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Peter Ehm

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Münchens Handwerker als kreative Parkplatz-Rebellen

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Der weißblaue Image-Sommer ist mal wieder getrübt: Minister Wissing hat keinen Bock auf die Münchner S-Bahn, die IAA steht auf der Kippe und nun rebelliert auch noch das Handwerk – mit einer Kampagne gegen den Parkplatzwucher.

Mit Schubkarren und Helm an der Haltestelle: Ein Motiv der Kampagne

„Wir waren alle total perplex“, sagt Michael Frikell, Geschäftsführer der Bauinnung München – Ebersberg, „die Stadt hat die Handwerker-Parkausweise einfach verdreifacht.“ Jetzt kostet jeder Parkschein für ein Handwerkerauto € 720,- pro Jahr.

Michael Frikell, GF der Bauinnung München-Ebersberg

Das sei unfair, urteilte die Bauinnung. Die Kollegen von Heizung-Sanitär sowie die der Dachdecker schlossen sich dieser Meinung an. Im Verbund der drei Münchner Innungen entstand so eine ungewöhnliche Protest-Kampagne.

Im Gänsemarsch zur Arbeit in München: Auch das eine Vision der Innungen

In neun Kampagnen-Motiven blicken die Handwerker autofrei und damit besorgt in die Münchner Zukunft „Unsere Fahrzeuge sind die Grundlage unserer Tätigkeit“, sagt Frikell. Die Parkplatz-Politik sei für viele Betriebe existenzbedrohend.

Forderung des Handwerks: “Wir brauchen bezahlbare Parkplätze”

Der „Handwerker-Gänsemarsch in die Stadt“, „das Lastenrad mit Solartechnik“ oder „die vollbesetzte Bushaltestelle“ zeigen mögliche Auswirkungen für die Kundschaft. Die Produktion der Protest-Motive erfolgte übrigens inhouse. Heißt: Der kreative Input kam kostengünstig aus den Münchner Innungen.

3 Handwerks-Innungen, 1 Vision: Mit der U-Bahn zur Baustelle wird schwierig

Über die sozialen Netzwerke und Flyer wollen die Parkplatz-Rebellen Reichweite erzielen. Frickell: „Letztendlich werden die überzogenen Parkgebühren auf die Handwerkerrechnungen aufgeschlagen.“ Die Kundschaft, die unter Inflation und hohen Mieten leidet, finanziert so die Parkplatz-Mehreinnahmen der Stadt München.

PS: Die Modells der Kampagne waren übrigens keine Schauspieler oder Komparsen. Für die Protest-Aktion zeigten sich echte Handwerker, bzw. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den jeweiligen Innungen.

Short Report: die Blaue Blume

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Schöne Tradition: Romance TV hat in München zum 11. x die Blaue Blume verliehen, die Nachwuchspreise für den Kurzfilm.

Mainstream-Aufsichtsrat Gottfried Zmeck mit Tochter Barbara Zmeck-Koch

Warum die Story auf headline1.de?

Die Redaktion würdigt die Medien- und Marketingtradition von Romance TV. 10x war die Blaue Blume in Berlin. Jetzt also erstmals in Muc.

Wer hat´s erfunden?

Das war Gottfried Zmeck (Foto oben), einer der Top-Schüler von Medienmacher Leo Kirch. Zmeck baute Anfang der 2000er in München unter dem Dach der Mainstream AG ein Gute-Laune-Pay-TV-Reich (Romance, Heimatkanal und Goldstar TV). Ist seit 2019 im Aufsichtsrat.

Schirmherrin Bettina Reitz mit Gastgeber Tim Werner (CEO Mainstream Media AG)

Wer bezahlt jetzt die Party?

Trotz Corona, trotz Weltuntergangsstimmung: Tim Werner (Foto), seit 2019 CEO bei Mainstream. Er bleibt der Zmeck-Tradition und der Blauen Blume treu, erhöhte sogar das Preisgeld auf € 12.500,-

Dennenesch Zoudé: Moderierte den Kuss-Talk und die Preisverleihung

Wer war da?

150 Gäste im Filmkasino am Odeonsplatz. Mit alkoholfreiem Spritz gesichtet: Bettina Reitz (Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film), BR-Redakteurin Claudia Gladziejewski, Luisa Prinz (Bavaria Film), Schauspielerin Rebecca Immanuel, Moderatorin Dennenesch Zoudé u.v.a.

