Monthly archive

Juli 2023

Kein Fleisch beim wuv-Geburtstag: Boris Bäcker rettet die Party

in Artikel

Happy Birthday! Münchner Verlage zeigen sich recht eigenwillig, wenn sie feiern müssen. Die Abendzeitung verzichtete zum 75. auf eine Gala. Verunglimpfte dafür lieber „Kir Royal“ (headline1.de berichtete). Die Fachzeitschrift wuv schaffte jetzt zum 60. immerhin eine Gala. Über 200 Gäste kamen zur Change-Party ins Haus der Kunst. Aber was hat da dauernd geknurrt…?

Die Gastgeber: Chefredakteurin Verena Gründel und Chefredakteur Rolf Schröter

Die headline1-Partytester meldeten übereinstimmend Hungergefühle beim wuv-Geburtstag. Nach dem Start mit Vorträgen und Diskussionen wurde nur Gesundes zum Verzehr gereicht. Öko-Burger, Falafel, Gemüse und so. Das mundet besonders wuv-Chefin Verena Gründel. Wahrscheinlich auch ihrem Chef-Kollegen Rolf Schröter. Andere Gäste versuchten mit Creme Brulee und Mini-Joghurts ein Kalorien-Defizit auszugleichen. 

Heiß begehrt nach Öko-Burger und Mini-Joghurt: Pizza Salami von Gustavo Gusto

Folge: Dauer-Schlange bei Boris Bäcker, dem Pizza-Mann von Gustavo Gusto. Der hatte seinen Stand geschützt unter den Säulen. Die 2 Heißluftöfen liefen auf Hochtouren. Bestseller: Pizza Salami. Im Ofen-Gedränge gesichtet: die Hornbach-Managerin und Medienpreisträgerin Katja Sottmeier. Ihr ebenfalls hochdekorierter Hornbach-Kollege Karsten Kühn nicht.

Imposante Party-Kulisse: Die Terrasse am Haus der Kunst

Die wuv (werben und verkaufen) war mal Europas größte Marketing- und Werbezeitschrift (pro Woche knapp 50.000 verk. Exemplare). Kein Wunder, dass zum 60. Geburtstag diverse Comm-Stars anreisten, z.B. Uwe Storch (Head of Media, Ferrero), Manfred Kluge (Chairman Omnicon), Tino Krause (Director Central Europe Meta), Jan Isenbart (Chef Forschung & Service bei der ARD) und Julia Ebner (von der neuen wuv-Eigentümerfamilie). Auch die Sponsoren lesen sich gut, darunter Grey, Amazon ads, Serviceplan, David+Martin Dazn, ZDF und Sky.

Kommunikations-Experten im Doppel: Iris Kern (Ebner Media) mit Ehemann Alex Fürthner (Weischer)

Aber so richtig Geburtstags-Stimmung kam nicht auf: Wo war die 1. wuv-Ausgabe? Was waren die ungewöhnlichsten Kommentare und Interviews? Wer war alles in der Redaktion und hat später Karriere gemacht z.B. Burkhard Riering, Herausgeber Automobilwoche oder Daniel Häuser, Chef von Clap. Kein offizielles Wort davon beim Geburtstag. Schade.

Gehört seit Jahrzehnten zu den besten Agentur-Kennern: wuv-Redaktionsleiter Peter Hammer

Ich war auch mal bei der wuv. Als Geburtstagsgast haben mich die Ex-Kollegen freundlich begrüßt. Wer in den sozialen Medien nachblättert, der sieht, dass Kontakt und Zusammenhalt vieler Ex-wuv-Mitarbeiter recht stark ist. „Gute Freunde kann niemand trennen“ – trifft auch nach 60 Jahren auf die Münchner Redaktion zu.

