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Peter Ehm

Peter Ehm has 107 articles published.

4 x Neustart

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Von Sky bis w&v – schon zum Jahresstart ist viel los in der Medien- und Marketingbranche

Sportsponsoring perfekt: Lidl spielt groß beim Handball mit
Ciao Serviceplan: Christiane Wolff mit TV-Moderator Michael Sporer
Ist das nicht goldig? Cover der neuen Monatszeitschrift werben & verkaufen
Der Pass: Die neue Serie von Sky und Bitburger ist mit dabei

Sky
„Natürlich können wir auch weiterhin Sport“, sagt Sky-Chef Carsten Schmidt. Aber mit seinen Serien holt sich der Münchner Pay-Sender viel Renommee und neue Kundschaft. Nach „Berlin Babylon“ (16 Folgen) und „Das Boot“ (8 Folgen) startete Ende Januar das Alpen-Drama „Der Pass“ (8 Folgen). Viel Schnee, viel Düsternis, viel Spannung mit Nicholas Ofzarek und Julia Jentsch als Spurensucher. Und mit dabei als Sponsor: Bitburger (z.B. auf dem Plakat)

Lidl
Die Handball-WM war das Wintermärchen 2019. Vom Randsport zum TV-Bestseller mit Quoten ab 8 Millionen. Immer dabei und groß im Bild: Lidl. Die Discounter-Marke auf den deutschen Trikots – und auch auf denen vom Weltmeister Dänemark. Dazu gab´s Medienkooperationen, eigene Produktlinien, Fitnesskollektion, Dankesanzeigen und Broschüren – alles Handball bei Lidl. Sportsponsoring wie aus dem Lehrbuch. Bis Ende 2022 hat der Discounter den Sportvertrag verlängert. Und spätestens im Mai gibt´s die nächsten Onscreen-Zeiten für Lidl: Beim Giro d´Italia als Hauptsponsor der Radprofis von Quick Step

Serviceplan

Am 20. Februar feiert Deutschlands XXL-Agentur Serviceplan in München wieder ihre „Best Brands-Gala“. Einen Award müsste diesmal auch an Pressechefin Christiane Wolff gehen. Sie hat über sieben Jahre die Agenturperformance in den Medien gebracht. Titelstorys, Interviews – Serviceplan kam groß raus, auch international. Jetzt ist die blonde Netzwerkerin Geschäftsführende Gesellschafterin von Crafty. Das ist ihr Start up, das das Handwerk „wieder sexy machen soll“. In Berlin und München bietet crafty.de alle Leistungen, die Haus und Garten schöner machen. Mit eigenen Handwerkern. Ihre Nachfolgerin bei Serviceplan ist übrigens Petra Strobl. Sie kommt von Disney.

w&v
Ein leicht verschüchtertes Baby aufm Topf – mit diesem Titel präsentiert sich Deutschlands jüngste Monatsfachzeitschrift. „Werben und Verkaufen“ kommt jetzt nicht mehr jede Woche, sondern monatlich. Dafür dicker (124 Seiten) und „mehr denn je kundenzentriert“. Viel Optik, viele Zitate und immerhin 22 Seiten Anzeigen. Im Jahresabo (15 Ausgaben für € 419,-) enthalten: Lesezeichen mit Sinnsprüchen, wie „Beim Lesen lässt sich vortrefflich denken“.

1173 Seiten Turbo-Marketing

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Mit einer vierbändigen Buchserie liefert der bekannte Münchner Uni-Prof. Anton Meyer ein Meisterstück ab. Hier die Exklusiv-Story über den Bestseller.

