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Taittinger und andere Best Brands bei Serviceplan

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Echt visionär: 10 Monate vor dem Jahreswechsel hat Serviceplan schon jetzt die Markensieger 2021 verkündet. Nicht im Bayerischen Hof, sondern nur virtuell.

Der Best-Brands-Award im Bayerischen Hof ist ein alljährlicher Top-Termin für die deutsche Medien- und Marketingbranche. Einer der wenigen in München. Selbst das Fachblatt wuv schickte, trotz Reisebeschränkungen, sonst seine Spitzenkräfte zur Gala in die Innenstadt.

Serviceplan-Chef Florian Haller: So präsentierte er sich kürzlich in der Hauszeitschrift „twelve“

Nun sparten alle die Reisekosten und guckten dafür in die Rechner. Die virtuelle Markenshow, produziert bei Seven One, verfolgten 800 Gäste. Und das sind die ermittelten Siegermarken 2021: Bosch Power Tools, Alnatura, Samsung und Amazon.

Sponsoring wie beim FC Bayern

Kommandeur des Events ist Florian Haller, CEO Serviceplan Group. Seine Agentur hat mit der GfK, Seven One, dem Markenverband, WirtschaftsWoche, Zeit, RMS Radio und Media Impact namhafte Gold-Sponsoren akquiriert, die zum Teil schon seit 18 Jahren mit an Bord sind.

Neu und eifrig: Gala-Moderatorin Katrin Bauernfeind

Der cleverste Sponsor: die Champagner-Marke Taittinger. Die Franzosen waren zwar nur als Partner der abendlichen Preisverleihung aufgeführt – mussten aber dafür auch nicht 500 Gäste live im Bayerischen Hof versorgen, sondern nur das virtuelle Backoffice.

Den Best-Brand-Kubus gab´s für die Sieger aus 10.000 GfK-Befragungen

Das Tuschelthema des Tages: BMW. Der Serviceplan-Stammkunde hatte vor der Agenturshow für ein „Beben in der Agenturszene“ (FAS) gesorgt. Die Autobauer wollen mit der Hamburger Kreativagentur Jung von Matt und Experience One ab 1. April die gesamte Marken- und Unternehmenskommunikation zusammenführen.

BMW und das „Agenturbeben“

Serviceplan ausgebremst von BMW? Nein! Denn erst im September hatte die Münchner Agentur im Verbund mit Berylis und Mediamonks einen BMW-Marketingetat von geschätzten 100 Mio Euros gewonnen.

Amazon-Chef Ralf Kleber: Sieger als Marke und als Performer

Beste Siegerperformance der Video-Gala: Ralf Kleber, der Deutschlandchef von Amazon. Mit Schwung und Herzblut an die Spitze. Seit fast 22 Jahren an Bord bringt er die Amazon-Philosophie in wenigen Sätzen glaubhaft auf den Punkt („Invent and simplify“, „walk the store“). Ein Sieger mit Sendebewusstsein.

Digitaler Großauftritt für Serviceplan auf dem Gelände von Seven-One

Der geheime Gewinner: Adidas. Im vergangenen Jahr noch auf 1, rutschte die Sportmarke nun auf Platz 8 (immerhin vor Coca Cola). Allerdings beweist dies auch, dass die Drei-Streifen-Marke trotz Mietskandal und verschobenen Großevents bei den Konsumenten immer noch hoch im Kurs steht.
Der größte Gewinner: Serviceplan. Seit 18 Jahren best performance bei den Best Brands.

Das Geheimnis von Chopper – nach 39 Jahren gelüftet

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Mit Geistern fängt man Menschen! So war das im Februar 1982. Das Chopper-Fieber wurde zum Medienhype. Ausgelöst von mir und der Abendzeitung. Das Geständnis.

Um den Chopper-Wahn zu verstehen, ein Schwenk in die damalige Medienlandschaft, genauer zur Markenpositionierung der Münchner AZ: Parallel zum Aufstieg der Stadt hatte sich die Zeitung zum relevanten Meinungsführer entwickelt.

Wilde Zeiten in München: Das Verfahren wurde später gegen Geldauflage eingestellt

Das Reich von Franz Josef Strauß hatte magische Anziehungskraft. München mit seinen fünf Tageszeitungen war die Glitzer-Hauptstadt – und die AZ die Queen of Boulevard. Es galt: Nur wer reinkommt, ist drin. Kein RTL (kam erst 1984), kein Internet. Dafür Michael Graeter („Baby Schimmerlos“), Sigi Sommer (Blasius) und viele andere Top-Journalisten.

Boulevard-Story weißblau: Ein USP der Abendzeitung, damals

Ich war 27, Polizeireporter und wie die anderen Jung-Kollegen Andreas Petzold (später Stern-Chef) und Frank Plasberg („Hart aber fair“) täglich schwer am Ranschaffen. Meine Spezialität, die sogenannten Räuberpistolen aus meinem bayerischen Info-Netzwerk: Dackeltragödien, Schlägereien unter Totengräbern, Ärger mit Lederhosen, etc.