Wer weint? Wer lacht? Sponsoren-Check Tour de France

in Artikel

Drei Wochen, bis heute, lief der längste Werbespot der Welt: die Tour de France. Es geht um Frankreich, aber auch um Shampoo, Versicherungen, Bikemarken und Ausrüster. Die Tour ist die größte Marken-Show der Welt. Über 100 Sponsoren wollen groß ins TV-Bild radeln. Bis zu 6 Stunden Live-TV. Täglich. In 200 Länder. Deutsche Marken waren auch dabei. Sie haben sich bemüht…

Aufgrund der Mega-Reichweiten und der TV-Zeiten ist die Tour sowas wie ein Mix aus ChampionsLeague im Fußball und dem Super Bowl in Amerika. Nur mit viel mehr Marken. 176 Fahrer, 22 Teams  – und jedes bringt eigene Sponsoren mit. Der schnellste Radler gewinnt übrigens das Gelbe Trikot. 1997 holte das Jan Ullrich im Team Deutsche Telekom. Seither nada. Gewannen 2023 wenigstens deutsche Marken? Hier der Check:

Neueinsteiger Lidl: Pechvogel-Sponsor der 110. Tour

Das gepunktete Trikot: Für den Fahrer eine Auszeichnung (bester Bergfahrer), für den Sponsor Lidl zum Heulen (Logo kaum zu sehen)

Mit viel Geheimnis startete der Discounter als Team-Namensgeber (Lidl-Trek). Aber das neue blau-gelb-rot-scheckige Trikot war nicht oft im Bild. Zwar gewann Lidl-Fahrer Guilio Ciccone die Bergwertung. Aber er musste das gepunktete Trikot des Kletterkönigs anziehen (Foto). Das Lidl-Logo war dort kaum erkennbar. Nur bei der Siegerehrung. Sponsoren-Pech zum Höchstpreis. Mindestens 15 Mio € bezahlte der Discounter für sein Radl-Sponsoring. Dazu wurden TV-Spots in Tour-Werbeblöcken gebucht. Wenigsten dort 30 Sekunden ungestörte Onscreenzeit.

Team Bora-Hansgrohe: der Trostpreisträger

Das bayerische Team Bora-Hansgrohe: Erst ChampionsLeague, dann Kreisklasse

Ohne Big Names (Weltmeister Peter Sagan vor 2 Jahren raus) gelang dem bayerischen Profiteam zwar ein Überraschungs-Coup. Am 5. Tour-Tag holte sich Jai Hindley das Gelbe Trikot. Kein Bora-Bayer, sondern Australier. Aber immerhin. Einen Tag später war er die Trophäe schon wieder los. Der Rennstall stürzte in der Wertung ab. TV-Präsenz nur noch in den Werbespots.

Continental und Skoda: die Routiniers

Der Hannoveraner Autozulieferer und die VW-Marke begleiten die Tour schon seit Jahren. Das gelbe Conti-Logo ist auf Banden, Wertungsbögen und bei der Beflaggung gut im Bild. Skoda stellte alle offiziellen Tour-Fahrzeuge (z.T. Elektro) und hat die großen Floor-Grafics bei jeder Zielankunft gebucht. Aber: Für jeden Euro im Vertrag sollte, nach Sponsoring-Lehre, zusätzlich 1 Euro für dessen Kommunikation investiert werden. Haben die zwei Oldies wohl vergessen. Schade.

Haribo: der süßeste Sponsor

Millionen Fans pilgerten an die Strecken, weil es die Chance auf Geschenke gab. Die werden im Vorfeld der Rennradler aus der Werbekarawane mit 150 Fahrzeugen ins Volk geworfen. T-Shirts, Kappen – und eben auch Gummibärchen der Bonner Marke. Cleveres Sponsoring im Probierformat. Ist das nicht süß?

Frisches und Knackiges vom GWA

in Artikel

Es war das klimafreundlichste und gesündeste Live-Event der Saison! Die meisten der 220 Gäste kamen mit der S-Bahn oder dem Radl. Auch die Münchner. Das Büffet: ein bunter Mix aus knackigem Gemüse. Natürlich regional & frisch. Kein Fleisch, kein Fett. Der Spitzenverband der deutschen Werbe- und Kommunikations-Agenturen feierte in Berlin sich und den Sommer. Willkommen beim GWA.

Ein schönes Bild: der GWA feiert den Sommer an der Spree

In langer Schlange ging´s an die Self-Service-Töpfe. Das Gemüseragout mit Pilzen war schnell vergriffen. Aber dafür gab´s ja noch die Sahnegnocchi, Rote Beete, gedünsteten Broccoli und Linsenlasagne. „Mir schmeckt´s“, stellte GWA Geschäftsführer Ralf Nöcker fest. Er ist seit 2009 im Amt und hat seine Ernährung umgestellt: „Kann doch kein Mensch fünf Mal in der Woche Fleisch essen.“ Seine Frau Franziska Hauser freut sich über den neuen Speiseplan.