Key visual für die Blaue Blume: der rote Stelzengänger unter weißblauem Himmel

Wer war nicht da?

Georg Seitz, der Langzeit-Ressortchef Film, Kultur etc. bei BUNTE. Bastelte mutmaßlich wieder an der Topstory. Auch Chefredakteur Daniel Häuser sparte sich die Dienstreise an den Odeonsplatz; war ja für die letzte Clap-Ausgabe mit CEO Tim Werner prominent durch Kitzbühel gejettet.

Die Sieger?

Stefan Langthaler mit „Neuzeit“ (bester Film), Simon Schwarz (auch „Neuzeit“, bester Schauspieler) und Sophie Averkamp (mit „Wie wir leben wollen“ für die beste Regie).  

Lauter Sieger beim romantischen Kurzfilm-Award von Romance TV

Gab´s ein Vorspiel?

Yes, vor der Blauen Blume ein exklusiver Panel Talk über den Filmkuss. Aber geküsst wurde nur auf der Leinwand oder für die Promi-Fotografen (Foto unten).

Manuel Cortez und Freundin Saina Bayatpour machen Bussi-Bussi in München

Bleibt die Blaue Blume in Muc?

Nein, München verliert schon wieder eine gesellschaftliche Attraktion. 2023 geht die Blaue zurück zur Berlinale nach Berlin.

ZDF-Sommergarten zur Winter-WM

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Im Ranking der Münchner Sommerfeste gibt es eine neue Nummer 1: das ZDF-Werbefernsehen. Die Mainzer luden in den Schwabinger Georgenhof. Eine illustre Vorfeier zur Fußball-WM im Winter.

GF Hajo Strauch schenkte jedem Besucher eine Flaschenpost mit den wichtigsten WM-Fakten

Face-to-Face statt teurer Platzmiete auf den Screenforce Days – frei nach diesem Motto starteten die ZDF-Werbeverkäufer in München ihre Deutschland-Tournee. Geschäftsführer Hajo Strauch begrüßte im Promi-Garten 50 Marken- und Marketingexperten.

In Tracht zum Fest: Verkaufschef Torsten Macel mit Marcus Geske (Allianz)

Torsten Macel, emsiger ZDF-Verkaufschef Süd, absolvierte die Kastanien-Gala in Tracht mit Hirschlederhose. Nach längerer Zeit wieder auf dem Party-Parkett gesichtet: Claus Gröbner, Generalsekretär des Deutschen Eishockeybundes (DEB).

Sympathische Markenbotschafterinnen von FTI: Anke Spitza und Veronika Stoiber

Eishockey-Manager Gröbner kam mit Agentur-Chef Marc Phillip (Marktschreier) und plauderte lange mit den beiden FTI-Managerinnen Anke Spitza und Veronika Stoiber. Man kennt sich aus vergangenen EHC-Zeiten.

Eishockey-General Claus Gröbner mit Agenturchef Marc Phillip

Für Marcus Geske (Allianz), Weyhardt Bruns (BSH), Fabian Steger (Interwetten) und Julian Beckurts (Hexal) stand natürlich auch das Thema Fußball im Fokus. Durch die Winter-WM in Katar rechnet das ZDF mit Quotenrekorden. Im Zweiten und in der ARD laufen jeweils 24 Spiele. „Aber bei uns sind die Fußball-Werbezeiten um bis zu 25 Prozent günstiger als bei der ARD“, sagt Verkaufschef Macel.

Fußball ist ihr großes Thema: Marion Paßreiter und Fabian Steger von Interwetten

Mit einer ZDF-Kampagne von acht Spots, so die Hochrechnung, werden 21,7 Mio Kontakte erzielt. Schöne TV-Zahlen, weil´s kaum Public Viewing geben wird und die Lifestreamquoten dazukommen. Der ein oder andere Baumarkt will zwar zur Winter-WM keine Spots schalten (Todesskandale beim Stadionbau). Aber die ZDF-Strategen gehen mit ihrer Preis- und Quotenoffensive von Top-Umsätzen aus – vorausgesetzt “die Mannschaft” gewinnt…

Gut aufgelegt im ZDF-Sommergarten: Elisabeth Poppitz und Julian Bekurts von Hexal

Als Gewinn konnten jedenfalls alle Gäste ihren Besuch beim Get-Together verbuchen: So lieferte die Küche im Georgenhof Höchstleistung. Der Bachsaibling aus Birnbaums Fischzucht im Ganzen gebraten mit Zitronenbutter und Pellkartoffeln verzückte die Gourmets. Ein gelungener Pre-Start in die WM…

Lotto siegt für München

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Ein stolzer Sponsor, der vor laufender Kamera den Vertrag unterschreibt. Wo gibt´s denn sowas? Die Fachwelt staunt: In München.

