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Bei Serviceplan gab´s Watschn für die Werbung

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Florian Haller, Chef der Münchner XXL-Agentur Serviceplan, zuckte leicht. Oben auf der Bühne watschte der bekannte Maler Markus Lüpertz die Werbung ab. Und zwar krachend.

Elegant und selbstbewusst: Markus Lüpertz, Maler, Grafiker und Bildhauer

Ort der ungewöhnlichen Zeugnisabgabe: das Hauptquartier der Münchner Agentur, die zum 17. Innovationstag eingeladen hatte. Lüpertz, 80, der Ex-Chef der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, war ein Stargast vor 400 Zuschauern. Seine Meinung zur Werbung:

Lüpertz bei Serviceplan: „Ich guck´ immer, wo das Ufo gelandet ist.“

„Das Fernsehen hat die Werbung banal gemacht. Sie hat Menschentypen erfunden, die immer gleicher werden.“ Jeans, T-Shirt und einen Klumpen Plastik an den Füßen sei der Dress-Code für die ganze Welt.

Über Wahlwerbung: „Alle lächeln auf den Plakaten. Aber wenn man genauer guckt, fletschen sie nur die Zähne.“

Lüpertz: „Schöner wär´s, wenn man Werbung nicht gleich verstehen würde.“

„Die Werbung hat eine Gleichgültigkeit gegenüber sich selbst entwickelt.“ Den Begriff Wertschätzung gebe es nicht mehr.

„Da kocht eine Hausfrau mit einer Hand Spagetti und holt sich mit der anderen Hand einen Kredit. Wie soll das gehen? Ich guck´ immer, wo das Ufo gelandet ist.“

„Meine Intelligenz wird von der Werbung nicht beansprucht.“

Gastgeber des Innovationstages: Serviceplan-Chef Florian Haller

Der Innovationstag der Münchner Serviceplan Group SE & Co.KG (4.200 Mitarbeiter, 448 Mio Jahresumsatz) ist ein alljährliches Treffen der Werbe-, Wirtschafts- und Medienbranche – mit Hochkarätern als Speaker.

„Scholz wird Kanzler“: Judith Wittwer, Chefredakteurin der SZ

Diesmal u.a. auf der Bühne: Judith Wittwer, Chefredakteurin SZ, Carsten Knop, Herausgeber FAZ, Politikwissenschaftlerin Emilia Roig, BSH-Marketingchef Michael Bohn, Handelsexpertin Cate Trotter, Trendscout Raphael Gielgen von Vitra sowie Werbe-Analyst Markus Lüpertz.

CMO of the Year 2021: Antje von Dewitz, Chefin des Outdoorspezialisten Vaude

Gesellschaftliches Hightlight war am Abend die Gala für den „CMO of the Year“. Es ist die Kür des besten Marketeers. Den Titel erhielt für dieses Jahr die Vaude-Chefin Antje von Dewitz. Sie leitet auch das Marketing der Outdoormarke. Interessantes Detail in der Vaude-Philosophie: Auf einer Onlinesite können alte Vaude-Produkte zur Reparatur angemeldet und eingeschickt werden.

Wurde als CMO 2020 geehrt: Susan Schramm (McDonald´s) mit Serviceplan-GF Ronald Focken

Riesenapplaus im Haus der Kunst auch für Susann Schramm von McDonald´s. Sie erhielt nachträglich den CMO-Award für 2020.
Fest steht: Der Münchner Innovationstag von Serviceplan hat sich mit dem Event CMO of the Year, zu einem relevanten Must-Termin für die deutsche Marketing- und Werbebranche entwickelt.

Treffpunkt Kaffeebar: Marketingchefin Karoline Haderer (Nürnberg Versicherung) mit Serviceplan-GF Florian von Hornstein

Ein „Schisser“ aus der Werbewelt

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Kann ein deutscher Werber so richtig gut schreiben? Einen Spiegel-Bestseller? Yes! Der Ex-Kolle Rebbe-Mann Jan Kowalsky hat das geschafft. Jetzt ist sein zweites Buch am Start.