Happy family: Franziska Hauser mit Ehemann und GWA-Geschäftsführer Rolf Nöcker

Präsidentin des Agenturverbandes ist seit Herbst 2021 Larissa Pohl. Sie ist so was wie die German Comm-Queen, war Chefin bei Ogilvy, Jung von Matt und Wundermann. Aktuell leitet sie das Europa-Team der WPP-Einheit Open X für Coca Cola. WPP, ein big schlachtschiff der weltweiten Kommunikation, macht im Jahr 16,7 Mrd € Umsatz.

Frauenpower beim GWA (v.l.): Vorständin Nina Haller (media monks), Präsidentin Larissa Pohl, Vizepräsidentin Manuela Schwarz (Schindler Parent) und Tanja Albert (Mindshare)

Horizont kührte Präsidentin Pohl kürzlich zur „Agenturfrau des Jahres“. Sie hat den guten alten GWA (gegr. 1952) abgespeckt (siehe Büffet) und modernisiert. In ihrer Festansprache warnte sie vor dem geplanten Werbeverbot für bestimmte Lebensmittel (mit über 3 % Fett). Ein Horror, nicht nur für die Agenturen.

Ein Prosit auf den Gastgeber GWA: Reinhard Patzschke (Grabarz), Prof. Bettina Borchardt (SRH Berlin) und TLGG-Statege Peter John Mahrenholz (v.l.)

Auch der 2. Redner an der Spree präsentierte sich warnend. Bernd Ulrich (die Zeit) sprach über Apokalypse, Klimachaos und kritisierte die Bundestags-Wahlwerbung. Nicht alle stimmten dem zu, weil man an der Bar nicht alles verstand.

New Business? Zoja Paskaljevic (Smart Select Capital Advisors) mit Erwin Bakker (markenzeichen)

Nach Abgang des Redakteurs wurde es gemütlich im Berliner FluxBau. Alte Bekannte treffen, frische Gerüchte austauschen, neue Kontakte schließen – Face-to-face royal. Und weil sich in so manchem Glas Alkohol breit machte, lief das GWA-Sommerfest fröhlich und bis spät in den Abend.   

Das neue Geheimnis der Mainzelmännchen

in Artikel

Mit dem Zweiten feiert man besser! Im Münchner Edelrestaurant „Hirschau 1804“ zelebrierte das ZDF Werbefernsehen ein besonderes Sommerfest. Mit 75 Kunden und Marketingexperten feierte man den 60. Geburtstag der Mainzelmännchen. Zum Aperitif: frische Details über den Werbestatus der Zeichentrickfiguren.

Happy birthday Mainzelmännchen: der schlaue Det prostet in Gala

Ihr Bekanntheitsgrad von 96 Prozent sei ein Traumwert, so Sarah Lehrer vom Institut Ipsos. Ihre Studie fand außerdem heraus, dass über 90 Prozent der Deutschen (20 – 69) die ZDF-Männchen „sympathisch und fröhlich“ finden. Und: 78 Prozent des TV-Volks sieht lieber Werbeinseln mit den Mainzelmännchen, als ohne. Wenn zwischen den Spots der schlaue Det mit seinen Kumpels aufspielt, wird nicht umgeschaltet. Die Mainzelmännchen sind damit Sympathiefiguren XXL  – und Turbos für die Werbewirkung.

Erfolgreich mit Mainzel: Verkaufsleiter Torsten Macel

Kein Wunder, dass Verkaufs-Chef Torsten Macel bestens gelaunt jeden der ZDF-Sommergäste persönlich begrüßte. Sein Geschäftsführer Hans-Joachim Strauch („Mit dem ZDF wirbt man besser“) musste krankheitsbedingt den Münchner Start der Mainzelmännchen-Tournee absagen. Dafür berichtete heute-Moderator Mitri Sirin über seine frühkindlichen Erlebnisse mit den Trickfiguren („bitte nicht wegschalten“).

Mainzelmännchen-Fanclub (v.l.) Sarah Lehrer (Ipsos), Mitri Sirin und Gökan Tolga (beide ZDF)

Bei Laura Weber-Weinen, bayerischem Braten-Reindl und Dampfnudeln mit Vanillesauce, beziehungsweise bei Bio-Schampus (Wasser) und Käsespätzle mit Röstzwiebeln amüsierte sich eine illustre Gästeschar.