Konzentriert bei Vertragsunterzeichnung: Bayerns Finanzminister Albert Füracker

Sponsoring 2022 ist eher dezent und defensiv. Zu viele Bedenken, unsicheres Terrain. Ganz anders Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Während einer Pressekonferenz auf dem Münchner Olympiaturm unterschrieb er als oberster Dienstherr der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung einen gut dotierten Partnerschaftsvertrag. „Das ist eine großartige Sache für den Sport“, so der Minister. Lotto ist jetzt „official supplier“ der European Championships Munich.

Mit seiner Unterschrift setzt Minister Füracker ein Zeichen für die Sportstadt München

Die Münchner Championships 2022 haben so gar nix mit der Fußball-ChampionsLeague zu tun. „Leider“, so mancher Marketingexperte. Vom 11. bis 21. August werden jedenfalls 4.700 Sportler und Sportlerinnen in vielen anderen Sportarten ihre Sieger ermitteln. BMW und Sparkasse haben ihr Hauptsponsoring „lautlos“ abgeschlossen.

Sponsoring lautlos und mit E-Antrieb: BMW

Für Marion Schöne, Chefin des Münchner Olympiaparks, sind die Championships eine der wichtigsten Sportveranstaltungen seit Olympia 1972. Das Olympiastadion wird deshalb auf Vordermann gebracht. Auf dem Olympiasee startet spektakulär der Triathlon.

Auf einem neuen Steg im Olympiasee (oben) wird der Triathlon gestartet

Mit Leichtathletik, Klettern und Radfahren will der Sportstandort München frischen Glanz, mehr Aufmerksamkeit – und neue Marken akquirieren. Bei den Championships im August sind u.a. aktuell vertreten: Coca Cola, Das Handwerk, der Münchner Flughafen und Macron. Lotto performt exklusiv neben der Hauptmarke mit der Glücksspirale sowie mit den Bayerischen Spielbanken. ARD und ZDF planen 100 Übertragungsstunden.

Maskottchen “Gfreidi” mit dem neuen Lotto-Chef Claus Niederalt

Im Verbund mit den beiden Lotto-Obristen Verena Ober und Oliver Albrecht absolvierte Claus Niederalt routiniert die Vertrags-PK auf dem Olympiaturm. Er ist der neue Präsident der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung. War sein erster Arbeitstag…

Kaiser Franz zum Deutschen Fußballbotschafter gekrönt

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Bayerischer Promi-Auftrieb im Auswärtigen Amt zu Berlin: Franz Beckenbauer wurde als Fußballbotschafter Deutschlands mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Stolz auf die Auszeichnung: Franz Beckenbauer

Die Initiative „Deutscher Fußballbotschafter“ hat sich in 10 Jahren zur Institution entwickelt. Mit Unterstützung von Auswärtigem Amt, Goethe Institut und dem Kicker haben Agenturchef Roland Bischof und Norbert Taubken (Scholz & Friends) eine sozial-gesellschaftliche Idee umgesetzt: Anerkennung für Fußballer und Trainer, die Deutschland in aller Welt vertreten.

Imposante Botschafter-Bühne im Auswärtigen Amt

Zum Jubiläum also den Botschafts-Ehrentitel für Franz Beckenbauer und seine Stiftung. Standing Ovations für den Mann, dessen Welt-Bekanntheitsgrad ungefähr 3x Jürgen Klopp ist. „Es gibt nur eine Lichtgestalt“, sagte Laudator Reiner Calmund.

Organisator Roland Bischof mit Laudator Reiner Calmund (re.)

Für den Kaiser, der nicht ins Auswärtige Amt kommen konnte, nahm Ehefrau Heidrun den Preis im Weltsaal entgegen. Sie leitet zusammen mit dem Franz seit Ende 2021 die Beckenbauer-Stiftung: „Wir sind stolz auf fast 30 Millionen Euro die wir für Menschen in Not gesammelt und eingesetzt haben.“

Elegant und gut gelaunt: Heidi Beckenbauer (li.) und Moderatorin Sylvia Walker

Extra aus München mit Kommunalpolitiker Armin Gastl angereist: Sport-Speaker-Chef Sven Ericht. Mit seinen Olympiasiegern und Weltmeistern ist er mittlerweile weltweit unterwegs. Mehmet Scholl, Kristina Vogel, Didi Hamann und Pierre Littbarski gehören u.a. in Svens Rennstall.