Februar 1982: die damals 17jährige Claudia mit AZ-Reporter Peter Ehm

Am 11. Februar 1982 meldete mein Kollege Günter Schießl (die Woche, Regensburg) mal wieder eine solche Soft-Story. Ich war hin und weg. Am anderen Tag meldete die AZ: „Wissenschaftler ratlos: Geisterstimme verfolgt Zahnarzt! Seit elf Monaten Psychoterror – Polizei ermittelt.“

Alle Fotos exklusiv bei der AZ

Ein Zahnarzt, 55, seine Patienten, die 17jährige Helferin und die Zahnarztfrau waren immer wieder von einer unheimlichen Geisterstimme beschimpft worden. Die passenden Fotos hatten wir von Horst Hanske (die Woche) – exklusiv.

Gleich in der Nacht meldeten sich telefonisch Leser mit einer Erklärung für das Phänomen. Das Echo war jedenfalls riesig. Die anderen Münchner Zeitungen hatten meine Geschichte „übernommen“.  Nun galt es den Vorsprung zu halten. Das Ergebnis war die Headline vom Montag, 14.2.82: „Geist gab sich zu erkennen: Mein Name ist Chopper!“

Start frei für einen internationalen Medienhype: Der Geist hat einen Namen

Was ich damals nicht wusste: Chopper ist ein recht zwielichtiger, geheimnisvoller Begriff. Er gilt u.a. für Geköpfte, die irgendwie nicht zur Ruhe kommen können. Er bezeichnet aber auch Hightech-Hubschrauber und Motorräder.

Chopper oder Tschopperl?

Den Geisternamen hatte mir Claudia am Telefon verraten. So hatte ich sie jedenfalls verstanden. Chopper, englisch, Easy-Rider und so. Erst viel später merkte ich, dass die 17jährige Helferin den Begriff wahrscheinlich gar nicht kannte. Sie war zwar schlagfertig und antwortete auf meine Frage nach dem Namen. Aber vermutlich nannte sie nicht das englische Wort, sondern den phonetischen Zwillingsbegriff und der heißt Tschopperl. So nennt man im Regensburger Outback einen Tollpatsch.

Jeden Tag frische Geister-News: Egal ob Nachrichtensperre oder nicht

Egal, ich berichtete ab besagtem Montag jeden Tag von der immer größeren Chopper-Front: Highttech-Fans gegen Psi-Apostel. Die Post gegen Chopper. Die Landespolizei gegen die Kripo. Dazu die AZ-Leser mit immer neuen Theorien. Der AZ-Tagesverkauf stieg um bis zu 50.000 Exemplare (normale Auflage 250.000, Wochenende 320.000).

Der Geist aufm Anrufbeantworter: Da brach in München das Telefonnetz zusammen

Bestseller Chopper. Spiegel, Stern, alle Tageszeitungen, Fernsehen, Radio, die BBC, die amerikanische Newsweek, die Times of India – die ganze Welt war im Bann von Geist aus der Zahnarztpraxis. Eine AZ-Telefonaktion mit der Geisterstimme auf Anrufbeantworter ließ das Münchner Telefonnetz zusammenbrechen.  Eindringlichst bat uns die Post um sofortige Abschaltung – nach 15 Minuten Laufzeit. Nur Thomas Gottschalk bekam den Sound vom Tonband fürs Radio.

Gruseliges Ende nach 29 Tagen

29 Tage lang dauerte der Spuk. Bis zum 9. Marz 1982. Als Chopper-Stimmen wurden nämlich der Zahnarzt selbst, seine Frau und Claudia entlarvt. Kein Hightech, keine Außerirdischen. Die Auflösung der XXL-Geisterstunde war medial enttäuschend. Kein Märchen-Happyend.

Kann ein Geist ewig leben?

Stand heute: Das Ehepaar ist verstorben, Claudia spurlos verschwunden. Doch Chopper spukt immer noch durch die Köpfe. Der Hamburger Romeo Grünfelder will einen Film über das Phänomen produzieren. Die Zeitschrift MUH will den Chopper in der kommenden Ausgabe nochmal aufleben lassen. Happy birthday zum 39.

Bleibt die Frage, ob ein solches Medienspektakel heute, nach 39 Jahren, noch einmal möglich wäre? Wie bitte? Unmöglich? Vorsicht! Nicht zu früh abwinken. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe von headline1.de 5 Gründe, warum sich ein solcher Hype jederzeit wiederkommen kann…

Eine Ski-WM in Garmisch und wo sind 282 Mio Pisten-Chinesen?

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Was die Streif im Skisport, ist fürs Wintermarketing der „Mountain Peak“ von Marcus Höfl. Ein Insider-Treff für Macher mit exklusiven News.

Das Meeting von Wirtschafts-, Marketing- und Medienleuten in Kitzbühel, kurz vorm Wochenende auf der Streif, gehört mittlerweile zur Tradition im Skizirkus. Als Veranstalter zeichnet Marcus Höfl verantwortlich, der seit 20 Jahren von Kitz aus die Fäden im internationalen Sponsoring zieht.

Organisator Marcus Höfl (sorry, ist natürlich rechts) mit Ehefrau Maria und Adidas-Com-Chef Jan Runau

„Wir sind keine Agentur. Wir vermitteln nicht, sondern wir gestalten“, sagt der gebürtige Herzogenauracher über seine MHM Majors. Mit dieser Philosophie hat er sich ein XXL-Netzwerk aufgebaut – von der Bundesliga (mit Hermes), über den Motorsport (für Lenovo), bis hin zu den Medien (Bild) und dem Wintersport. Die Riege der Schnee-Manager ist deshalb gern zur Stelle, wenn Höfl zum Mountain Peak Summit ruft. Dieses Mal nur digital (Foto), aber nicht weniger spannend.