Jetzt Spiegel-Bestseller Nr.2? Autor Jan Kowalsky

„Als Schisser durchs Netz“, so der Titel von Kowalskys Neuerscheinung (Verlag Goldmann, 14,- €). Auf 256 Seiten präsentiert der 45jährige Hamburger „eine Berg- und Digitalfahrt der Gefühle“. Dabei beantwortet der Autor so aktuelle Fragen wie: „Liebt meine Frau ihr Handy mehr als mich?“, „warum spricht meine Kaffeemaschine zu mir?“ oder: „Warum lässt mich das Smarthome nicht rein?“

Herzige Illustrationen geben Kowalskys Buch eine besondere Note. Alle gezeichnet vom Autor

Es ist ein unterhaltsamer Erfahrungsbericht eines Digital-Skeptikers, eines „Schissers“, der aber seine Angst vor der Digitalisierung langsam verliert – und seine Frau abermals für sich gewinnt.

Juhu: Ein Happyend nach der Berg- und Digitalfahrt der Gefühle

Der „Schisser“ spielte auch in Kowalskys vorherigem Buch die Hauptrolle. Er schildert die Geschichte von einem der mitmusste, „als Schisser um die Welt“. Ein Volltreffer: 50.000 verkaufte Exemplare, Platz 5 in der Spiegel-Bestsellerliste.

Jan Kowalskys erster Bestseller als „Schisser“

Als Mitglied der einstigen Top-Agentur Kolle Rebbe kennt Kowalsky die Welt der Bestseller. Er hat sie mitgeformt. Bionade, Ritter, Otto, Google, die Lufthansa („Siegerflieger“) und Misereor waren u.a. prominente Agenturkunden, brachten viel Lob und Auszeichnungen. Besonders gern erinnert sich der Marketing-Mann an die Friendscout-Kampagne: „Küssen kann man nicht alleine.“

Im „Schisser'“ Nr.2 geht´s in wilder Fahrt durch unsere digitale Welt

Gibt´s noch die Sehnsucht nach den wilden Agenturzeiten? „Irgendwann“, sagt Kowalsky, „muss man sich entscheiden. Ich habe mich für die Familie entschieden.“ Der Werber verließ Kolle Rebbe, wechselte zu Xing und ist heute CMO der Wibu Gruppe, Ahrensburg, einem Komplettanbieter für den Pflege- und Gesundheitsmarkt.

Ein Selbstportrait ganz ohne Computergrafik: Jan Kowalsky, der kreative Abenteurer

„Ich will mit meinem Buch auf den brutalen Zeitfresser Handy aufmerksam machen“, sagt der studierte Wirtschaftskommunikator und Vater zweiter Kinder. „Wir gucken nicht aus dem Fenster, sondern aufs Display. Wir marschieren durch die Welt, ohne die Welt zu sehen.“ Kowalskys Rezept gegen die Digi-Diktatur: Man nehme ein weißes Blatt Papier und zeichne los. Der Bestseller-Autor hat´s auch so gemacht und seine Bücher eigenhändig illustriert.

250.000,- Euro vom Präsidenten

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Wissenschaftliche Sternstunde in München: Im Deutschen Museum präsentierten sich die drei erfolgreichsten Forscherteams des Jahres 2021. Mit dabei: die weltberühmten BioNTech-Gründer.

Top-Stars der deutschen Wissenschaft: BioNTech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci

Prof. Ugur Sahin und Dr. Özlem Türeci haben den ersten Covid-Impfstoff entwickelt. Mit Unterstützung von Pfizer werden bis Ende des Jahres drei Milliarden Dosen weltweit ausgeliefert. „Impfstoff für die Menschheit, in Rekordzeit entwickelt“, erklärte das Berliner Bundespräsidialamt. Seit 1997 lobt der Bundespräsident jedes Jahr den „Deutschen Zukunftspreis“ aus, für die besten Forscher und Wissenschaftler des Landes. Der Preis ist mit 250.000,- Euro dotiert.