Die 3 ausm Festsaal (v.l.): Guido Kambli, Pierre Littbarsky und Armin Gastl

Besonders stolz auf 200 Ehrengäste im Auswärtigen Amt und eine imposante Bühne: der Münchner Multi-Sport-Anwalt Guido Kambli (Kanzlei BAY). Er ist seit kurzem im Präsidium der Botschafter e.V. und plauderte angeregt mit Kollegen Rezzo Schlauch.

Gala-Gäste aus Kitzbühel: Markus Höfl mit Maria Höfl-Riesch

Mit Ilkay Gündogan von ManCity (Publikumspreis) und Jochen Figge, der seit 40 Jahren als „Fußball-Entwicklungshelfer“ weltweit unterwegs ist, wurden zwei weitere  Fußballbotschafter des Jahrgangs 2022 geehrt.

Berlin: Wo sind die Lastenräder?

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Wir schalten mal kurz in die Hauptstadt – und sind verblüfft: Keine schimpfenden Fußgänger, keine wütenden Autofahrer. Wo sind eigentlich in Berlin die Lastenräder?

Berlin: Breite Trottoirs, keine Lastenräder

Wer auf Münchens Bürgersteigen unterwegs ist, der ist eigentlich immer sprungbereit. Denn das neue Gesetz der Straße heißt: Freie Bahn für die Lastenräder.

München: Viel Platz für viele Radler

Keine Frage: Die Pedalo-LKWs erfüllen mittlerweile wichtige Versorgungsaufgaben in der Isar-Metropole. Natürlich CO2frei. Besonders Pilotinnen genießen den Ritt in München, vor allem wenn die Batterie noch ein paar km/h dazu liefert.

München: Mal schnell übern Bürgersteig

Helm ist Pflicht bei vielen Piloten. So gibt´s nur leichte Verletzungen, wenn sich scharfe Kurven und full speed nicht vertragen. Wohl aus diesem Grund fegen die teueren E-Lastenräder lieber über die Bürgersteige des Isar-Dorfes.

München: Antritt bei Grün. Sicherheit geht vor

In Berlin sind aufgrund der fehlenden Radlfahrer die Trottoirs ungefährlicher. Dabei sind sie oft so breit, dass man Lastenrad-Races veranstalten könnte (Foto ganz oben). Wir mussten tagelang warten. Es kam schließlich ein gemietetes Versorgungs-Bike bei einer Wohnraum-Demo (Foto).

Berlin: Endlich ein Lastenrad im Anrollen. Ein Leasing-Bike….

Warum sind die Unterschiede so groß im LKW-Vergleich? Die Berlinerin hat vermutlich keinen Bock, 5, 6 oder 7.000,- € für einen Tret-Transporter zu blechen. Außerdem gibt´s Abstellprobleme. Anders in Muc. Dort vergibt die Stadt Zuschüsse. Und in der Tiefgarage harmoniert das Lastenrad ideal mit dem SUV. Lifestyle-Dialoge made in Munich…

Aus für die Wirtschaftszeitung!

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Print gewinnt. Nicht immer. Zum 1.7. stellt die Regensburger Wirtschaftszeitung ihren Betrieb ein. Das Monatsblatt wurde fast 12 Jahre alt. Auflage: 15.000.

Dabei kassierte die Mittelbayerische Zeitung GmbH im Oktober 2010 viel nationales Lob, als der Verlag die erste Nummer seiner Wirtschaftszeitung publizierte. Motto: „Handel, Handwerk, Industrie und Gewerbe in Ostbayern.“ Eine Marktlücke. Die Oberpfälzer Wirtschaft hat nämlich auch mal Lust auf Rampenlicht.

Bald nicht mehr auf dem Markt: die Regensburger Wirtschaftszeitung

Die Cash-Problematik konnten die Regensburger Zeitungsmacher ganz gut lösen. Mit einem hybriden PR-Finanzierungssystem. Umsatz brachten zum einen Abonnenten, zum anderen Advertorial-Kunden. Advertorials sind Redaktionsbeiträge, die der Kunde freigibt und bezahlt. Drüber steht ADVERTORIAL.