 

So erklärte Ex-Rennfahrer und OK-Mitglied Fritz Dopfer, er wünsche sich eine Ski WM-Bewerbung 2027 für Garmisch. Trotz WM-Ablehnung für 2025: „Mit dem DSV, der Marktgemeinde und dem Skiclub Garmisch-Partenkirchen im Schulterschluss wäre das ein gutes Signal.“

Deutsche Ski-WM 2027?

Digital kam der Mountain Peak Summit in diesem Jahr

FIS-Marketing Direktor Jürg Capol räumte das Holpern der Wintersport-Missionierung in China ein. 300 Millionen neue Schneesportler hatte sich die FIS vorgenommen. Laut Capol sind es derzeit nur 18 Mios. Aber die aktuelle Skisaison sei in der TV-Vermarktung zufriedenstellend: „Wir konnten liefern, wie durften veranstalten. Die Quoten sind gut.“

Einer dieser Quotenknüller sind die Hahnenkamm-Rennen (22.–24.1.). Sonst kommen bis 70.000 Fans zur Rennwoche nach Kitzbühel. Diesmal: keine Zuschauer. Corona.

Von Audi bis zum ORF: die Sponsoren blieben der Streif treu

Allein für die Rennfahrer und den Begleittross durften die Hotels für eine Woche öffnen. „Ein großes Verlustgeschäft für uns“, so Dr. Christian Harisch, Hotelier und Obmann Kitzbühel Tourismus. Aber das sei man der Marke schuldig. Harti Weirather, der Chefvermarkter der Rennen, hatte den einstigen Sauf- und Prolltermin in einen edlen Promi-Schaulauf verwandelt – und für gute Gewinne in ganz Kitzbühel gesorgt. Jetzt könne man sich revanchieren“, so Harisch. Aber ein zweites Corona-Kitz sei wohl nicht möglich.

Sponsor BKW wird Stromsparer

Über ein richtungsweisendes Öko-Projekt berichtete Walter Reusser, Alpin-Direktor, Swiss Ski. Zusammen mit Sponsor BKW, dem Berner Energiekonzern, berate man Schweizer Skigebiete in Sachen Stromeffizienz. Ziel sei es, dass der footprint eines Weltcuprennens gleich Null ist.

Schöne Aussichten! Saubere Perspektiven… verbunden mit der Hoffnung, dass das Höfl-Summit 2022 wieder mit Catering und Drinks im Zielraum der Streif stattfindet.

Endlich: Einen ComStar für die Kultur!

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Folge III unserer Serie über die besten Kampagnen des Jahres 2020. Lesen Sie mal, was 3 Siegermarken so gemacht haben. 2 Sportmarken müssen nachsitzen. Für sie gab´s nur ´nen Troast Price…

Der ComStar 2020 in der Kategorie TV-Spot: VanMoof.

Digitales Wunderwerk: Der vanMoof-Spot „Time to ride the future“

Die Fahrradmarke vanMoof hat mit ihrem TV-Spot „Time to ride…“ Werbegeschichte geschrieben. Denn die französische Werberegulierung ARPP verbot den Spot im Sommer. Der 45-Sek.-Film „schüre die Angst vorm Klimawandel, diskreditiere den Automobilsektor“. VanMoof entschärfte den Spot (im Lack eines zerfließenden Autos verschwanden Blaulicht, Rauch und Staus) – und erhöhte das Mediabugdet.

Das kantige E-Bike vanMoof wurde zum Insidertipp in der City

In Deutschland neben TV sogar mit einer Plakatkampagne (Foto). Das kantige City-E-Bike mit digitalem Diebstahlschutz wurde zum Insidertipp. „Wie ein iPhone, nur mit Pedalen“, schwärmte die Süddeutsche. Die Marke aus Amsterdam (gegr. 2009) arbeitet in Deutschland mit Design Offices zusammen und schaffte 2020 laut Analysten einen Umsatz von 100 Mio € – darauf den ComStar!

ComStar 2020 in der Kategorie Kultur: Hans-Conrad Walter mit seiner Agentur Causales.

Er ist ein Brückenbauer zwischen Kultur und Kommerz: Seit zwölf Jahren veranstaltet der Berliner Hans-Conrad Walter den Kongress „KulturInvest“. Politik, Kultur und Sponsoren an einem Tisch. Migros, Allianz und Co. im Dialog mit Berlinale, documenta und Semperoper. Conrad formte mit seiner Agentur Causales einen europäischen Kulturgipfel – mit einer Multi-Kommunikations-Strategie. Farbige Broschüren, persönliche Anschreiben übers ganze Jahr, Onlinepromotion, You-Tube-Kanal.