Generaldirektor und Dirigent des Deutschen Museums: Prof. Wolfgang Heckl

Aus 700 Bewerbungen hat die Jury nun die drei Finalisten ermittelt. Die werden übrigens seit 2008 im Deutschen Museum vorgestellt. Eine clevere Akquise von Museums-Chef Prof. Wolfgang Heckl. Sein Haus zeigt die interessantesten Projekte des Zukunftspreises jedes Mal in einer Sonderausstellung. Heckl als Marketingmacher für den Wissenschaftsstandort München.

Auch bayerische Forscher im Finale

Neben den Mainzer BioNTech-Erfindern gehört dieses Jahr auch ein bayerisches Team zu den drei Finalisten: Unter der Führung von Prof. Thomas Flohr hat Siemens Healthineers, Forchheim einen quantenzählenden Computertomographen entwickelt. Das Team von Dr. Carla Recker kam für Continental, Hannover, mit der Züchtung von Russischem Löwenzahn als Natur-Kautschuk-Lieferanten ins Finale.

Der Deutsche Zukunftspreis und seine Sponsoren

Das Siegerteam des 25. Deutschen Zukunftspreises erhält am 17. November in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich die Auszeichnung. Der renommierte deutsche Wettbewerb wird u.a. von Bayer, Bosch. Siemens, Infineon und SAP unterstützt.

So machen Kiter Marketing

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In Südtirol hat sich innerhalb kurzer Zeit ein Kiter-Hotspot entwickelt. Einziges Werbetool: Geheimtipp-Marketing.

Exklusiv & ein bissel kalt: Das neue Kiter-Dorado am Reschensee

Die Zielgruppe der Kitesurfer ist Ü30, gutverdienend und weltreisend. Rhodos, das spanische Tarifa, Kapstadt, Mauritius oder El Gouna in Ägypten sind beliebte Ziele. Doch Corona hat den bayerischen Sportlern viel Wind aus den Segeln genommen. Und da kam plötzlich ein Geheimtipp gleich ums Eck: der Reschensee in Südtirol.

Traumstrand für Kiter in 1498 m Höhe: die Startwiese am Reschensee

Wundertüte Marketing: Bei den einen bleibt hohes Budget ohne Wirkung. Andere haben keine Kohle – und trotzdem läuft´s. So geschehen beim Kiterspot am Reschensee. Erfolgsrezept Geheimtipp-Marketing. Mund-zu-Mund-Propaganda, Facebook, Instagram – hier wirbt nur der Fan.

Der berühmte versunkene Kirchturm im Reschensee

Der Reschensee liegt nur 213 Kilometer von München entfernt, im Dreiländereck von Österreich, der Schweiz und Italien. 7 Kilometer lang und berühmt: Aus dem Lago di Resia ragt der Kirchturm von St. Katharina (Foto). Nur 200 Meter neben dem Turm beginnt das neue Dorado für die europäische Kite-Szene.

In Sichtweite der Kiter: der imposante Ortler (3.905m)

Die Kulisse rund um Startplatz im Gemeindegebiet Graun ist atemberaubend. Die XXL-Wiese wird von Zweitausendern eingerahmt. Vom schneebedeckten Ortler (3905m) weht eine steife Brise. Wer sein Board ins Wasser bringt hat einem Kilometer freie Bahn. Genügend Anlauf, um auf dem Tragflächenkiel (Foiler) vom Wasser abzuheben.

Am Gardasee (Foto) herrscht Hochbetrieb im Wasser. Am Reschensee gibt´s nur Kiter.

Der Wind kommt täglich zuverlässig und stark. Ähnlich wie am 230 Kilometer entfernten Gardasee. Nur: Auf dem Reschensee gibt es keine Stand-up-Paddler, Surfer oder Motorboote. Hier drehen nur die Kiter ihre Runden. Für die anderen Fun-Sportler ist der See vermutlich zu kalt (14 Grad).

„Gekitet wird eben nur im Langarm-Neopren“, sagt Luigi. Mit seiner Francesca ist der 33jährige Mailänder an den Reschensee gekommen. Übernachtet wird im 4-Sterne-Hotel „Eden“ in Reschen. Tagsüber fotografiert sie ihn beim Kiten, abends gibt´s zur Belohnung das 6-Gänge-Menü.

