dem Kongress haben wir einen neuen Branchengipfel“, freute sich Tobias Gröber, Head of ISPO Group. Freude, die der ISPO gut steht, hat doch die Messe in der Vergangenheit an Breitenwirkung und Bedeutung Federn gelassen.

2 x Sportinside: Anwalt Guido Kambli (Kanzlei Bay) mit Reporterlegende Bela Rethy (r.)

Beim launigen Talk auf dem Kongressparkett gesichtet: Moderator Werner Starz mit seinen Ex-Kollegen von Eurosport, Jochen A. Rotthaus, der als Ex-GF von Bayer Leverkusen, Hoffenheim und Stuttgart viele Freunde begrüßte und Multi-Agentur-Mann Ralph Fürther, der von seiner Traumhochzeit im Moarhof am Samerberg schwärmte. Die historische Location gehört übrigens Wolfgang Kuffner, dem Sponsoring-Experten und Geschäftsführer von Erdinger Weißbräu.  

Hoch die Tassen: Beim Kongress feierte die ESB ihren 30. Geburtstag. Das „Bier-Wagerl“ für den Jubilar Brockes hatte übrigens Wolfgang Berchtold (eo ipso) organisiert

Das Münchner Sport-Biz-Comeback war ein schillernder Treff der internationalen Branche. Ergebnis: drei Sterne. Nicht nur wegen der Käfer-Verpflegung. Am Buffet gesichtet: u.a. Daniele Lunazzi (Juventus Turin), Jessica Weber (Allianz), Peter Morgan (AC Milan), Janina Agostini (Red Bull), Zana Koval (BMW), Jörg Polzer (Infront), Ralf Koch (1. FC Köln), Christian Pirzer (Tridem), Philipp Schneider (YouGov), Simon Papendorf (DTB), Marco Parroni (Julius Bär), Nikolaus Hepp (Paulaner), Jaime Navarro (LaLiga), Georg Hocheder (TSV 1860), Philipp Kämpf (Würth), Philipp Konnereth (Olympiazentrum Vorarlberg), Martin Tomczyk (Abt), Thomas Rohregger (Lidl), Harald Schreiber (Mammut), Oliver Simon (ADAC), Alexander Laux (Funke Medien), Jens Kirsch (YouTube) und Manuel Kirschey (Deutscher Alpenverein).

EM 2024: Schon 3 Werbe-Europameister

in Artikel

1 Monat und 51 Spiele dauert es bis zur Kür des neuen Fußball-Europameisters 2024. In der Werbewelt der Sportmarken geht das schneller. Wer im EM-Umfeld clever plant und kreativ spielt, der sorgt für Erfolg – und für neuen Umsatz. Wir gratulieren 3 Marken zur Europameisterschaft!

Gigantisch: Manuel Neuer in der Münchner U-Bahn

Beim Festival in Cannes hat sich die Werbebranche bis 21. Juni bejubelt. Es gab Preise wie noch nie – für Kampagnen, die kaum einer gesehen hat. Ganz anders die Werbekampagnen im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft. Die Sieger kürt hier keine Jury, sondern das Volk. Wer trifft ins Herz? Wer erzielt die größte Aufmerksamkeit, die echten Aha-Effekte? Hier die Sieger:


Check24: Europameister Guerillamarketing

Was für ein Coup:  1/1 Seite Bericht im Spiegel über die EM-Kampagne von Check24, „Eine clevere Marketingaktion“.  Dabei ist das Münchner Vergleichsportal nicht mal Sponsor der EM. Mit einer cleveren Guerilla-Aktion gelang ein Volltreffer.

Fan-Zone-Report im Spiegel: Lob für Check24

Check24 verschenkte über eine Wettspiel-App einfach vier Millionen weiße T-Shirts. Mit Deutschlandlogo und Firmenschriftzug. Ohne Lizenzverstoß. Wer mit dem Check-Shirt in der Fan-Zone fotografiert wird, kann zusätzlich Prämien kassieren. Gestützt wird die EM-Aktion durch einen XXL-Block an TV-Werbung (u.a. mit Lukas Podolski) und viel Socialmedia. Ergebnis: das Checker-T-Shirt ist überall im Bild und Puma ist auch happy. Der Sportartikler lieferte die Shirts.

