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Die ganz neuen Seiten des ADAC

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Guck mal, was da um die Ecke kommt: die neue ADAC-Motorwelt – und wir wundern uns.

Die headline-Redaktion hat die 100 Seiten der 1. Ausgabe durchgecheckt: Nein, es gibt´s im neuen ADAC-Clubmagazin keine Treppenlift-Anzeigen mehr. Die Motorwelt war früher das Schaufenster dieser Indoor-Maschinen. Wer da auftauchte, der hatte big business im Sinn: Die Anzeigenseite kostete immerhin 116.800,- Euro.

Dallmayr auf der U4, Ex-Focus-Redakteur Andreas Haslauer als Titelboy und -schreiber: die neue ADAC-Motorwelt

Die Anzeigenpreise sind gefallen, ebenso die Auflage der Motorwelt. Von 13,7 Millionen auf 5 Millionen Exemplare. Und: das Heft gibt´s nur noch 4x im Jahr. Da werden Deutschlands Postboten jubeln. War doch so Mancher zum Monatswechsel auf seinem gelben Postradl reif für den Abschleppdienst. So schwer war der Magazinstapel der in die Briefkästen musste. Aus, vorbei. Jetzt gibt´s das Club-Magazin im Supermarkt. Bei Edeka, bei Netto und in den ADAC-Geschäftsstellen. Selbst geholt ist frisch gespart.

Packende Dynamik im neuen Club-Magazin des ADAC

Mit der alten Motorwelt ist das letzte Machtsymbol aus dem ehemaligen ADAC-Imperium verschwunden. Heimlich, still und leise. Damals gab es nicht nur Europas größte Magazinauflage mit knapp 14 Millionen, sondern ein XXL-Zusatzgeschäft: Campingführer, Skiatlas, Reiseführer, Länderspecials. Der ADAC hatte die Luft-, Land- und Stammtischhoheit in der Automobilrepublik.

Im Januar 2014 begann der Zusammenbruch des Reichs. Die beiden Redakteure Uwe Ritzer und Bastian Obermayer beschrieben in der Süddeutschen Zeitung Schummeleien im Ranking des „Goldenen Engels“. Der „Engel“ war bis zu diesem Jahr die alljährliche Top-Gala der internationalen Automobilindustrie. Da saßen die Big Bosse in der ersten Reihe und wollten gewinnen (Foto).

Das war einmal: Der ADAC rief und die Garde der Bosse saßen ganz vorn

Mit dem Skandal brach ein PR-Tsunami los. Der ADAC war mit einem Schlag keine Lovebrand mehr. Batterieverkauf, Abschleppdienst Versicherungen, Mitgliederwerbung – überall wurde Betrug gewittert – und geschrieben. Die Vereinsführung beschloss neue Strukturen und trat zurück. Die Staatsanwaltschaft ermittelte. 320.000 Mitglieder verließen den Club. Dafür kamen 370.000 neue Mitglieder dazu.

Und wer musste eigentlich in der Gelbengel-Affäre vor Gericht? Oder ins Gefängnis? Niemand. Fall erledigt.

Promis in Heft 1: Neben James Bond auch Motorrad-King Valentino Rossi

Heimlich, still und leise verschwand nun die alte Motorwelt. Das Relikt vergangener Machtfülle. Das neue Clubmagazin gibt´s jetzt neben Brokkoli und Schweinswürstl beim Edeka. Und so mancher Autoboss denkt heute bestimmt wehmütig an die „Elefantentreffs“ in der Allerheiligen Hofkirche zu München. Den „Gelben Engel“ gibt´s seit 2014 nicht mehr. Aber auch kaum einer der CEO von damals ist heute noch im Amt.

Der Club selbst steht übrigens prächtig im Saft: Heute sind 21 Millionen Deutsche Mitglied beim ADAC.  

Der große Anzeigen-Check Corona (Teil II)

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Wie die Marken das Thema Corona in ihre Kommunikation integrieren: Überraschend, kreativ und emotional.

RTL schnell: Ab Donnerstag, 19. März, blendeten die Sender der Kölner Gruppe neben dem jeweiligen Logo den Hashtag wirbleibenzuhause ein. Einen Tag später folgten die Sender der Pro7Sat1-Gruppe. „Zusammen gegen Corona“, eine Kampagne des Berliner Gesundheitsministeriums, erhält damit noch breitere Reichweiten. Wer dann daheim in der Zeitung blättert, kann Interessantes entdecken. Anzeigen mit Corona-Bezug. Hier Teil II unseres Print-Markenreports.

Die Tröstende:

Die katholische Kirche macht auf ihr Angebot aufmerksam

Die Marke der katholischen Kirche hat in Deutschland viel Glanz verloren. Skandale, Streitereien und noch ´n Skandal. Um so positiv überraschend ist die Anzeige, die wir am Samstag, 21.3., in der tz fanden. „Wir sind da – gerade jetzt“ verkündet die Erzdiözese München und Freising. Sie verweist auf das Streaming der täglichen Gottesdienste, auf die Telefonseelsorge und auf eine ökumenische Krisenberatung. Ein tröstendes Zeichen…

Die Vereinten:

Deutschlands Lebensmittelhändler mit ihrer gemeinsamen Botschaft

In der Not wird zusammengestanden – frei nach diesem Motto hat die Corona-Katastrophe ganz neue Allianzen geschaffen, bzw. bestehende Fachverbände gestärkt. Beispiel: die sonst hart konkurrierenden Lebensmittelhändler. Was wir sonst eigentlich nur von der chemischen Industrie kennen, zeigt die Lebensmittelbranche: Einigkeit im Großformat. Aldi, Penny & Co. sichern gemeinsam die Lebensmittelversorgung zu, bedanken sich bei den Angestellten. Bekundet auf auf 1/1 4c (Ausschnitt oben).

Plakativ: diese Anzeige soll in die Fenster gehängt werden

Auch die Zeitungen selbst geben Zeichen: Mit einem Poster, das die Menschen gut sichtbar ins Fenster hängen sollen: „Wir bleiben zuhause.“ Eine Aktion der Zeitungen. Ob die Anzeige vom Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV), dem Verband der einzelnen regionalen Zeitungsverleger oder vom Springer-Vorstand Mathias Döpfner persönlich initiiert wurde, ist derzeit nicht bekannt. Trotzdem: ein plakatives Statement.

Die Fleißigste:

Emotionen plus Sonderangebote: clevere Edeka-Kommunikation

Mit einem Umsatz von 53,6 Mrd. Euro ist Edeka nicht nur Deutschlands größter Lebensmittelhändler, sondern auch fleißigster Kommunikator in der Corona-Krise. Die Marke präsentiert sich in TV und Print unter dem Titel „wir sind für Sie da“. Man warnt vor Fake-Meldungen, bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (ca. 376.000) und präsentiert dabei im Vier-Farb-Druck noch die aktuellen Sonderangebote (incl. Frische-Tipps). Emotion + Service = preiswürdig!

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