Agentur-Chef Hans-Conrad Walter: Mit KulturInvest schuf er in 12 Jahren eine Institution

Aber sein Trumpf ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Entscheider der Branche wissen, dass Walters KulturInvest der In-Treff des Jahres ist. Bei der 12. Auflage im November waren 743 Teilnehmer digital im Potsdamer Nikolaisaal. 18 Foren (u.a. mit Grünen-Chef Robert Habeck), 72 Stunden streaming. Und sogar Bayern waren dabei: Prof. Thomas Girst (BMW) und Verleger Winfried Hanuschik (crescendo) in der Award-Jury, das Oberpfälzer Konzerthaus Blaibach auf der Shortlist. Für den 13. KulturInvest ab 10. Nov. 2021 in Dresden gibt es jetzt schon 350 Anmeldungen. War also höchste Zeit für den ComStar Kultur.  

ComStar 2020 in der Kategorie Print: InTime aus Unterschleißheim.

Deutschlands 1. Micro-Business-Mag: InTime aus Unterschleißheim

„Unsere Wirtschaft hat Power“, sagte sich der Bürgermeister von Unterschleißheim, „und dafür machen wir jetzt mal richtig Werbung .“ In Kooperation mit der Wirtschaftsinitiative ICU und dem Verleger Peter Zimmermann gab Bürgermeister Christoph Böck deshalb grünes Licht für das regionale Wirtschaftsmagazin InTime. Deutschlands 1. Micro-Business-Magazin (kress) erscheint 2x im Jahr und geht an die Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Auflage: 10.000 Exemplare. InTime wurde für den Bayerischen Printpreis 20/21 nominiert, weil auch der Druck mit Duft- und Präge-Specials für Aufsehen sorgt. Für den Inhalt zeichnet Peter Ehm verantwortlich, der Chefredakteur von headline1.de. Aber bei der Jurysitzung hielt er sich raus. Deshalb ehrlicher Applaus für eine regionale Print-Innovation und ihren ComStar 2020.

ComStar Troast-Price: das Radteam Bora-hansgrohe.

Das Fahrrad war nicht nur wegen vanMoof (oben) ein Top-Thema in 2020. Wer nicht selbst in die Bio- oder E-Bike-Pedale trat, der guckte Tour, Giro oder Vuelta.

Der Giro auf Eurosport: Trotz Corona lieferte das Radrennen Livebilder in die ganze Welt

Mit in der Weltspitze der Profiradfahrer: das deutsche Team Bora-hansgrohe. Hier radeln u.a. der Tripple-Weltmeister Peter Sagan, Pascal Ackermann und Emanuel Buchmann. Viel TV-Zeit, Clippings so dick wie ein Telefonbuch, Onlinepräsenz, Audio und You-Tube – die beiden german brands Bora und hansgrohe erzielten Megareichweiten quer durch alle Zielgruppen. Nur: Das Sportsponsoring spielte in der Kommunikation für beide 2020 eigentlich keine Rolle. Bora-Chef Willi Bruckbauer verkauft seine Luxusküchen ohne Hightech-Bezug zum Radsport, bei hansgrohe konzentriert man sich in seiner Kommunikation lieber aufs Bad. Bleibt für die beiden nur der ComStar Troast Price. Eigentlich schade…

Für Bora-Chef Willi Bruckbauer gab´s für 2020 nur einen Troast-Price

1x Mode, 1x Dackel: die ComStars 2020 (II)

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Gratulation! Wir feiern die besten, kreativsten, und nicht unbedingt lautesten Kommunikatoren des Jahres. Warum sie unsere ComStars 2020 sind – hier Folge II.

ComStar 2020 Live-Communication: Inge Vogt.

Das Stachus-Untergeschoss war lange Jahre ein Schmuddel-Tunnel. Dann endlich, 2011, ein glanzvoller Neustart. Viel Licht, mehr Platz, 60 edle Shops. Das neue UG mitten in München war plötzlich das meißtfrequentierte Shopping-Center Europas. Mit bis zu 300.000 Passanten pro Tag. Inge Vogt mit ihrer Projetiv GmbH gehörte von Anfang an zu den Mitgestaltern und Managern der unterirdischen Edelmeile.

Kreativer Wirbelwind der Stachus-Passagen: die Münchnerin Inge Vogt

Mit Events und Contests brachte sie Leben auf die Boulevards. Der Fashion-Design-Contest oder der Stachus-Passagen-Cocktail-Contest wurden auch mit Hilfe der Dachauer Agentur Weimer & Paulus zu „Talks in Town“. Eine Millionenreichweite erzielte das Dackel-Orakel von Inge Vogt. Vor laufenden Kameras sollte ein Rauhaardackel auf der Passagen-Bühne den Sieger im ChampionsLeague-Finale erschnüffeln. Ebenso Aufsehen erregend: der Sky of Fame, Promi-Portraits an der Decke. Im März kamen zur Enthüllung Ottfried Fischer, Alfons Schuhbeck sowie die beiden Spider Murphies Günther Siegl und Barry Murphy. Moderation: ZDF-Star Karen Webb. Tja, und dann Corona, 1. Lockdown, 2. Lockdown. „Das macht mir den Abschied noch schwerer“, sagt die Chef-Organisatorin der bekannten Passagen. Nach 10 Jahren gibt sie zum 31.12. ihr Mandat ab. Vorher hatte Inge Vogt übrigens 13 Jahre lang die Shopping-Boulevards im Münchner Flughafen vermarktet. Also höchste Zeit, mal auf der Lieblingsinsel Sylt zu entspannen. Bei Rückkehr nach München gibt´s den ComStar 2020 – Gratulation!