Lidl: Europameister Newcomer

Der Discounter spielt ganz neu im Fußball. Aber keine Spur von Lampenfieber. Lidl startete zur Deutschland-EM die größte Marketing-Offensive seiner Geschichte. Lidl ist Hauptsponsor des Turniers. Auf allen Banden, allen Interviewtafeln – TV-Präsenz ohne Grenzen. Dazu eine Batterie von TV-, Online- und Audiospots sowie täglich zur EM eine 1/1 Seite 4c in der Bild.

Sonderangebote mit EM-Branding: jeden Tag eine Anzeigenseite in Bild

Der Springer-Verlag revanchiert sich beim Großkunden mit einem Zuckerl: Wer Lidl plus aufm Handy hat, darf jetzt gratis zu Bild+. Lidl präsentiert sich als „offizieller Partner der EM, als Partner der Grillgemeinde und der Fans“. Mit dem Fußball baut der Discounter seine Sportmarken-Strategie aus: Im internationalen Profiradsport hat Lidl zusammen mit Trek bereits ein eigenes Radteam.

Neue Partner: Lidl plus und Bild+

Adidas: Europameister Lifestyle

Mit dem pinkfarbenen Deutschlandtrikot setzt Adidas den ersten Modetrend des Sommers. Lifestyle aus Herzogenaurach, Deutschland ist scharf auf Deutschland-Pink (ca. 100,- EUR).

Pink ist hipp: Die Käsemänner in Berlin in adidas gekleidet

Bei Sport Schuster in München stehen die Käufer schon vor Öffnung Schlange. Stolz marschieren die Kids in Pink zur Schule. Nach Langweil-Grün und Trauer-Schwarz mal wieder ein Bestseller mit 3 Streifen. In allen 51 EM-Spielen rollt der neue Adidas-Spielball Fußballliebe (ca. 150,- EUR). Die Kugel (u.a. mit Maisfasern und Zuckerrohr) hat einen KI-Chip. Der meldet sofort Handspiel oder Elfmeter an die Videoschiedsrichter.

Testimonial XXL: Florian Wirtz an der Berliner Gedächtniskirche

Alle Ordner und Hilfskräfte in den Stadien sind komplett equiped in Adidas. Und: Mit Wirtz und Musiala hat der Sportartikler die zwei neuen deutschen Superstars unter Vertrag. Sie sind Hauptdarsteller einer deutschlandweiten OOH-Kampagne (out of home = Außenwerbung). Und dabei ist das Tor nicht vergessen: zur WM 2006 ließ Adidas am Münchner Flughafen einen XXL-Oliver Kahn über die Autobahn hechten. Jetzt begeistert Manuel Neuer auf 30 Metern in einem Münchner U-Bahn-Tunnel (Foto oben).

Übrigens: am 14.07. steht dann der sportliche Europameister fest. Es bleibt spannend.

Wer weint? Wer lacht? Sponsoren-Check Tour de France

in Artikel

Drei Wochen, bis heute, lief der längste Werbespot der Welt: die Tour de France. Es geht um Frankreich, aber auch um Shampoo, Versicherungen, Bikemarken und Ausrüster. Die Tour ist die größte Marken-Show der Welt. Über 100 Sponsoren wollen groß ins TV-Bild radeln. Bis zu 6 Stunden Live-TV. Täglich. In 200 Länder. Deutsche Marken waren auch dabei. Sie haben sich bemüht…

Aufgrund der Mega-Reichweiten und der TV-Zeiten ist die Tour sowas wie ein Mix aus ChampionsLeague im Fußball und dem Super Bowl in Amerika. Nur mit viel mehr Marken. 176 Fahrer, 22 Teams  – und jedes bringt eigene Sponsoren mit. Der schnellste Radler gewinnt übrigens das Gelbe Trikot. 1997 holte das Jan Ullrich im Team Deutsche Telekom. Seither nada. Gewannen 2023 wenigstens deutsche Marken? Hier der Check:

Neueinsteiger Lidl: Pechvogel-Sponsor der 110. Tour

Das gepunktete Trikot: Für den Fahrer eine Auszeichnung (bester Bergfahrer), für den Sponsor Lidl zum Heulen (Logo kaum zu sehen)

Mit viel Geheimnis startete der Discounter als Team-Namensgeber (Lidl-Trek). Aber das neue blau-gelb-rot-scheckige Trikot war nicht oft im Bild. Zwar gewann Lidl-Fahrer Guilio Ciccone die Bergwertung. Aber er musste das gepunktete Trikot des Kletterkönigs anziehen (Foto). Das Lidl-Logo war dort kaum erkennbar. Nur bei der Siegerehrung. Sponsoren-Pech zum Höchstpreis. Mindestens 15 Mio € bezahlte der Discounter für sein Radl-Sponsoring. Dazu wurden TV-Spots in Tour-Werbeblöcken gebucht. Wenigsten dort 30 Sekunden ungestörte Onscreenzeit.