Zur Hochsaison im August sind bis zu 100 Kites am See aufgebaut. Und der Stausee auf 1498 Metern Meereshöhe ist das ganze Jahr über segelbar: Seit 2008 finden dort im Winter die Internationalen Deutschen Snowkitemeisterschaften statt.

Automarken und Promis als Ladenhüter

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Nie war sie so wertvoll wie heute: die Treue der Kunden. Aber es gibt Beziehungsprobleme. Das zeigt ein aktuelles „Liebesbarometer“ des Digitaldienstleistes Emarsys.

Emarsys, gegründet im Jahr 2000 in Wien, bietet eine Onlineplattform, die den Dialog zwischen Kundschaft und Marketing optimiert. Ihr „Omnichannel Customer Engagement“ machte die AG zum Marktführer mit 13 Standorten und 1.500 Kunden (u.a. Puma, C&A, Mediamarkt Saturn, Gerry Weber). Ende vergangenen Jahres kaufte SAP die Digi-AG – für bis zu einer Milliarde Euro, schätzte das Handelsblatt.

Autotreue mit wenigen PS: Bad News kurz vor der IAA

In diesen Branchen ist die Kundentreue am stärksten

Die Digi-Experten wissen also, wie der Kunde tickt. Zum aktuellen „Customer Loyalty Index“ ließ Emarsys im Mai 7000 Kunden befragen, darunter 1008 Deutsche im Alter zwischen 16 und über 55. Wie stark ist denn nun die Kundentreue in den verschiedenen Branchen? Das Chart oben zeigt: Audi, Daimler und Co. müssten stutzig werden. Das Gros der Kundschaft zieht ab, nur 15,2 Prozent sind ihrer Automarke treu.

Gute Noten für die selbständigen Händler (Chart oben) – wahrscheinlich bis auf die in der Münchner Fußgängerzone. Dort macht ja nun auch Kaut-Bullinger dicht. 36 % der Bevölkerung bleiben jedenfalls ihren Händlern treu. Und online? Emarsys hat herausgefunden, dass die Treue zum E-Commerce-Shop nur bei 15 % liegt. Das überrascht.

Treuefaktor CO2-neutral? Eher weniger

In der Mode ist die Vielfalt des Angebots für die Kundentreue entscheidend

Überraschungen auch im Bereich Mode und Accessoires (oben). „Rabatte, Aktionen und Prämien steigern die Kundentreue eher als dauerhaft niedrige Preise“, erklärte Emarsys-Manager Philip Nowak in München. Es muss sich also was tun im Handelsmarketing. Erstaunlich: Ethische Werte wie „keine Kinderarbeit“ oder „CO2-Neutralität“ sind nicht so wichtig für die Kundschaft. Das gilt auch beim Kauf von Technik, Einrichtung und Lebensmitteln (nur 13 %).  

Prost Kloppo: Der Erfolgstrainer ist Markenbotschafter von Erdinger – und auch für Adidas

Nächstes Kapitel: die Promis. Sie prosten, sie schwärmen, sie kassieren gutes Honorar. Aber wie beeinflusst ein Testimonial die Kundentreue? Antwort aus dem Emarsys-Index: Ziemlich wenig, nur 6,2 %. Stärkste Treuebindung zu einer Marke schafft die Weiterempfehlung (33,4 %).

Präsentierte den Customer Loyalty Index: Emarsys-Manager Philip Nowak

Und die weiteren „Treue-Punkte“, präsentiert von Philip Nowak:

• Der Kundenservice wird immer wichtiger. Wer unkomplizierte Rücksendung und Beratung anbietet, ist im Vorteil – und bringt die Rate der Weiterempfehlung in Schwung.

• Kundenkarten und Apps sind keine wirkungsvollen Treue-Tools.

• 68 % der Kunden lieben eine Marke.