ComStar 2020 „Münchner Mode“: Martina Koula.

Wenn´s um Münchner Modedesign geht, dann denkt man vielleicht an den Bogner Willi, an Escada oder MCM. Aber diese Marken spielten 2020 nicht groß auf. Und dieser emsige Axel Munz mit seinem Trachtenlabel Angermaier? Auch ziemlich gebremst wg. No-Oktoberfest. Also blicken wir ins Münchner Lehel. In einem kleinen Laden am Sankt-Anna-Platz werkelt seit drei Jahren die Schneidermeister-Tochter Martina Koula an Stoffen, Schnitten und Verkaufszahlen. Und das überaus erfolgreich, wie die Süddeutsche Zeitung sowie das IHK-Magazin berichteten.

ComStar-Siegerin Martina Koula mit neuem Mundschutz-Kragen

Mit ihren Röcken und den farblich abgesetzten 5-Kant-Taschen verzückt sie nicht nur die Ladies der Münchner Kommunikationsbranche. Zum 3. Geburtstag ihrer Marke „Lakoula“ kamen im Sommer Fan-Clubs aus allen Ressorts. Ihre Kommunikationsstrategie: Empfehlungs-Marketing (Mund-zu-Mund-Propaganda), regelmäßige Events im Mini-Shop (Rock-Festivals) und Newsletter. „Kostengünstig, aber sehr kreativ und fordernd“, urteilt die ComStar-Jury. Und Martina Koula liefert munter weiter: Frei nach dem Motto „jetzt geht´s dem Virus an den Kragen“, hat sie zuerst einen Masken-Mantel in die Kollektion gebracht und jetzt den Lakoula-Masken-Kragen. Das ist ein peppiger Textilüberzieher, der mit einem Reißverschluss über Mund und Nase geschlossen wird (Foto).
Den ComStar 2020 für Lakoula, einem modischen Gesamtkunstwerk!

Adidas, Mercedes und andere Sieger: Die ComStars 2020

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Im Corona-Jahr zeigte sich, wer gut ist in Kommunikation. Die ComStar-Jury bewertete aber nicht nur Kampagnen, sondern auch Worte und Taten. Herzliche Gratulation an die Sieger 2020 – Fortsetzung folgt.

ComStar 2020 Kategorie Hombre: Kasper Rorsted und Adidas

Die ComStar-Jury stellt fest: „Adidas ist eindeutig männlich.“ Der Ball, der Sieger, der FC Bayern und natürlich der Vorstands-Vorsitzende Kaspar Rorsted. Der war ja lange Jahre beliebtester CEO im Dax.

Durchtrainiert, erfolgreich, männlich: Adidas-Chef Kasper Rorsted

Und dann im April dieser leidige Mietskandal. Auch andere zahlten wg. Corona keine Mieten für geschlossene Läden. Aber wer kam an den Pranger: der Kaspar. Medienwirbel XXL. Als hätte man den Adidas-CEO in Jack Wolfskin erwischt. Der Sportchef taumelte kurz. Er ließ zwar die Mieten anweisen, vergaß aber die Sorry-Kampagne zu unterschreiben.
Vergessen. Jetzt wieder alles im Griff. Verkäufe und Aktienkurs steigen. Und selbst eine F.A.Z-Umfrage umdribbelt der Adidas-Chef lässig. Warum denn im Vorstand keine Frau sei? Rorsteds Antwort: Das Ziel, 2020 weltweit 32 % Frauen in Führungspositionen zu beschäftigen, sei mit 34 % übertroffen worden. Na also. Und nun freuen sich vereint alle Geschlechter im Adidas-Reich: Zu Weihnachten gibt´s für jeden der 60.000 Mitarbeiter*innen 1.000,- Euro Extra-Corona-Prämie. Frohes Fest und Gratulation zum ComStar 2020.

ComStar 2020, Kategorie Lebenswerk: Prof. Dr. Anton Meyer.

Als andere noch überlegten, wie man Oracle schreibt, analysierte er schon das Marketing der US-Marke. Der Münchner Univ.-Prof. Dr. Anton Meyer gehört seit 30 Jahren zu den wissenschaftlichen Pionieren der Marketing-Lehre und -forschung.

Turbo-Prof Anton Meyer: Seit 30 Jahren in der Marketing-Wissenschaft

Er ist ein Turbo-Prof: Ordinarius für BWL und Marketing an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), dazu hat er so viele Ämter und Auszeichnungen wie Jung von Matt „Goldene Löwen“. Eines von Meyers Glanzstücken: das alljährliche FMG-Marketing-Symposien an der Uni. Themen wie „Marketing 2040 – was kommt, was bleibt, was geht“, „Always ahead“ und „mit Tech & Touch die Zukunft gestalten“ lockten bis zu 700 Kongressbesucher ins Audimax. Auf der Bühne: Vorstände und CEOs aus allen Branchen und aus der ganzen Welt. Das letzte, das 46. (!) Symposium, stand im Sommer unter dem Titel „die Krise als Treiber des Wandels“. Leider nur Online wg. Corona. Dafür gibt´s jetzt den echten großen ComStar 2020.

ComStar 2020, Kategorie „glimmer twins“: Ola Källenius (Mercedes) und Oliver Zipse (BMW).