Team Bora-Hansgrohe: der Trostpreisträger

Das bayerische Team Bora-Hansgrohe: Erst ChampionsLeague, dann Kreisklasse

Ohne Big Names (Weltmeister Peter Sagan vor 2 Jahren raus) gelang dem bayerischen Profiteam zwar ein Überraschungs-Coup. Am 5. Tour-Tag holte sich Jai Hindley das Gelbe Trikot. Kein Bora-Bayer, sondern Australier. Aber immerhin. Einen Tag später war er die Trophäe schon wieder los. Der Rennstall stürzte in der Wertung ab. TV-Präsenz nur noch in den Werbespots.

Continental und Skoda: die Routiniers

Der Hannoveraner Autozulieferer und die VW-Marke begleiten die Tour schon seit Jahren. Das gelbe Conti-Logo ist auf Banden, Wertungsbögen und bei der Beflaggung gut im Bild. Skoda stellte alle offiziellen Tour-Fahrzeuge (z.T. Elektro) und hat die großen Floor-Grafics bei jeder Zielankunft gebucht. Aber: Für jeden Euro im Vertrag sollte, nach Sponsoring-Lehre, zusätzlich 1 Euro für dessen Kommunikation investiert werden. Haben die zwei Oldies wohl vergessen. Schade.

Haribo: der süßeste Sponsor

Millionen Fans pilgerten an die Strecken, weil es die Chance auf Geschenke gab. Die werden im Vorfeld der Rennradler aus der Werbekarawane mit 150 Fahrzeugen ins Volk geworfen. T-Shirts, Kappen – und eben auch Gummibärchen der Bonner Marke. Cleveres Sponsoring im Probierformat. Ist das nicht süß?

Der große Anzeigen-Check Corona (Teil II)

in Artikel

Wie die Marken das Thema Corona in ihre Kommunikation integrieren: Überraschend, kreativ und emotional.

RTL schnell: Ab Donnerstag, 19. März, blendeten die Sender der Kölner Gruppe neben dem jeweiligen Logo den Hashtag wirbleibenzuhause ein. Einen Tag später folgten die Sender der Pro7Sat1-Gruppe. „Zusammen gegen Corona“, eine Kampagne des Berliner Gesundheitsministeriums, erhält damit noch breitere Reichweiten. Wer dann daheim in der Zeitung blättert, kann Interessantes entdecken. Anzeigen mit Corona-Bezug. Hier Teil II unseres Print-Markenreports.

Die Tröstende:

Die katholische Kirche macht auf ihr Angebot aufmerksam

Die Marke der katholischen Kirche hat in Deutschland viel Glanz verloren. Skandale, Streitereien und noch ´n Skandal. Um so positiv überraschend ist die Anzeige, die wir am Samstag, 21.3., in der tz fanden. „Wir sind da – gerade jetzt“ verkündet die Erzdiözese München und Freising. Sie verweist auf das Streaming der täglichen Gottesdienste, auf die Telefonseelsorge und auf eine ökumenische Krisenberatung. Ein tröstendes Zeichen…

Die Vereinten:

Deutschlands Lebensmittelhändler mit ihrer gemeinsamen Botschaft

In der Not wird zusammengestanden – frei nach diesem Motto hat die Corona-Katastrophe ganz neue Allianzen geschaffen, bzw. bestehende Fachverbände gestärkt. Beispiel: die sonst hart konkurrierenden Lebensmittelhändler. Was wir sonst eigentlich nur von der chemischen Industrie kennen, zeigt die Lebensmittelbranche: Einigkeit im Großformat. Aldi, Penny & Co. sichern gemeinsam die Lebensmittelversorgung zu, bedanken sich bei den Angestellten. Bekundet auf auf 1/1 4c (Ausschnitt oben).

Plakativ: diese Anzeige soll in die Fenster gehängt werden

Auch die Zeitungen selbst geben Zeichen: Mit einem Poster, das die Menschen gut sichtbar ins Fenster hängen sollen: „Wir bleiben zuhause.“ Eine Aktion der Zeitungen. Ob die Anzeige vom Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV), dem Verband der einzelnen regionalen Zeitungsverleger oder vom Springer-Vorstand Mathias Döpfner persönlich initiiert wurde, ist derzeit nicht bekannt. Trotzdem: ein plakatives Statement.