Immerhin…

Frau Wagner lädt zum Open-Air

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Frisches Marketing bei den Bayreuther Festspielen: Erstmals in diesem Jahrhundert spielen die Musiker open-air. 20 Kilometer vom berühmten Festspielhaus entfernt gibt´s am Goldbergsee eine Wagner-Serenade mit Schampus & Menü.

Frisches Marketing, neue Location: Katharina Wagner; Leiterin Bayreuther Festspiele (Foto: Enrico Nawrath)

Veranstalter des Events ist Taff, ein 500 Personen starker Unterstützerkreis und so was wie die Marketing-Marke der Festspiele. „Ich freue mich, dass die Taff-Festspielnacht in dieser zauberhaften Kulisse eine Tradition wiederbelebt und außerdem das Publikum eine zusätzliche Gelegenheit bekommt, die Musik von Richard Wagner in einer heiteren Atmosphäre zu genießen oder vielleicht sogar zu entdecken“, sagt Festspiel-Chefin Katharina Wagner.

Idyllisch, romantisch, exklusiv: Am Goldbergsee gibt es am 15.8. ein „Best of Richard Wagner“.

Termin am Goldbergsee ist Sonntag, der 15. August 2021. Ab 18 Uhr präsentieren der musikalische Leiter Daniel Geiss und Regisseur José Cortes ein Best of Richard Wagner. Das Orchester: 45 Mitglieder des Bayreuther Festspielorchesters. Es singen Solisten der Festspiele – allen voran Startenor Klaus Florian Vogt.

Tickets incl. Menü kosten zwischen 190,- und 300,- €

Ein einmaliges Klassikerlebnis in idyllischer Natur – zwischen „der Fliegende Holländer“ und „Tannhäuser“ im Festspielhaus. Im Ticketpreis für den Goldbergsee (190,- bis 300,- €) ist ein Drei-Gänge-Menü enthalten. Ursprünglich sollte es sogar Gelegenheit für romantische Ufer-Picknicks geben. Geht aber nicht – Corona. Vielleicht nächstes Jahr. Bürgermeister Marc Benker: „In Kooperation mit Frau Wagner und den Gesundheitsbehörden haben wir jedenfalls für den 15. August ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet.“

Tickets für das Open-Air-Event gibt es nur online, unter www.taff-festspielnacht.de (keine Abendkasse).

Abschiedsgala für Münchner Turbo-Prof Dr. Anton Meyer

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Kann man einen hartgesottenen, international erfahrenen Uni-Prof zu Tränen rühren? Ja, bei seiner Abschiedsgala.  

Da war Prof. Meyer ganz ergriffen: Der Jubel-Chor des LMU-Marketings

Anlass der tiefen Emotionen war der Chor von Doktoranden, Absolventinnen und Assistenten, die ihre Laufbahn bei Prof. Meyer im LMU-Institut Marketing gestartet hatten. Zur Melodie von „FC Bayern – Stern des Südens“ packten die Akademiker eine Huldigung für ihren Professor. Da bebte fast das historische Palmenhaus im Nymphenburger Schlosspark.

Allein der Chor wäre viermal so groß gewesen. Aber: Es durften wegen Corona nur 100 Gäste feiern, alle brav mit Impfpässen o.ä. Aus ganz Deutschland kamen die Gratulanten und sagten servus (tschüss, etc.): Vorstände, wie Karsten Kühn (Hornbach), Marketing-Lichtgestalten wie Prof. Dr. Uwe Specht (Ex-Henkel) und Promi-Prof-Kollegen wie Armin Nassehi.  

2 x Promi-Prof: LMU-Soziologe Armin Nassehi (li.) mit Marketing-Chef Anton Meyer

Die Reden zum Abschied waren interessant (Nasssehi: „Ich schreibe am liebsten mit Montblanc.“), lobenswert (Prof. Specht: „Wir haben mit dem Toni das Kundenbarometer erfunden.“) und erstaunlich (Prof. Dr. Christian Blümelhuber: „Was ist die liebste Oase des Menschen? Es ist die Steueroase“).

