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Juli 2021

Abschiedsgala für Münchner Turbo-Prof Dr. Anton Meyer

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Kann man einen hartgesottenen, international erfahrenen Uni-Prof zu Tränen rühren? Ja, bei seiner Abschiedsgala.  

Da war Prof. Meyer ganz ergriffen: Der Jubel-Chor des LMU-Marketings

Anlass der tiefen Emotionen war der Chor von Doktoranden, Absolventinnen und Assistenten, die ihre Laufbahn bei Prof. Meyer im LMU-Institut Marketing gestartet hatten. Zur Melodie von „FC Bayern – Stern des Südens“ packten die Akademiker eine Huldigung für ihren Professor. Da bebte fast das historische Palmenhaus im Nymphenburger Schlosspark.

Allein der Chor wäre viermal so groß gewesen. Aber: Es durften wegen Corona nur 100 Gäste feiern, alle brav mit Impfpässen o.ä. Aus ganz Deutschland kamen die Gratulanten und sagten servus (tschüss, etc.): Vorstände, wie Karsten Kühn (Hornbach), Marketing-Lichtgestalten wie Prof. Dr. Uwe Specht (Ex-Henkel) und Promi-Prof-Kollegen wie Armin Nassehi.  

2 x Promi-Prof: LMU-Soziologe Armin Nassehi (li.) mit Marketing-Chef Anton Meyer

Die Reden zum Abschied waren interessant (Nasssehi: „Ich schreibe am liebsten mit Montblanc.“), lobenswert (Prof. Specht: „Wir haben mit dem Toni das Kundenbarometer erfunden.“) und erstaunlich (Prof. Dr. Christian Blümelhuber: „Was ist die liebste Oase des Menschen? Es ist die Steueroase“).

Hippie-Prof Blümelhuber (Universität der Künste Berlin) war Doktorand bei Prof. Meyer und insgesamt elf Jahre am LMU-Institut

Kurzum: Es war eine kurzweilige und gelungene Verabschiedung von Prof. Meyer nach 28 Jahren am LMU-Institut für Marketing. Und dazu war der umtriebige Akademiker ja auch noch 41 Jahre im Vorstand der FGM, der Fördergesellschaft Marketing. Die FGM ist sowas wie die Marketing-Marke der Ludwig-Maximilians-Universität. Die FGM veranstaltet unter der Leitung von Turbo-Prof Meyer das alljährliche Münchner Marketing-Symposium. Im Kuratorium war und ist das Who-is-Who großer Firmen wie Nestlé, Siemens, R+V, Schwäbisch Hall, Atomic, O2, Audi, die Augsburger Aktienbank und Deutsche Bahn. Mit Kempertrautmann und Serviceplan (Florian Haller) sind derzeit sogar zwei Werbeagentur-Bosse im FGM-Führungszirkel.

A dabei (v.l.):Karsten Kühn (Hornbach), Dietmar Turocha (Ex-BSH) und Podcastpionier Alexander Wunschel (Nextperts)

Mit der Abschiedsgala für Prof. Meyer feierte die FGM übrigens auch gleich ihr 50-jähriges Bestehen. Kein Wunder, dass sich die Buffet-Tische bogen. Gut gelaunt in der Warteschlange gesichtet: Prof. Dr. Anja Tuschke, Prof. Dr. Manfred Schwaiger, Dekan Prof. Dr. Ingo Weller und Dr. Silke Bartsch. Zu Sauvignon Malvasia und Isola del Sole gab es Perlhuhnbrust mit Café de Paris Sauce, Filet vom gebratenen Saibling und Pfirsich-Tarte mit Vanilleeis.

Gala-Location Palmenhaus: Sogar der Himmel weinte beim Abschied

Was der prominente Marketing-Netzwerker und Buchautor in Zukunft machen wird? Fortsetzung folgt.

Sponsor-Check Tour de France: die Sieger, die Verlierer

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Es ist der längste Werbespot der Welt: die Tour, die drei Wochen Frankreich und den Radsport zeigt. Viel TV-Zeit, viele Emotionen – und die deutschen Marken?

Bis zum 18. Juli führt das Radrennen über insgesamt 3.383 Kilometer. Für 184 Fahrer eine Tortur mit Tempo 30 bis 100. Und was zeigen die deutschen Sponsoren? Eine Bilanz nach 10 Tagen:

Sieger im Alpecin-Trikot: Mathieu van der Poel

Überraschungssieger: Alpecin

Gefühlt 100 Jahre ist die Shampoo-Marke aus Bielefeld im Radsport unterwegs. Aber erst jetzt der große Showdown: Erstmals war Alpecin in Gelb! Vergessen die Horror-Spots „ich will meine Haare behalten“. Mathieu van der Poel trug sechs Tage das Führungstrikot mit dem roten Alpecin-Logo. Der holländische Crossweltmeister fährt im belgischen Team Alpecin-Fenix. Nach 8 Tagen war Dienstschluss für den Champ. Es ging in die Berge. Abreise.