Die Fleißigste:

Emotionen plus Sonderangebote: clevere Edeka-Kommunikation

Mit einem Umsatz von 53,6 Mrd. Euro ist Edeka nicht nur Deutschlands größter Lebensmittelhändler, sondern auch fleißigster Kommunikator in der Corona-Krise. Die Marke präsentiert sich in TV und Print unter dem Titel „wir sind für Sie da“. Man warnt vor Fake-Meldungen, bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (ca. 376.000) und präsentiert dabei im Vier-Farb-Druck noch die aktuellen Sonderangebote (incl. Frische-Tipps). Emotion + Service = preiswürdig!

Anzeigen-Check Corona: die schnellsten Marken

in Artikel

Wie die Marken im Print das Thema Corona aufnehmen – ein Überblick (Folge 1).

Begonnen hat unsere redaktionelle Auswertung am Montag 16. März. Am Wochenende zuvor hatte Tirol gerade seine Grenzen geschlossen. Dann wurde für Sonntag 15.3. das vorzeitig Ende der Skisaison verkündet. Aber die Sonne lockte in die Berge. Und kaum jemand ließ sich von der Schlange an der Zugspitz-Gondel schocken: 1 Stunde 15 Minuten warten, dicht gedrängt. In der Woche bis Freitag, 20.3., kam eine Hiobsbotschaft nach der anderen. In der Katastrophe stieg massiv das Interesse an seriösen Infos. Please no fake. Und was machte die Anzeigenkundschaft? Wer hat wie Corona thematisiert. Der Marken-Report über die Siegeranzeigen:

Die Erste:

Ausm Archiv, deshalb leicht verknittert: die Corona-Anzeige von Lidl/Kaufland

Es war wie bei den Sportprofis. Lidl ist ja seit Jahren Sponsor der erfolgreichen Rennradtruppe von Quickstep sowie im deutschen Handball. Und nun war die ganze Öffentlichkeit dran. Erst verkündete die Schwarz-Gruppe die Neuordnung in der Chefetage (Gerd Chrzanowski wird Nachfolger von Patriarch Klaus Gehrig). Dann startete am Montag die Printkampagne. 1/1 4c: „Wir versorgen Deutschland. Wir sind für euch da!“ Auch ein Dank an die „vielen tausend Kolleginnen und Kollegen für die herausragende Arbeit“. Schöne & schnelle & professionelle Reaktion!

Die Münchnerischste:

12 x 12,5cm groß: Gesundheitswünsche aus München in der SZ

Der Münchner Autoverleiher Sixt hat früher mit schnellen Anzeigen die Kreativbranche entzückt (die Kanzlerin mit Cabrio-Frisur, etc.). Aber mit den Jahren hat sich in der bayerischen Landeshauptstadt eine gewisse kreative Trägheit breit gemacht. Cash kommt, auch ohne Markenkommunikation. Deshalb ist allein schon mal die Tatsache positiv zu bewerten, dass eine Anzeige mit aktuellem Bezug aus München geschaltet wird. Konkret: Die Fünf Höfe, ein edles Shopping-Center in der Innenstadt, wünscht schwarz auf weiß „bleibende Gesundheit“. Wahrscheinlich aus Kostengründen nur 12 x 12,5 cm groß, am Freitag im Lokalteil der SZ. Aber immerhin. Ein Lebenszeichen.

Die Cleverste:

Die Telekom hat ein Herz für Kunden

Die Deutsche Telekom sorgt mit T-Mobile gerade in Amerika für Riesenwirbel. Nach einem jahrelangen Poker-Marathon steht die Übernahme des US-Telefonisten Sprint kurz vor dem Abschluss. Ein Milliarden-Deal. CEO Tim Höttges könne „vor lauter Kraft kaum laufen“, zitiert das managermagazin einen Insider. Ob sich der Chef persönlich die Corona-Kampagne ausgedacht hat, oder sein berühmter Markenchef Hans-Christian Schwingen (er verlässt ja zum 1.4.20 die Telekom), oder ob es der Einstand ist von Schwingens Nachfolger Ulrich Klenke (Ex-CEO Ogilvy), konnte nicht eindeutig geklärt werden. Egal: Die Telekom hat blitzschnell geschaltet und am gestrigen Donnerstag per Printkampagne ihre Gaben veröffentlicht. Es gibt 10 GB Datenvolumen pro Monat umsonst, auch für 6 Monate das neue Disney+. Das Homeoffice wird erleichtert und die Schulen können 3 Monate lang kostenlos online konferieren. Die Headline: „Wir verbinden Deutschland“. Da schlackert die Konkurrenz mit den Ohren – und sieht nur noch Magenta.