Hippie-Prof Blümelhuber (Universität der Künste Berlin) war Doktorand bei Prof. Meyer und insgesamt elf Jahre am LMU-Institut

Kurzum: Es war eine kurzweilige und gelungene Verabschiedung von Prof. Meyer nach 28 Jahren am LMU-Institut für Marketing. Und dazu war der umtriebige Akademiker ja auch noch 41 Jahre im Vorstand der FGM, der Fördergesellschaft Marketing. Die FGM ist sowas wie die Marketing-Marke der Ludwig-Maximilians-Universität. Die FGM veranstaltet unter der Leitung von Turbo-Prof Meyer das alljährliche Münchner Marketing-Symposium. Im Kuratorium war und ist das Who-is-Who großer Firmen wie Nestlé, Siemens, R+V, Schwäbisch Hall, Atomic, O2, Audi, die Augsburger Aktienbank und Deutsche Bahn. Mit Kempertrautmann und Serviceplan (Florian Haller) sind derzeit sogar zwei Werbeagentur-Bosse im FGM-Führungszirkel.

A dabei (v.l.):Karsten Kühn (Hornbach), Dietmar Turocha (Ex-BSH) und Podcastpionier Alexander Wunschel (Nextperts)

Mit der Abschiedsgala für Prof. Meyer feierte die FGM übrigens auch gleich ihr 50-jähriges Bestehen. Kein Wunder, dass sich die Buffet-Tische bogen. Gut gelaunt in der Warteschlange gesichtet: Prof. Dr. Anja Tuschke, Prof. Dr. Manfred Schwaiger, Dekan Prof. Dr. Ingo Weller und Dr. Silke Bartsch. Zu Sauvignon Malvasia und Isola del Sole gab es Perlhuhnbrust mit Café de Paris Sauce, Filet vom gebratenen Saibling und Pfirsich-Tarte mit Vanilleeis.

Gala-Location Palmenhaus: Sogar der Himmel weinte beim Abschied

Was der prominente Marketing-Netzwerker und Buchautor in Zukunft machen wird? Fortsetzung folgt.

Sponsor-Check Tour de France: die Sieger, die Verlierer

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Es ist der längste Werbespot der Welt: die Tour, die drei Wochen Frankreich und den Radsport zeigt. Viel TV-Zeit, viele Emotionen – und die deutschen Marken?

Bis zum 18. Juli führt das Radrennen über insgesamt 3.383 Kilometer. Für 184 Fahrer eine Tortur mit Tempo 30 bis 100. Und was zeigen die deutschen Sponsoren? Eine Bilanz nach 10 Tagen:

Sieger im Alpecin-Trikot: Mathieu van der Poel

Überraschungssieger: Alpecin

Gefühlt 100 Jahre ist die Shampoo-Marke aus Bielefeld im Radsport unterwegs. Aber erst jetzt der große Showdown: Erstmals war Alpecin in Gelb! Vergessen die Horror-Spots „ich will meine Haare behalten“. Mathieu van der Poel trug sechs Tage das Führungstrikot mit dem roten Alpecin-Logo. Der holländische Crossweltmeister fährt im belgischen Team Alpecin-Fenix. Nach 8 Tagen war Dienstschluss für den Champ. Es ging in die Berge. Abreise.

Überraschungsverlierer: Bora-hansgrohe

Öfters von hinten zu sehen, wenig in der Spitze: das deutsche Team Bora-hansgrohe

Bora ist ein bayerischer Hersteller von Luxusküchen. Das Radteam allerdings blieb bei der Tour auf Sparflamme. Im TV-Bild immer nur so kurz zu sehen, dass Co-Sponsor hansgrohe kaum zu lesen war. Einziger Lichtblick: der Holländer Wilco Keldermann in den Top-Ten. Ansonsten Stimmung wie bei Jogi Löws Kickertruppe. Und zum Saisonende will angeblich 3fach-Weltmeister Peter Sagan das Küchenteam verlassen.