“Viele Unternehmen haben nicht den Mut für offensives Marketing”, sagt Prof. Anton Meyer…

… in vier Bänden von “Always Ahead” zeigt der Wissenschaftler, wie´s geht

München – „Die Entwicklung des Marketing ist eine Erfolgsgeschichte!“ So lautet der erste Satz einer neuen 4-Band-Buchkassette. Ein Satz, ein Credo –begründet mit unzähligen Fallstudien, Analysen und wissenschaftlichen Belegen. „Always Ahead“ – ein aktuelles Marketingstudium zum Nachlesen. Autor ist der LMU-Prof. Dr. Anton Meyer. Münchens oberster Marketing-Professor hat 1173 Seiten abgeliefert. Mit viel Insiderwissen, mit viel Herzblut. Meyer bringt die vier Bände im Eigenverlag heraus. 80,- € kostet die Kassette. Ein Meisterwerk vom Münchner Turbo-Prof., die Erstauflage ist schon verkauft.

Den ersten Satz der Buchserie hat der Autor sofort parat – ohne nachzuschlagen. Er sagt: „Mein Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich darzustellen.“ Das waren sieben Jahre harte Schreibarbeit und der Prof. spricht Klartext: „Immer mehr Unternehmen verstehen zwar die Ideen des Offensiven Marketing, haben aber nicht den Mut, die Zielstrebigkeit, die Ausdauer diese auch tatsächlich umzusetzen.“

Meyers Wort hat Gewicht in der Branche. Denn seit knapp 40 Jahren lehrt der gebürtige Nördlinger Marketing. Mit umfangreichen Exkursionen in die Praxis. So war er auch mal Strategiechef bei einer Agentur und hat in Stuttgart die Kampagne der neuen Mercedes-C-Klasse und der Daimler Benz Card mitverantwortet. Dann sollte Dr. Meyer als Assistent in die Vorstandsetage von Henkel. Aber anstatt nach Düsseldorf machte er lieber seinen Professor und folgte einem Ruf der Uni Mainz.
„Ich will immer selbstbestimmt und lösungsorientiert arbeiten und meine Studierenden nach dem Credo „Wissen erwerben und anwenden können“ zu selbstbewußten Entscheidern ausbilden“, sagt der heute 63jährige. Das lernte er bei seinem Vater, einem Bauunternehmer.

1992 dann das Angebot von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Meyer war einer der Jüngsten im Wissenschaftsbetrieb. Er wurde Dekan, übernahm die Leitung des Institut für Marketing und der FGM, der Fördergesellschaft Marketing an der LMU und wurde zum schillernden Aktivposten der Uni.
Bücher, Talkshows, Headlines – Prof. Meyer ist Top-Vermarkter seines Arbeitgebers, seines Institut und auch von sich selbst.
Statt in Talkshows aufzutreten, recherchiert er nun in der Welt. Neue Themen, neue Trends, neue Kooperationspartner. Die präsentiert er dann in seinen Vorlesungen und beim alljährlichen Marketing-Symposium in der LMU (headline1. berichtete). Weil´s bis zum 45. Symposium noch etwas dauert (12. Juli 2019), ist genügend Zeit, die moderne Marketing-Systematik, Fallbeispiele und Idee in Meyers „Always Ahead“ zu studieren. Bestellungen unter: info@alwaysahead.de

Peter Ehm

Guerilla-Marketing mit Flaschengeist

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Hotel-Chefin Nikola Reiter will die Münchner Golfer ins Burgenland locken. In ihr XXL-Naturparadies – 560 km von München entfernt. Lohnt sich das?