Was ist ein Advertorial?

Diese „alternativen Anzeigen“ sind aber nicht unumstritten. Nach einer Studie der Medienanstalt Berlin-Brandenburg kann nicht einmal jeder vierte Leser den Unterschied zwischen diesen „Anzeigen“ und der Redaktion erkennen.

Ein aktuelles Advertorial: Sieht aus wie Redaktion, kann durchaus interessant sein. Aber…

Ein solches System kann aber auf der anderen Seite einen Marken-Gau auslösen: Wer hinten 1/1 Advertorial schaltet, der will vorne nicht in die Pfanne gehauen werden. Die Themen werden also irgendwie und sowieso, bis auf Ausnahmen, „weichgespült“.

Markenpolitik aktiv: die Innovationspreise der Wirtschaftszeitung

Mit Club-Veranstaltungen, Online-Aktionen sowie Talent- und Innovationspreisen versuchte die Wirtschaftszeitung, Renomme und Reichweiten zu gewinnen. Aber dagegen standen zunehmend die gedeckelten Honorar- und Personalkosten.

Mittelbayerische Zeitung nach Passau verkauft

Auch in der Chefetage des Mutterblatts, der Mittelbayerischen Zeitung (Auflage 92.444), wurden die Sorgen groß und größer. Jedenfalls verkauften die beiden Gründerenkel Peter und Thomas Esser vor einem Jahr ihren kompletten Verlag an die Passauer Neue Presse (PNP).

Das vorletzte Impressum: Herausgeberin Simone Tucci-Diekmann ist auch Chefin der PNP und des Donaukuriers

Am 1. Juli erscheint die Regensburger Wirtschaftszeitung zum letzten Mal. € 2,90 für die die 141. Ausgabe. Der Wirtschaftsteil der Mittelbayerischen Zeitung soll jetzt ausgebaut werden. „..damit wird nicht mehr einmal im Monat, sondern täglich berichtet werden“, heißt es in der Abschiedsmeldung. Schau´n wir mal…

Auslaufmodell Sponsoring?

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Innerhalb eines Jahres hat Sponsoring laut Nielsen 1,4 Mrd € verloren. Es bleiben zwar noch 4,9 Mrd. Aber: Was ist los in den Marketing-Etagen? Ein exklusiver Erklärversuch.

Hat Corona den Rückzug ausgelöst oder ist Sponsoring einfach out? Wir fragten dazu Patrick Seitter, seit 15 Jahren im Sponsoring-Business. Er sitzt in der Geschäftsführung des ESB Marketingnetzwerks mit Sitz in St. Gallen.

Seit 15 Jahren im Sponsoring-Bizz: Patrick Seitter, ESB Marketingnetzwerk St. Gallen

Seitter: Zahlen im Sponsoring werden in Regel nicht bestätigt, sondern sind ermittelt. So lässt der ZAW für 2021 die Sponsoringsumme auf 5,15 Mrd steigen. Für mich steht fest: Sponsoring ist nach wie vor attraktiv. Aber es ist noch viel Old Economy. Sponsoring muss sich neu erfinden, zum Beispiel die digitalen Möglichkeiten stärker nutzen.

? Aber viele sagen, dass der digitale Overload die Kreation, wie in der klassischen  Werbung, immer stärker zurückdrängt. Kann Sponsoring noch kreative Schlagzeile?

Kann Sponsoring noch Schlagzeile, Herr Seiter? “Ja, aber…”

Seitter:  Im November vergangenen Jahres wurde die Staples-Arena in Los Angeles in crypto.com-Arena umbenannt. Kostet 700 Millionen Dollar für die kommenden 20 Jahre. Das ist Weltrekord.

? In Deutschland waren die letzten Sponsoring-Schlagzeilen nicht so positiv. Gazprom bei Schalke weg, Kaspersky in Frankfurt raus und beim FC Bayern gab´s Fan-Ärger wegen Katar. Verliert König Fußball seinen Thron?

Seitter: Nein. Gazprom und Kaspersky sind politische Reaktionen. Aber das Thema Katar zeigt, dass Clubs mit ihren Sponsoren in der aktuellen Markenwelt angekommen sind. Der Konsument fragt: Wer bist du? Wie und mit wem machst du deine Geschäfte? Auch die Sportmarken müssen heute Haltung zeigen. Die Fans erwarten einen ehrlichen Club. Leider gibt´s im Sport oft die Zwickmühle zwischen Finanzierungsbedarf und Positionierungswunsch.