Bestes Profil: Continental

Der Reifenhersteller dekliniert sein Tour-Sponsoring durch alle Disziplinen

Das Dax-Unternehmen aus Hannover (Jahresumsatz 37,2 Mrd. €) ist seit Jahren Hauptsponsor der UCI und damit auch der Tour. Die Reifenexperten pflastern täglich Hunderte von Metern an Streckenbanden. Das gelb-schwarze Logo ist perfekt auf Zwischenzielen, Interviewwänden und bei der Siegerehrung platziert. TV-Präsenz im XXL-Format. Dazu: Print- und TV-Kampagne. Sponsoring mit Stolz, Leidenschaft – und Erfolg.

Der PS-Sieger: Skoda

Gut vernetzte Kampagne und immer in Rot: die Scoda-Flotte bei der Tour

Für die Tour stellt exklusiv die VW-Marke den  Fuhrpark. Skoda rollt oft durchs Bild: Begleitauto der führenden Radler, Jury-, Direktions- und Promi-Shuttle-Fahrzeug. Lange Bandenstrecken, Interviewwände, Floor-Graphics und eine emotionale TV-Kampagne runden die PS-starken Markenpräsenz ab.

Die Trikot-Kings: Lidl

Das Sieger-Interview mit Lidl am Ärmel: Mark Cavendish

Die Idee kam aus der belgischen Dependance, aber die ganze Lidl-Welt (8.000 Märkte) profitiert. Der Discounter ist Ärmel- und Hosensponsor beim Rennstall Deceuninck-Quick-Step. Seit 5 Jahren perfekt im TV-Bild: Fahrer liefern regelmäßig Siege und Titel.

Der süßeste Sieger: Haribo

Ist zwar nur „offizielle Förderer“, aber der Bonner Süßwarenspezialist entzückt jedes Jahr Hunderttausende von Livebesuchern. Haribo fährt in der Werbekarawane, die die Zuschauer lange vor den Radfahrern mit Giveaways bei Laune hält.

XXL-Stilleben, die per TV in die ganze Welt gehen: die Tour als Werbespot für Frankreich

VanMoof in Muc

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Neuer Schwung im Münchner Business: In der Innenstadt schließen die Läden, im Werkviertel eröffnet ein Shop der Skandal-E-Bike-Marke VanMoof.

Ein Screenshot aus dem verbotenen TV-Spot von VanMoof

Warum Skandal? Weil VanMoof 2020 einen TV-Spot zeigte, den die französischen Behörden schockiert verboten. Im Autolack spiegeln sich Industrieabgase, Staus und Notarzteinsätze. Dann zerfließt der Sportwagen. Es entsteht das futuristische VanMoof-Radldesign. Kreative Top-Kampagne. Deshalb gab´s von headline1.de den ComStar 2020 für VanMoof. 

Start im Werksviertel: Aufbau-Manager Samet (li.) und Filialleiter Quirin Schmidt

Nun also erstmals das Shopping-Live-Erlebnis der Hollandmarke im Werkviertel, gleich neben dem Riesenrad. Der Laden ist puristisch gestaltet. Im Fenster steht eine Gitterbox mit zwei Rädern, zwei Labtops auf dem Tresen. Oben im ersten Stock ist die Werkstatt. Und draußen, vor dem Laden, drängeln sich die Interessierten an den aufgestellten VanMoofs.

Future-Design mit Alarmanlage: VanMoof hat nur zwei E-Modelle a € 1998,-

Im Vergleich zur E-Bike-Konkurrenz ist VanMoof günstig: Es gibt nur zwei Modelle (S3 und X3) zum Preis von jeweils 1998,- Euro. Der USP des kantigen City-E-Bikes: der digitale Diebstahlschutz. Er wird, wie andere Funktionen, über das Handy gesteuert. Wer ein VanMoof stehlen will, löst einen nervigen Blink- und Sirenenalarm aus. Außerdem ist es ohne Entschlüsselung nicht fahrbar und wird über Geosystem überall geortet.

Keine Logos, keine Poster: die Clean-Shop-Performance der E-Biker in München

Neben den Flagship-Stores in aller Welt, sollen in Deutschland nun weitere Shops („Hubs“) eröffnet werden. Die Holland-Marke (eigene Produktion in Taiwan, 100 Millionen Euro Jahresumsatz) konzentriert sich im Marketing  neben Online- auf die Außen- und Plakatwerbung.