Hotel-Chefin Nikola Reiter

3000 verschiedene Weine in der “Genusswerkstatt”, dazu ein XXL-Spa

30 Lipizzaner gehören zu Reiters Reserve

München/Bad Tatzmannsdorf – Von der Isarmetropole aus betrachtet, klingt Süd-Burgenland so wie Nord-Baschkortostan. Also ganz weit weg. Und tatsächlich:. Bad Tatzmannsdorf liegt hinter Wien, gut sechs Autostunden von München entfernt. Aber die Reise ins Nirwana lohnt sich, besonders für den Kitzbühel-gelangweilten Golfer.
Auf geht´s in Reiters Reserve: In den sanften Hügeln rund um die Hotels laden gleich zwei eigene Golfplätze ein, 18- und 9-Loch. „Wir brauchen kein Halligalli“, sagt Hotel-Chefin Nikola Reiter, „wir bieten unverfälschte Natur und Erholung auf allerhöchstem Niveau.“
Fast alles in Reiters Reserve ist XXL: 120 Hektar Landschaft, 11.000 Quadratmeter Spa (incl. Koi-Karpfen), ein Reitstall mit 30 Lipizzanern, ein Blumenpark, die eigene Bio-Lebensmittelproduktion.
Jetzt im Herbst bringen nun die Reiters (Nikola mit Ehemann Karl) ihr Relax-Paradies in die Münchner Zielgruppe. Dem Geist aus der Flasche fällt dabei eine besondere Rolle zu. Denn zum Burgenländischen Landbesitz der Hoteliers gehören auch eigene Weinberge. 80.000 Flaschen gibt es pro Saison. Feinste Tropfen in Weiß und Rot. Pinot noir, Merlot, Chardonnay und Grüner Veltliner. Besonderes Kennzeichen: die liebevoll künstlerisch gestalteten Etiketten. Der Wein kommt nun in Münchner Gläser. Bei Weinproben (z.B. in Rindchen´s Weinkontor), auf Messen oder anderen Test-Events. Dazu liefern Facebook & Co. die kommunikative Unterstützung. „Unser Schwerpunkt liegt im Guerilla-Marketing“, sagt Nicola Reiter, „aber die bisherigen Ergebnisse überraschen uns positiv.“
Wer dann, z.B. nach den Anstrengungen der Medientage, etwas Entspannung sucht, für den bietet sich die „kleine Weltreise“ ins Süd-Bürgenland an. Erst Golf, dann Wellness – und im hauseigenen Weinkeller, der „Genußwerkstatt“, warten 3000 verschiedene Weine aus ganz Österreich zum Probieren. Nähere Infos: https://www.reiters-reserve.at

Toscanis Bullshit und 1 x Alibaba

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Shocking & genial: Oliviero Toscani gehört zu den Großmeistern der Werbung. Bei Serviceplan zog der 76jährige jetzt ordentlich vom Leder.

Toscani protestierte einst gegen die Todesstrafe, den Krieg und gegen Aids – alles für Benetton. In 18 Jahren, bis 2000, machte er die Modemarke weltberühmt. Und Toscani, mittlerweile 76, ist kein bisschen ruhiger geworden. Das zeigte er beim Innovationstag der Münchner XXL-Agentur Serviceplan. Denn er brachte Alex Schill, den obersten Kreativchef der Agentur, ganz schön ins Schleudern.

Oliviero Toscani: Benetton ist kein Thema mehr

Begehrte Charts : Terry von Bibra, Alibaba
 

Sympathisch & leicht blass: Joko Winterscheidt (r.) mit RTL-Moderator Wolfgang Kons

Freundschaft nach dem Bühnenduell: Serviceplan-Kreativo Alex Schill (l.) mit  Toscani

 

MÜNCHEN – Vor 400 Gästen wollte der Serviceplan-Talker, hochdekoriert mit diversen Kreativpreisen, einen launigen Plausch mit seinem italienischen Stargast führen. Der 76-jährige wollte das auch. Nur anders. Toscani:

• „Künstliche Intelligenz ist Bullshit. Jedes große Projekt ist aus einem menschlichen Traum gemacht, nicht von einer Festplatte.“
• „Marketingleute wollen immer sicher sein, deshalb werden sie nie kreativ sein.“
• „Wenn du eine Idee hast, fürchte dich nicht vor der Angst.“
• „Der Begriff Artdirector ist ein Widerspruch in sich. Denn einen Direktor der Kunst kann es nicht geben. Die Kunst ist frei und unabhängig.“
• “Bei den Briefings mit Benetton habe ich immer genau zugehört und dann genau das Gegenteil gemacht.“

Der einstige Werbeskandal von Benetton? Für Toscani – in Jeansjacke, roter Hose und alten roten Nike-Sneakern – kein willkommenes Sprechthema. Da zauberte Schill ausgesuchte Schockfotos an die Videowall. Eine Galgenszene, eine Nazi-Demo – darauf hebelte der Kreative das grüne Benetton-Logo. „Was sagen Sie dazu?“ – Antwort: „Bullshit!“ Es tobte der Saal.