Sponsoringmarken 2022: Sie müssen, so Seitter, wie alle anderen kritische Fragen glaubwürdig beantworten können

? Bietet der E-Sport, das Spielen mit der Konsole, ein Rundum-Sorglos-Paket für Sponsoren?

Seitter: Sponsoring läuft in bestimmten Wellen. Der E-Sport hat gute Möglichkeiten für Marken. Genauso wie es vorher war im Tennis, im Radsport oder in der Formel 1. Aber seit Jahrzehnten ist der Sponsoringmarkt durchgehend von drei Themen beherrscht: Fußball, Fußball und Fußball. 75 Prozent des Sponsoringumsatzes nimmt bei uns der Fußball ein. Ich wünsche mir da mehr Mut bei den Sponsoren auch mal andere Themenfelder zu besetzen.

? Bleiben wir beim Bestseller. Was bitte ist denn so prickelnd in der 5. Reihe von Borussia Mönchengladbach vertreten zu sein?

Seitter: Glücklicherweise gibt es die 5. Reihe zum Beispiel mit LED nicht mehr. Die 5. Ebene aber schon – und da kommt es sehr darauf an, welche Ziele der Sponsor hat. Häufig sind das Sweetheart-Deals. Aber die braucht der Sport auch. Außerdem kann man auch mit kleinen Engagements schöne Marketingerfolge erzielen – vorausgesetzt man investiert in die Aktivierung der Rechte. Das kommt leider häufig zu kurz.

? „Sweetheart“ hat vermutlich in Zeiten der Controller-Übermacht wenig Überlebenschancen. Gibt es für ambitionierte Sponsoren nicht so was wie ein kleines Erfolgs-1×1?

Seitter: Abgesehen von regionalen Spezifikationen gibt es im nationalen Ansatz einen Begriff, der für Erfolg steht: Langfristigkeit. Nehmen wir Erdinger, Viessmann, Bauhaus, Swisscom oder Raiffeisen im Wintersport. Diese Marken sind seit Jahrzehnten dabei. Sie vernetzen ihr Engagement kreativ in die Gesamtkommunikation und werden so zu glaubhaften Partnern.

Apotal.de gegen Teamviewer: 2 Sponsoring-Cases, 2 Ergebnisse, so Seitter

? Sponsoring ist also ein mühevolles Zehnjahres-Projekt. Kein Wunder, dass die Budgets gestrichen werden.

Seitter: Sponsoring kann sehr wohl auch kurzfristig eingesetzt werden, für höhere Bekanntheit, für mehr Verkauf. Die Online-Apotheke apotal.de hat beispielsweise nach Bandenwerbung signifikante Neukundenzuwächse. Anderes Beispiel: der Göttinger M-Dax-Konzern Teamviewer. 2021 Einstieg in die Formel1, die Formel E und für 275 Mio Euro Hauptsponsor bei Manchester United. Ein interessantes, internationales Sportpaket. Aber eben nichts, das kurzfristig wirkt. Teamviewer musste eine Gewinnwarnung herausgeben, der Aktienkurs fällt ab September von über 30 auf jetzt € 12,52.

? Wer hat denn dann in der Königsdisziplin Fußball überhaupt eine Chance?

Seitter: Wer als Partner im Sport von den Fans und auch der Gesellschaft anerkannt wird, der hat es geschafft. Adidas, Audi und die Hypo sind zum Beispiel am FC Bayern direkt beteiligt, können mit entscheiden. Das wird als passend akzeptiert. Red Bull hat den Sport zum Teil seines Geschäftsmodells gemacht. Die Marke spielt auf allen Kanälen nahezu unschlagbar.

Burger King auf der Hose: Passt das, Herr Seitter?

? Und wie bewerten Sie den Auftritt von Burger King beim Rad-Team Eolo und im Giro d´Italia?

Seitter: Am Sponsor-Fit zwischen Radsport und Fast Food würde ich mal ein großes Fragezeichen machen. Aber Reichweite ist halt Reichweite und damit sowohl für das Team als auch für den Sponsor wertvoll. Wie´s langfristig weiterläuft bleibt abzuwarten…

Best Brands 2022: das Life-Comeback der Stars

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Es ist die Gala der deutschen Werbe- und Kommunikations-Stars. Ein echtes Fest, live und face-to-face in München. Nach langer Coronapause verlieh Serviceplan vier „Best Brands-Awards“ im Bayerischen Hof. Aber es gab viel mehr Sieger.