Fortsetzung folgt!

Deutschlands längster Werbespot

in Artikel

Radsport und nix Fußball: Warum immer mehr deutsche Marken bei der Tour de France mitfahren.

Drei Wochen läuft sie, die 106. Tour durch Frankreich (6. – 29.7.), diesmal zu Ehren von Eddy  Merckx, mit Start in Brüssel. Sie ist das drittgrößte TV-Event der Welt (nach Olympia und Fußball-WM). Auch Deutschland war mal „home of pedalos“. Mit Telekom und ARD in der vordersten  Sponsorenreihe. Aber der Dopingskandal um Jan Ullrich 2006 verbannte den Radsport in die Schmuddelecke.

Im Großformat neben der Strecke 2019: Traumhäuser in traumhafte Landschaften

Nun das Comeback, auch weil deutsche Fahrer wieder ganz vorne mitradeln.. Die Tour ist wieder der längste Werbespot der Welt. Eine 3814 Kilometer lange Roadshow. Kein Wunder, dass da immer mehr deutsche Marken aufspringen:

Printmotiv im Großformat von Eurosport

• Eurosport
Überträgt seit 1991 alle Höhen und Tiefen der Tour. Jetzt ist der Discovery-Sender auf der Siegerseite. Aktuell bis zu sechs Stunden Liveübertragung. Ex-Profis als Reporter im Tross. Ex-Profis als Kommentatoren. Die erkennen sogar den Reifendruck der Maschinen. Eurosport erreicht die Radfans über alle Onlinekanäle und über Print-Anzeigen (Foto). Kein Wunder, dass da die Werbeinseln gut gebucht sind (u.a. Alpecin, schauinsland-Reisen, Festina, Enervit, get your guide, und das nervige bett1.de). Zwischenergebnis: die Quote steigt im Vorjahresvergleich um 23 Prozent.

• ARD
Überträgt nicht ganz so umfangreich und emotional wie Eurosport, aber auch mit großem Team in Frankreich. Darf deutschen Top-Fahrer Emanuel Buchmann immer als erste interviewen. An den Wochenenden bis zu  fünf Stunden live „strampel & schwitz“ auf der ARD. Skoda ist TV-Presenter, die Quoten erreichen über eine Million.

Schon im vergangenen Jahr war Lidl Sponsor bei Quick-Step

• Lidl
Die deutschen Discounter-Milliardäre haben eine der erfolgreichsten Sponsoringflächen im Radsport kreiert: Auf Ärmeln und Hosenrückseiten des belgischen Rennstalls Quick-Step leuchtet das gelbe Lidl-Logo. Sponsoring im WM-Format. Quick-Step ist seit Jahren das erfolgreichste Profiteam der Welt, bei der Tour tagelang im Gelben Trikot. Dazu TV-Spots in der ARD. Onscreen-Zeiten wie die Telekom beim FC Bayern.

• Bora-Hansgrohe
Willi Bruckbauer, bayerischer Schreinermeister und Erfinder des Dunstabzugs Bora, ist so was wie der Papa der neuen deutschen Rennradwelle. 2015 steigt der Hobbyradler als Sponsor ein. Seine „Anti-Dunsthauben-Technik“ soll weltbekannt werden. 2017 holt Willi den Schwarzwälder Sanitärproduzenten Hansgrohe ins Team, formt „Bora-Hansgrohe“ zur Erfolgsmarke. Tripple-Weltmeister Peter Sagan fährt für den Rennstall (und gibt fahrend auf einer Bergetappe sogar Autograme). Kollege Emanuel Buchmann hat sogar Chancen aufs Siegertreppchen 2019. Bora präsentiert sich auf Eurosport und der ARD im coolen Werbespot. Bei Hansgrohe spart man diese TV-Kosten, kutschiert das Personal lieber mal an die Strecke der Tour de France.

Continental präsentiert sich selbstbewusst als Tour-Sponsor

• Continental
Die Reifenmarke aus Hannover hat sich in diesem Jahr bei der Tour als Hauptsponsor eingekauft. Mega-Logos in allen Zielbereichen, auf den Interview-Wänden und bei den Zwischenwertungen. Dazu Print-Motive und Präsenz in der elf Kilometer langen Werbe-Kolonne, die die Zuschauern mit Geschenken begeistert.