Adidas: Mit Chips und Charme in die Zukunft

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Frohe Ostern: Im April startet Adidas eine der größten Werbekampagnen seiner Geschichte. Der Claim: „Impossible is nothing.“

Lebenslust, Lebensfreude: Adidas will noch stärker in die weibliche Zielgruppe

Die internationale Werbeoffensive wurde am Rande der Bilanz- und Strategiepräsentation in Herzogenaurach bekannt. Erst gab´s den Schlussstrich unter das schlagzeilenreiche Adidas-Jahr 2020:

Plötzlich wieder Börsen-Liebling

Umsatz runter auf 19,8 Mrd. € (- 16%), Gewinn-Minus von knapp 80 % auf 429 Mios. Dann, nach 11 Uhr, schossen die Drei-Streifen-Aktien plötzlich nach oben (bis zu 10 %): CEO Kasper Rorsted packte die neue Strategie 2025 aus, „own the game“. Die kam an im Markt.

„Own the Game“: CEO Kasper Rorsted präsentierte seine 5-Jahres-Vision

Kühl, fast schon steril: Im Sweatshirt, Hoody oder einfach im Trainingsdress erklärten die Adidas-Vorstände ihre jeweiligen Pläne. Ein Video-Marathon, 4 Stunden lang.

Kauft Shaquille O´Neil Reebok?

Das 3 Mrd. € teuere Sorgenkind Reebok wird verkauft. Bis 2025 soll der Jahresumsatz jeweils zwischen 8 und 10 % steigen, der E-Commerce-Umsatz sich verdoppeln, die Aktionäre 8 bis 9 Mrd. € kassieren. Schöne Aussichten, ganz ohne Showeffekte.

1. Frau im Adidas-Vorstand: Amanda Rajkumar ist oberste Personalchefin

Viel auffallender im XXL-Video aus Herzogenaurach: Das Adidas-Management ist weiblicher geworden und darf gleich groß ins Bild. Nach Rorsted referierte Amanda Rajkumar, die Neue im Vorstand für Personal. Vicky Free ist neue Marketingchefin, Aimee Arama leitet den Bereich Training, Carla Murphy das Ressort Outdoor.

Gehört zu den Adidas-Superstars: Lionel Messi mit der argentinischen Nationalteam

Kein Glitzer, kein Glamour, kein Schaulauf der Promis bei der Zukunftspräsentation von Adidas. Heißt aber nicht, dass Adidas-Botschafter wie Beyoncé, Pharrell Wlilliams, Messi, Kloppo oder Müller ab sofort Pause haben. „Im Gegenteil, Lifestyle und seine Protagonisten sind für uns der größte Wachstumsmarkt“, sagte Brian Grevy, der neue Vorstand „Global Brands“.

War CEO bei Gant: Brian Grevy, neuer Vorstand Global Brands

Seit zwei Monaten im Amt hat der Ex-CEO von Gant die Markenarchitektur von Adidas gleich um die dritte Säule „Sportswear“ erweitert.

Die neue Markenarchitektur: Sportswear als eigenes Ressort

Gleichzeitig laufen in Grevys Ressort die Vorbereitungen zum großen Werbe-Showdown. Im April startet „impossible is nothing“. Die Kampagne mit mehrstelligem Millionenbudget soll als Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft verstanden werden. So war 2003 Muhammad Ali das Testimonial der Adidas-Kampagne unter gleichem Titel.

Bis 2025 sollen 9 von 10 Adidas-Produkten nachhaltig sein

Nun will Adidas mit modernem Storyansatz die Menschen auf die neuen  Möglichkeiten aufmerksam machen, die sich überall und jederzeit bieten. Gesundheit, Nachhaltigkeit, Fairness und Leistung sind die neuen alten DNA-Attribute der Sportmarke. Nur eben digitaler und weiblicher als jemals zuvor. Adidas mit mehr Chips – und mehr Charme!

Let´s do it: Nothing is impossible
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