Begeisterte mit seiner Rede im Bayerischen Hof: Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.

Als neuer Star in der Branche ist Bundespräsident a.D. Joachim Gauck zu vermelden. Seine Keynote gegen Mutlosigkeit, Angst und Zögerlichkeit brachte ihm standing Ovations. Der Politiker ist mitreißend. Kein Wunder dass sein Buch „Tolerenz: einfach schwer“ gerade in der 6. Auflage erschienen ist.

Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanovic auf der Bühne: Was hat sie da an?

Der geheimste Star des Münchner Gala-Abends war Jimmy Choo. Der berühmte Londoner Lifestyle-Designer selbst war nicht da, dafür seine Jimmy Choo X Mugler Overknee-Stiefel (€ 1.495,-). Das sexy Beinkleid mit 105 mm Absatz präsentierte Ana Ivanovic, Ehefrau von Bastian Schweinsteiger. Die Ex-Tennisspielerin war damit eindeutig die Fashion-Queen des Abends.

Im Talk mit Linda Zervakis (li.) präsentierte sich Ana Ivanovic als Fan von Jimmy Choo-Overknees

Das smarte Paar ist fleißig und deshalb gut im Geschäft. Ana designt mit Bastian aktuell eine Modekollektion für Brax. Beide werben für den Kölner Baumarkt Toom (Agentur Scholz & Friends). Aber „Basti“ ist eindeutig Deutschlands Testimonial-König. Henkel, Beats, Funny Frisch, Adidas, Garmin, Kettler und die ARD waren oder sind seine Kunden. Zur Fußball-WM im Winter wird sein Vermögen von geschätzten 60 Mio € um einige Euros wachsen.

Best Brands 2022 und lauter Sieger (v.l.): Linda Zervakis, Rainer Esser (Zeit), Michael Müller (GfK), Florian Haller (Serviceplan), Alexei Matouchkine (Booking.com), Joachim Gauck,, Ana Ivanovic, Jürgen Motz (DHL), Thomas Wagner (SevenOne), Bastian Schweinsteiger, Carsten Schwecke (Media Impact), Michael Hähnel (Rügenwalder) und Spiderman (Sony Playstation)

Doch nun zu den offiziellen Gewinnern der „Best Brands“. Bereits zum 19. Mal ließ die Münchner XXL-Agentur Serviceplan (Jahresumsatz 488 Mio €) die erfolgreichsten Marken des jeweiligen Jahres ermitteln. DHL, Booking.com, Rügenwalder Mühle und Sony Playstation erhielten den Award für 2022.

Gestatten: Ex-Kommandant von Heye & Partner Jürgen Knauss mit Moderatorin Linda Zervakis

Pro7-Moderatorin Linda Zervakis war die Charming Queen des Abends, weil sie genau so durchs Programm führte (incl. Ouzo-Drinks). Die mitreißende Performance begeisterte auch Jürgen Knauss, den Grandseigneur der deutschen Kreativwerbung. Der ehemalige Chef der Münchner Agentur Heye & Partner gestaltete 50 Jahre den Auftritt von McDonald´s und anderen Marken. Jetzt ist Knauss 84 und seine Ex-Agentur im kreativen Nirwana verschwunden. Dafür kam nun erstmals die Einladung vom Ex-Konkurrenten Serviceplan.

Stolze Gastgeber: Florian Haller (Serviceplan), Valerie Leutke-Haller (ZDF) mit Serviceplan-Gründer Dr. Peter Haller

450 Gäste genossen die wieder entdeckte Münchner Live-Lust. Echte Begegnungen ganz ohne Zoom. Das macht Appetit. Und so fanden u.a. Bodensee Zander, Kaspressknödel und Filet vom bayerischen Landschwein guten Absatz.

Kam im Forschungs-E-Mobil: St.Gallen-Dozent Hans-Peter Kleebinder

Bestens gelaunt am Buffet gesichtet: Thomas Wagner (Seven.One), Marianne Bullwinkel (RMS), Rainer Esser (die Zeit), Thomas Gehlen (WiWo), Carsten Schwecke (Media Impact), Jürgen Motz (DHL), Hans-Peter Falke (Markenverband), Martell Beck (DB), Jessica Claar (Mastercard), Miriam Fonfe (MediaMarkt),  Thomas Grimm (ZDF), Iris Kern (SevenOne), Alexander Fürthner (Weischer), Carsten Hoffmann (Lufthansa), Jens Thiemer (BMW), Geraldine Tenten (IBM), Dietmar Pretzsch (ARD), Jens Hassler (Flughafen München), Wolfgang Metze (Telefonica) und Julia Straschil (Capri Sun).