Die Münchner BMW-Welt im Olympiapark ist so was wie ein modernes Neuschwanstein. Nur zwei Kilometer entfernt steht der Mercedes-Tower, eine überdimensionale Speerspitze der Stuttgarter Autobauer. Zwei XXL-Markenzeichen im Dauerduell. Und trotzdem gab es jetzt eine schier unglaubliche Kooperation.

Oh Du Fröhlicher: ein BMW (li. oben) im Münchner Mercedes-Adventskalender

Das Mercedes-Team von CEO Ola Källenius („Ich bin umgeben von starken Frauen“ – Bunte) schenkte ein Tower-Schaufenster der Konkurrenz. Zur Vorweihnachtszeit bildet nämlich die Fensterfassade im Mercedes-Turm einen riesigen Adventskalender. Im Türchen Nr. 10: der neue Elektro-BMW iX3. Upsi!

Im Gegenzug ließ das Team um CEO Oliver Zipse („Das harte Regime des neuen BMW-Chefs“ – managermagazin) einen Elektro-Mercedes in die BMW-Welt, einen EQC 400. Der spektakuläre Platztausch soll für lokalen Handel werben. Für die ComStar-Jury ist das mehr, nämlich der Sieg in der Kategorie „glimmer twins“.

Fortsetzung folgt: Die neuen ComStars 2020

Eine Marketing-Queen im Kinderland

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Als Chefredakteurin der Zürcher „Werbewoche“ war Anne-Friederike Heinrich (45) die Print-Queen des Schweizer Marketings. Jetzt ist sie Kinderbuchautorin. Warum, wieso? Und was bitte ist ein „Mückebär“?

Erst Chefredakteurin, jetzt Kinderbuchautorin: Anne-Friederike Heinrich

Wie kommt man als Chefin einer renommierten Fachzeitschrift zum Kinderbuch?
Anne-Friederike Heinrich:
Mich faszinierte schon immer das Wunder, dass Kinder mit dem Lesen neue Welten entdecken. Ich hatte selbst dieses Schlüsselerlebnis. Doch meine Eltern wollten eine Tochter mit anständigem Beruf. Also erst Germanistikstudium, Volontariat und schließlich Chefredakteurin der Werbewoche.  Dazwischen kamen meine zwei Söhne Lukas und Martin auf die Welt … und da war sie wieder, die Faszination Kinderbuch!

Vermissen Sie nach 30 Jahren im Journalismus nicht die wichtigen Werbefiguren der Schweiz?
Heinrich: Überhaupt nicht! Mit den Persönlichkeiten, die mich fasziniert haben, stehe ich nach wie vor in Kontakt. Ich war ja auch bis Mitte November Vorstandsmitglied des Swiss Print Award. Vermissen tue ich nur ab und zu meinen leider verstorbenen Vorgänger als Chefredakteur bei der Werbewoche, Pierre C. Meier. Bei Pierre habe ich Entscheidendes gelernt: Dass ein guter Chef immer hinter seinem Team steht und dass man Ziele so lange verfolgt, bis sie erreicht sind.

Der Buchtitel der Ex-Chefredakteurin: 164 Seiten, 19,99 Euro.

Ganz ehrlich, haben Sie den Chefposten freiwillig geräumt?
Heinrich:
Seit der Geburt unserer Söhne war für mich und meinen Mann klar: Ich wollte keine Karrieremama sein, sondern Mamakarriere machen. Fünf Jahre Chefredaktion mit zwei kleinen Kindern waren genug. Ich blieb daheim. Ich wollte eine Mutter sein, die da ist, wenn man sie braucht – nicht, wenn der Terminkalender es zulässt.

Wo sehen Sie denn Parallelen zwischen Ihrer alten Marketing- und Ihrer neuen Kinderbuch-Welt?
Heinrich: Das Schreiben über Werbung und Marketing, das Konzipieren, Gestalten und Herausgeben von Magazinen hat auf den ersten Blick keinerlei Berührung mit meiner Kinderbuchwelt. Außer vielleicht, dass einem als Journalist manchmal Märchen aufgetischt werden. Wenn man aber ein Buch schreibt, ist es von Vorteil, wenn Zielgruppen, Kommunikation, Gestaltung und Design keine Fremdwörter sind. Diese Kenntnisse helfen mir nun bei der Vermarktung meines Buches. Und der Verkauf lässt sich gut an.

Die böse Herrscherin: Sie ist Gegenspielerin des kleinen Mückebär

Und um was geht´s in Ihrem Roman?
Heinrich: Ich will Kindern die Auswirkungen der Klimaerwärmung erklären, ohne sie zu belehren oder Ängste zu schüren. Der gummibärchengroße Mückebär will zusammen mit der knorrigen Eismöwe Edla den Winter zu den Polartieren  zurückholen. Aber eine böse Herrscherin hält den Winter gefangen. In einer Randspalte neben der Geschichte stehen die wichtigsten Fakten zum Klimawandel. Im Anhang gebe ich Tipps zum Klimaschutz.

Infos: „Mückebär und die Suche nach dem geraubten Winter“, Hardcover, 164 Seiten, ISBN-13: 9783752611359. 19,99 Euro, 28,50 CHF, auch als E-Book. Weitere Infos unter www.kinderbuch-afheinrich.com

Serviceplan goes Hollywood – beim 16. Innovationstag

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Oft ruckelt´s und zuckelt´s im Video-Chat: Nicht so bei der Münchner XXL-Agentur Serviceplan. Sie lieferte jetzt eine Online-Show im Hollywood-Format.