• Haribo
Seit vielen Jahren Sponsor und im Tross der Tour. In Deutschland kein großes Thema. Dafür sind in Frankreich rund 12 Millionen Zuschauer an der Strecke begeistert: In der Werbekolonne präsent, verteilt Haribo Goldbären und Maoam.

Canyon groß im Bild: In Print und in TV

• Canyon und Cube
Zwei deutsche Radmarken, die in der Weltspitze mitfahren. Canyon, mit einem Drei-Wochen-Spotpaket auf Eurosport, rüstet gleich zwei Teams aus: Katusha-Alpecin und Movistar (mit dem deutschen Telefonanbieter 0 2 als Co-Sponsor). Cube aus der Oberpfalz spendiert die Karbonmaschinen für das Wildcard-Team Wanty-Gobert.

Auch im Radsport mit von der Partie: die Brauerei Krombacher

• Krombacher
Die Biermarke gehört seit Jahrzehnten zu den aktivsten Sportsponsoren Deutschlands. Clever im Radsport: Lieferant für Bora-Hansgrohe (keine Präsenz auf dem Trikot), aber dafür Fotorechte für Printkampagne. Natürlich alkoholfrei.

4 x Neustart

in Artikel

Von Sky bis w&v – schon zum Jahresstart ist viel los in der Medien- und Marketingbranche

Sportsponsoring perfekt: Lidl spielt groß beim Handball mit
Ciao Serviceplan: Christiane Wolff mit TV-Moderator Michael Sporer
Ist das nicht goldig? Cover der neuen Monatszeitschrift werben & verkaufen
Der Pass: Die neue Serie von Sky und Bitburger ist mit dabei

Sky
„Natürlich können wir auch weiterhin Sport“, sagt Sky-Chef Carsten Schmidt. Aber mit seinen Serien holt sich der Münchner Pay-Sender viel Renommee und neue Kundschaft. Nach „Berlin Babylon“ (16 Folgen) und „Das Boot“ (8 Folgen) startete Ende Januar das Alpen-Drama „Der Pass“ (8 Folgen). Viel Schnee, viel Düsternis, viel Spannung mit Nicholas Ofzarek und Julia Jentsch als Spurensucher. Und mit dabei als Sponsor: Bitburger (z.B. auf dem Plakat)

Lidl
Die Handball-WM war das Wintermärchen 2019. Vom Randsport zum TV-Bestseller mit Quoten ab 8 Millionen. Immer dabei und groß im Bild: Lidl. Die Discounter-Marke auf den deutschen Trikots – und auch auf denen vom Weltmeister Dänemark. Dazu gab´s Medienkooperationen, eigene Produktlinien, Fitnesskollektion, Dankesanzeigen und Broschüren – alles Handball bei Lidl. Sportsponsoring wie aus dem Lehrbuch. Bis Ende 2022 hat der Discounter den Sportvertrag verlängert. Und spätestens im Mai gibt´s die nächsten Onscreen-Zeiten für Lidl: Beim Giro d´Italia als Hauptsponsor der Radprofis von Quick Step

Serviceplan

Am 20. Februar feiert Deutschlands XXL-Agentur Serviceplan in München wieder ihre „Best Brands-Gala“. Einen Award müsste diesmal auch an Pressechefin Christiane Wolff gehen. Sie hat über sieben Jahre die Agenturperformance in den Medien gebracht. Titelstorys, Interviews – Serviceplan kam groß raus, auch international. Jetzt ist die blonde Netzwerkerin Geschäftsführende Gesellschafterin von Crafty. Das ist ihr Start up, das das Handwerk „wieder sexy machen soll“. In Berlin und München bietet crafty.de alle Leistungen, die Haus und Garten schöner machen. Mit eigenen Handwerkern. Ihre Nachfolgerin bei Serviceplan ist übrigens Petra Strobl. Sie kommt von Disney.

w&v
Ein leicht verschüchtertes Baby aufm Topf – mit diesem Titel präsentiert sich Deutschlands jüngste Monatsfachzeitschrift. „Werben und Verkaufen“ kommt jetzt nicht mehr jede Woche, sondern monatlich. Dafür dicker (124 Seiten) und „mehr denn je kundenzentriert“. Viel Optik, viele Zitate und immerhin 22 Seiten Anzeigen. Im Jahresabo (15 Ausgaben für € 419,-) enthalten: Lesezeichen mit Sinnsprüchen, wie „Beim Lesen lässt sich vortrefflich denken“.

nach oben