Die Fußball-Botschafter des Jahres!

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Sie sind so etwas wie „Diplomaten in kurzen Hosen“: die Fußballer, Trainer und Funktionäre, die in der ganzen Welt erfolgreich sind. Drei von ihnen wurden jetzt als Deutsche Fußball-Botschafter 2021 geehrt. Beim „Diplomatentreffen“ in Berlin war Bayern gut vertreten.

Laudator und neuer Fußball-Botschafter: Karl-Heinz Rummenigge

Top-Vip auf der Botschaftsbühne war Karl-Heinz Rummenigge. Der ehemalige Stürmer ist mit seinem FC Bayern München das Paradebeispiel von internationaler Fußball-Diplomatie. Er spielte in Mailand und Genf, war Chef der European Club Association und ist im UEFA-Exekutivkomitee.

Edle Location für die Auszeichnungen: Die Hauptstadtrepräsentanz der Telekom in Berlin

Unter Rummenigge als Vorstandschef stieg die Zahl der FC Bayern-Mitglieder auf knapp 300.000, besonders in Asien und Amerika. Er nahm nun den „Ehrenpreis des Deutschen Fußball-Botschafters 2021“ für seinen FC Bayern München in Empfang.

Gefragter Interviewpartner: Ex-Spieler und Sky-Experte Didi Hamann vor Sponsorenwand

Die Botschafts-Gala, erstmals veranstaltet 2013, hat sich mittlerweile zur Institution entwickelt, unterstützt u.a. vom Auswärtigen Amt, Telekom, Kicker und Goethe Institut (Foto oben).

3 Initiatoren (v.l.): Roland Bischof (presented by), der Münchner Anwalt Guido Kambli (Kanzlei BAY) und Norbert Taubken (s&f)

Es war die Idee des Berliner Agenturchefs Roland Bischof (presented by), der sie mit Hilfe von Norbert Taubken (Scholz & Friends Reputation) und dem leider verstorbenen Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh realisierte. Club-Botschafter Karl-Heinz Rummenigge hielt in diesem Jahr die Laudatio auf den neuen Botschafter-Kollegen Uli Stielike, der in der Kategorie „Trainer“ gewann. Sieger in der Kategorie „Spieler“ wurde in diesem Jahr Kai Havertz, der bei Chelsea spielt.

Fußball-Botschafter 2021: Uli Stielike (l.) mit Josef Zinnbauer, Trainer in Südafrika

Die drei Fußballer stehen damit in einer Reihe mit anderen prominenten Botschafterkollegen wie Jürgen Klopp, Bernd Schuster, Karl-Heinz Schnellinger, Holger Obermann, Uwe Seeler, Bastian Schweinsteiger und Robin Gosens.

In Berlin dabei: Der Münchner Agenturchef Manuel Mandunic (Kim Sports) mit Kollegin Julia Stößil

„Uns geht es darum, deutsche Persönlichkeiten auszuzeichnen, die zur Entwicklung des internationalen Fußballs beigetragen haben“, sagt Initiator Roland Bischof. Sie seien relevante Imageträger. „Insbesondere in Entwicklungsländern und Krisengebieten tragen deutsche Trainerinnen und Trainer viel Positives bei.“

Sport-Talk auf dem Botschafterparkett: Der Schweizer Banker Marco Emmenegger (l.) mit dem Münchner Agenturchef Armin Gastl (Excelsion)

Beim Deutschen Fußball-Botschafter geht es nicht nur um eine schlichte Plexi-Trophäe, sondern auch darum Gutes zu tun: So fördern die jeweiligen Botschafter mit ihrem Preisgeld (€ 3.000,-) Charityprojekte in aller Welt. Uli Stielike beispielsweise die Fußballschule Futvalle in Bolivien. Nationalspieler Havertz spendet das Geld an die Hochwasseropfer im Ahrtal (gab dafür vom eigenen Konto bereits € 400.000,-) und die Bayern leiten die Prämie zum gemeinnützigen FC Bayern Hilfe e.V.

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