Vom Himmel hoch: Serviceplan-Chef Florian Haller auf dem Weg zur Erde

Einmal im Jahr lädt die Agentur Hochkaräter aus der Werbe-, Wirtschafts- und Kommunikationswelt zum Update nach München. Der Innovationstag ist so was wie das Oktoberfest – im besten Sinn. Es geht um Träume, Visionen, Unterhaltung und um neue Kontakte. Ein alkoholfreies Drei-Sterne-Arbeitsevent.
Den 16. Innovationstag verlegte Serviceplan nun ins Netz. Aber nicht einfach so. Dank der Co-Sponsoren (FAZ, AdAlliance und Salesforce) gab´s eine Filmperformance á la George Lucas. Gleich zum Start kam Agenturchef Florian Haller im animierten Lift vom Himmel auf die Erde (Foto oben). Dann ging´s für den Florian aufm Radl ins Münchner Studio. Hightech plus Bio-Bike – so ausgewogen war der Innovationstag selten.

Im Hightech-Studio: Moderator Wolfram Kons mit Gastgeber Haller (r.)

Die Serviceplaner präsentierten einen Showdown der Gigabites. Das Logo: Ein futuristisch konstruiertes Kuppelstadion (Foto). In den verschiedenen Innenräumen präsentierten dann die Vip-Gäste ihre Thesen:

Imposant und digital: Das Serviceplan-Stadion, in dem die Vips auftraten

Springer-Vorstand Christoph Keese sieht beispielsweise b2b als großen Zukunftstrend und warnt vor der eigenen Marktforschung. Die sei oft tückisch, weil sie bestehende Auffassungen einfach bestätige.
Zukunftsforscher Matthias Horx erklärte, dass sich gerade eine neue Welt zusammenfüge und lobte dabei die Damenwelt. Es seien die Frauen, die in der Mehrheit an bleibende Veränderungen glauben würden.
Die ehemalige dänische Premierministerin Helle Thorning-Schmidt, FAZ-Herausgeber Carsten Knop und ntv/RTL-Chefin Tanit Koch beschworen blumig den Wert des Journalismus – lieferten aber leider keine Schlagzeile.
Prof. Lars Feld, Vorsitzender der Wirtschaftsweisen, bestätigte: „Krisen transformieren eine Wirtschaft.“

Digitale Gäste in der Bayernkabine: Moderator Kons und Gerald Hüther (r.)

Es wurde nach London geschaltet, nach Zürich, Frankfurt und Köln. Neurologe und Bestseller-Autor Prof. Gerald Hüther bekam als Bühne die digital eingeblendete Kabine des FC Bayern und präsentierte dort den neuen Führungsstil der Manager. Wie kann man Mitarbeiter optimal motivieren? Der Prof: „Das geht nur über den Wohlfühlaspekt.“ Aber wie beim FCB müsse ein Gleichgewicht zwischen fordern und fördern bestehen.

„Ich liebe Serviceplan“

Fast fünf Stunden lang lief die People-Show im Hollywoodformat, moderiert vom RTL-Journalisten Wolfram Kons. Der war selbst begeistert vom ungewöhnlichen Sendeformat und meinte abschließend: „Mein Gott, ich liebe Serviceplan.“ Nicht ganz so euphorisch, aber positiv haben Hunderte von Zuschauer die Agenturperformance bewertet.

Vielleicht ein Signal an Münchens OB Dieter Reiter, die Arbeit von Europas größter eigentümergeführten Werbeagentur mal zu würdigen. Frei nach dem Motto: „München hat nicht nur den erfolgreichen FC Bayern…“

Spiegel online gibt´s nicht mehr – und trotzdem läuft´s

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Beim VDZ-Summit berichtete Spiegel-Chef Stefan Ottlitz über die neuen Strategien einer Online-Erfolgsstory.

Denn was viele gar nicht recht mitbekommen haben: Spiegel Online gibt´s als Marke nicht mehr. Ohne großen Trommelwirbel verschwand der Begriff „Online“. Das Portal heißt nun ganz einfach „der Spiegel“, so wie das Printmagazin. „Was mich gewundert hat“, so Stefan Ottlitz, Geschäftsführer der Spiegel Gruppe, „niemand hat gefragt, warum aus Spiegel Online plötzlich der Spiegel wurde.“ Für den Verlagsmanager ein klares Zeichen für die Stärke seiner Marke. Egal was drübersteht.

Stefan Ottlitz: Gelernter Journalist und seit Sommer in der Spiegel-Geschäftsführung

Beim digitalen Summit des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) stellte Ottlitz die neue Online-Strategie des Spiegel vor. Dreh- und Angelpunkt sei das Selbstbewusstsein der Marke: „Wir stehen für Qualität und Qualität hat ihren Preis.“ Wer oder was nicht auf die Marke Spiegel einzahle, sei überflüssig. Deshalb auch die Einstellung des Jugendformats „Bento“. Der Hamburger Verlag will nun mit „Spiegel Start“ die Zielgruppe 18 – 30  markenkonform ansprechen.