Überraschungsverlierer: Bora-hansgrohe

Öfters von hinten zu sehen, wenig in der Spitze: das deutsche Team Bora-hansgrohe

Bora ist ein bayerischer Hersteller von Luxusküchen. Das Radteam allerdings blieb bei der Tour auf Sparflamme. Im TV-Bild immer nur so kurz zu sehen, dass Co-Sponsor hansgrohe kaum zu lesen war. Einziger Lichtblick: der Holländer Wilco Keldermann in den Top-Ten. Ansonsten Stimmung wie bei Jogi Löws Kickertruppe. Und zum Saisonende will angeblich 3fach-Weltmeister Peter Sagan das Küchenteam verlassen.

Bestes Profil: Continental

Der Reifenhersteller dekliniert sein Tour-Sponsoring durch alle Disziplinen

Das Dax-Unternehmen aus Hannover (Jahresumsatz 37,2 Mrd. €) ist seit Jahren Hauptsponsor der UCI und damit auch der Tour. Die Reifenexperten pflastern täglich Hunderte von Metern an Streckenbanden. Das gelb-schwarze Logo ist perfekt auf Zwischenzielen, Interviewwänden und bei der Siegerehrung platziert. TV-Präsenz im XXL-Format. Dazu: Print- und TV-Kampagne. Sponsoring mit Stolz, Leidenschaft – und Erfolg.

Der PS-Sieger: Skoda

Gut vernetzte Kampagne und immer in Rot: die Scoda-Flotte bei der Tour

Für die Tour stellt exklusiv die VW-Marke den  Fuhrpark. Skoda rollt oft durchs Bild: Begleitauto der führenden Radler, Jury-, Direktions- und Promi-Shuttle-Fahrzeug. Lange Bandenstrecken, Interviewwände, Floor-Graphics und eine emotionale TV-Kampagne runden die PS-starken Markenpräsenz ab.

Die Trikot-Kings: Lidl

Das Sieger-Interview mit Lidl am Ärmel: Mark Cavendish

Die Idee kam aus der belgischen Dependance, aber die ganze Lidl-Welt (8.000 Märkte) profitiert. Der Discounter ist Ärmel- und Hosensponsor beim Rennstall Deceuninck-Quick-Step. Seit 5 Jahren perfekt im TV-Bild: Fahrer liefern regelmäßig Siege und Titel.

Der süßeste Sieger: Haribo

Ist zwar nur „offizielle Förderer“, aber der Bonner Süßwarenspezialist entzückt jedes Jahr Hunderttausende von Livebesuchern. Haribo fährt in der Werbekarawane, die die Zuschauer lange vor den Radfahrern mit Giveaways bei Laune hält.

XXL-Stilleben, die per TV in die ganze Welt gehen: die Tour als Werbespot für Frankreich

VanMoof in Muc

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Neuer Schwung im Münchner Business: In der Innenstadt schließen die Läden, im Werkviertel eröffnet ein Shop der Skandal-E-Bike-Marke VanMoof.

Ein Screenshot aus dem verbotenen TV-Spot von VanMoof

Warum Skandal? Weil VanMoof 2020 einen TV-Spot zeigte, den die französischen Behörden schockiert verboten. Im Autolack spiegeln sich Industrieabgase, Staus und Notarzteinsätze. Dann zerfließt der Sportwagen. Es entsteht das futuristische VanMoof-Radldesign. Kreative Top-Kampagne. Deshalb gab´s von headline1.de den ComStar 2020 für VanMoof. 

Start im Werksviertel: Aufbau-Manager Samet (li.) und Filialleiter Quirin Schmidt

Nun also erstmals das Shopping-Live-Erlebnis der Hollandmarke im Werkviertel, gleich neben dem Riesenrad. Der Laden ist puristisch gestaltet. Im Fenster steht eine Gitterbox mit zwei Rädern, zwei Labtops auf dem Tresen. Oben im ersten Stock ist die Werkstatt. Und draußen, vor dem Laden, drängeln sich die Interessierten an den aufgestellten VanMoofs.

Future-Design mit Alarmanlage: VanMoof hat nur zwei E-Modelle a € 1998,-

Im Vergleich zur E-Bike-Konkurrenz ist VanMoof günstig: Es gibt nur zwei Modelle (S3 und X3) zum Preis von jeweils 1998,- Euro. Der USP des kantigen City-E-Bikes: der digitale Diebstahlschutz. Er wird, wie andere Funktionen, über das Handy gesteuert. Wer ein VanMoof stehlen will, löst einen nervigen Blink- und Sirenenalarm aus. Außerdem ist es ohne Entschlüsselung nicht fahrbar und wird über Geosystem überall geortet.

Keine Logos, keine Poster: die Clean-Shop-Performance der E-Biker in München

Neben den Flagship-Stores in aller Welt, sollen in Deutschland nun weitere Shops („Hubs“) eröffnet werden. Die Holland-Marke (eigene Produktion in Taiwan, 100 Millionen Euro Jahresumsatz) konzentriert sich im Marketing  neben Online- auf die Außen- und Plakatwerbung.

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