Happy Gäste (v.l.): Rebeka Kumer und Vesna Verlak (Slowenisches Tourismusamt), Stefan Sinnberg (Somfy), Andreas Müller (m+w Media)

An den Zehner-Tischen gesichtet: Ramona Lohmann (Red Bull), Stefan Sinnberg (Somfy), Marcus Vollét (Amazon), Björn Loose (MAN), Kester Grondey (Bridgestone), Daniela Sommer (Angelini Pharma), Rebeka Kumer Bizjak und Vesna Verlak (Slowenisches Tourismusamt), Olaf Kopmann (Dallmayr), Andreas Müller (m+w Media) sowie das Media-Architektur-Powerpaar Tamara und Holger Kristes (Inhouse-Media-Solutions).

Schon lange im Comm-Business: Jürgen Fischer (fischerandfriends) mit Kester Grondey (Bridgestone)

Die Happy-Birthday-Mainzelmännchen-Tournee geht nun durch ganz Deutschland – und Anfang August soll die Männchenstudie komplett entrollt werden.

Startup-Oscar für Münchner Investorin

in Artikel

Schöner Auswärtssieg im deutschen Startup-Duell: In Berlin wurde die Münchnerin Tina Dreimann, 41, bei einer Gala als beste Investorin des Jahres ausgezeichnet! Ihre „Better Ventures“ investieren nicht nur Geld in junge Unternehmen, sondern auch Zeit und Knowhow.

Voilá: Tina Dreimann, Startup-Investorin des Jahres

Die „German Startup Awards 2023“ haben echten Meisterschafts-Status in der Branche. Denn der Veranstalter, der Berliner Startup-Verband, vertritt 1.200 Mitgliedsunternehmen. Entsprechend hochkarätig auch die Sponsoren u.a. Audi, Commerzbank, die Deutsche Börse, Meta und PwC.

Unter den 500 Galagästen im Tipi am Kanzleramt gab sich viel Prominenz die Ehre, darunter Kanzler Olaf Scholz, Formel1-Weltmeister Nico Rosberg, Tennis-Queen Sabine Lisicki, Fußballer André Schürrle sowie eine starke Münchner Frauendelegation um die Siegerin Tina Dreimann (Foto).

Charmante Startup-Delegation aus München (v.l.): Conny Hörl (CK Workspace), Multi-Gründerin Birgit Ströbel, Siegerin Tina Dreimann und Katja Ruhnke (CK)

Was macht nun Tina Dreimann so preiswürdig? Zum einen ist´s schon mal ihre Mission: „Als Investorin möchte ich die Fixsterne unserer Ökonomie verschieben.“ Dazu kommt neben dem Investment ein außergewöhnliches Beratungs- und Netzwerkangebot für „ihre“ Startups.

„Kapital ist wichtig für die Gründer“, sagt die Münchnerin, die für die Bostoner Strategieberater von Bain & Company in der ganzen Welt tätig war, „aber Strategie, Vertrieb und Organisation sind für viele Gründerinnen entscheidende Schwachstellen.“ Da kommt Dreimanns „Better Ventures Angel Club“ ins Spiel.

Better Ventures = Startrampe royal

So nennt sich die Community, die sie aufgebaut hat. Hier sind die Gründer so namhafter Marken wie Flaschenpost, Temedica, FinanzCheck und Everdrop vertreten. Sie helfen den Gründer:innen aus dem „Better Ventures“-Portfolio mit individueller, langfristig laufender Unterstützung. Von Unternehmern für Unternehmern. Startrampe royal.

Und noch ein Sieger: Nico Rosberg gratulierte Christoph Schmitz, dem Impact Entrepreneur des Jahres

Und woher kommt das Geld für die Startups? Sind Sie Millionärin, Frau Dreimann? „Nein, nein“, winkt die ausgezeichnete Investorin ab. „Wir haben uns vor drei Jahren gegründet, weil wir sowohl gute Kontakte zum Kapital haben, aber eben auch die Gründerszene kennen und verstehen.“

Ziel: In 5 Jahren 70 Mio €

2.500 Bewerbungen screent „Better Ventures“ pro Jahr. Nur wenige schaffen die Eignungsbewertungen. Im Fokus stehen Geschäftsmodelle mit den Schwerpunkten Umwelt, Gesundheit und Bildung. 2022 investierten die Münchner vier Millionen € in Startups. In den kommenden fünf Jahren sollen es 70 Millionen werden.

nach oben