Guck mal: Der Spiegel im Netz hat Online gestrichen

Auf den ersten Blick sprechen die Zahlen nicht unbedingt für die neue Online-Strategie. So rutschte das Spiegel-Portal im April im Klick- und Reichweitenvergleich auf Platz 5. Nach bild.de, t-online, n-tv und Focus. Aber Ottlitz hält nichts von einer Klick-Ralley: „Für uns steht Erlösoptimierung vor Auflagenoptimierung.“ Wichtiger sei die Lesedauer pro Text. Noch wichtiger: Die hohe Akzeptanz der Premiumpreise. Es gehe um Qualitätsjournalismus, der sehr wohl honoriert werde. Ottlitz: „Ich halte nichts von Gratisangeboten. Bei uns haben die Leser für Qualität ihr monetäres Votum durch Abos abgeben.“

Und noch ein Punkt aus der Ottlitz-Online-Strategie: „Print bitte nicht abschreiben.“ Print und Online seien keine Gegner, sondern Verbündete. Zusammen stehe man für Premium.

VDZ-Vize Philipp Welte: „Wir sind ein Bollwerk gegen die Lüge.“

Auch Burda-Vorstand und VDZ-Vize Philipp Welte sieht im Qualitätsjournalismus ein Wachstumspotential für die Zukunft. Denn: „Die Wahrheit verliert dramatisch an Bedeutung. Wir sind ein Bollwerk gegen die Lüge.“ Aber von Presse-Subventionen will Welte nichts wissen: „Unsere freie Presse ist frei und kein Spielball von irgendwelchen Interessen.“ Über Produktqualität und damit über Auflage entscheide einzig und allein der Konsument: „Das ist der natürliche Maßstab.“

Das große Problem der Verlage sei allerdings die Zustellung – und damit die Portokosten. Das Staatsunternehmen Post behandle, so Welte, den Journalismus durch Portoerhöhungen restriktiv. Diese Entwicklung müsse gestoppt werden und deshalb der Dialog mit Konzern und Regierung intensiv fortgeführt werden.

Penny, Hertha und bett1 – Sport-News digital

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Endlich! Erstmals nach dem Lockdown traf sich die Sportmarketing-Branche zum Kongress. So richtig face-to-face.

„Mit einem umfangreichen Hygienekonzept ist es uns gelungen, alle Genehmigungen zu erhalten“, freut sich Hans-Willy Brockes, Chef von ESB Marketing Netzwerk, dem Veranstalter. Aber: Statt 400 Teilnehmer durften nur 140 zum 8. Digital Sports-Kongress ins Berliner Luxushotel Steigenberger.

Warum nicht einfach nach München umgezogen, Herr Brockes?

First mover: Hans-Willy Brockes, stolzer Gastgeber des 8. Digital Sports-Kongesses

Brockes Statement: „Für die Digitalisierung des Sports sind wesentlich mehr spannende Start-Ups und Unternehmen in Berlin als in München.“

So mussten die Marketingmanager aus dem Süden, wie Dirk Huefnagels von der HypoVereinsbank, Pia Schörner von BMW oder Stephan Zoll von Signa, rauf nach Berlin.
Und es gab in der Tat interessante News aus der Branche:

• Gernot Tripcke, Chef der Deutschen Eishockey Liga (DEL) berichtete über aktuelle Pläne mit dem neuen Naming-Right-Partner Penny. Die Liga heißt nämlich ab der kommenden Saison Penny DEL. Neben Lidl im Radsport ist damit der zweite deutsche Discounter im Profisport-Sponsoring gelandet.
 

Eine digitale Revolution in der Leichtathletik vermeldete Andreas Hediger, Co-Meeting-Direktor von Weltklasse Zürich im Letzigrund. Bei seinen Inspiration Games während des Lockdowns starteten jeweils drei Athleten zeitgleich in verschiedenen Zeitzonen und Stadien. Elektronisch synchronisiert durch den Lichtblitz der Startpistole sah man die Stars gleichzeitig auf dem Bildschirm. 100 Länder übertrugen live das Event.

• Wie kommt der Matratzen-König bett1 inmitten der Corona-Krise plötzlich zum Tennissponsoring? „Ganz einfach“, berichtete bett1-Chef Adam Szpyt, „beim Gassigehen. Ich stand in Berlin vor dem verlassenen Steffi-Graf-Stadion und dachte, da muss was passieren.“ Zusammen mit Edwin Weindorfer von der Emotion Group realisierte Szypt die bett1 Aces, ein Rasenturnier im Graf-Stadion und ein Hartplatzturnier in Tempelhof. Viel Electronik ( 360-Grad-Digitalbanden, Hawk Eye und Drohen), großes Echo (34 TV-Sender). Spiel, Satz, Sieg. Jetzt will bett1 Tennis in 400 Berliner Schulen bringen.

Nicht ganz so angenehm war der Kongressauftritt für Daniel Schmid, Head of Brandmanagement bei Hertha BSC. Denn der sollte begründen, warum´s beim „ältesten Startup Berlins – seit 1892“ nicht so richtig läuft. Trotz Millionen-Investments kommt der Bundesligist nicht auf Touren. Schmid: „Wir praktizieren eine positive Fehlerkultur, frei nach unserem Claim we try, we fail, we win.“

Und das kennen wir ja irgendwie aus der Münchner Fußballwelt …

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