Der Innovationstag von Serviceplan ist nach 14 Jahren ein Fixpunkt für Deutschlands Medien-, Marketing- und Agenturszene. Jedes Jahr holt Europas größte eigentümergeführte Agentur Top-Leute der Branche nach München. Neben Toscani dieses Mal auf der Bühne: Minister a.D. Sigmar Gabriel, Prof. Jürgen Schmidhuber, der „Vater der modernen künstlichen Intelligenz“, Julia Jäckel, CEO Gruner + Jahr, Tyler Brûlé und seine Luxusmagazine Monocle, Terry von Bibra von Alibaba (Foto 2)  und Joko Winterscheidt, der TV-Mann, den´s jetzt auch als Magazin gibt. Aber Joko blieb leicht blass auf der Bühne. Ein anderer war der Star.

Daniel Häuser, Chefredakteur von Clap, glaubt, dass Terry von Bibra die meisten Handyfotos generierte. Stimmt. Bibra, der Ex-Kommandant von Yahoo ist jetzt Europa-Chef des chinesischen Online-Giganten Alibaba. 400 Gäste machten große Augen beim Crash-Kurs ins neue E-Reich der Mitte: Taobao, Fliggy, Youku und Lazada sind lauter Bestsellermarken von Alibaba. Werbung, Retail, Transport, Bezahlung – macht alles der Handelskonzern. Mit guten Gewinnen. Allein im ersten Quartal 2018 verkündete Alibaba ein Umsatzplus von 61 Prozent…

PS: Geteilte Mühe ist halbe Mühe. Das gilt auch für die Kosten. Für den Mega-Event, zu dem auch die CMO-Gala für den besten Marketing-Mann Deutschlands gehört (wir berichten später darüber), hat Serviceplan namhafte Sponsoren akquiriert: die Mediengruppe RTL, die Frankfurter Allgemeine, Gruner + Jahr, Samsung und Antenne Bayern.

Italienische Nachspielzeit

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München – Wie sieht´s aus, das Leben nach einer verkorksten Fußball-WM? Wir blicken übern Brenner – und wundern uns, mal wieder. Italien, exklusiv nicht bei der WM, schwelgt vor Sportbegeisterung! Dafür sorgen die Sportzeitungen mit Sonderseiten. Ronaldo bei Juve, Tour de France,  Moto-GP und Formel1 – italienische Sport- und Lebenslust braucht keine Russland-WM. Und die Marken machen munter mit. Vierfarbig und ganzseitig. Sie schalten Printanzeigen. Wovon deutsche Verlagsmanager träumen, ist in Italien eine schier unendliche Kampagnen-Galerie. Nur bei Adidas gibt´s lange Gesichter. Bitte sehr:

Fast wie im siebten Himmel: Mit einer Hommage an Leonardo da Vinci wirbt Inter Mailand für die neuen Saisonkarten.


Ronaldo Superstar: Jeder Schritt ist für die Kollegen eine Headline wert.

Top-Kunde Sky: Der Sender schaltet fast täglich. Manchmal 4 Seiten im Verbund.

Schloss Neuschwanstein an der Autobahn: Abarth sieht´s so.

Rennrad-Sieger John Degenkolb ist Testimonial von Superfood.

Was solln des sein? Ein quadratischer Super-Power-Drink mit Ronaldo.

Neben der berühmten Arena wird auch Fußball gespielt: Veronas neues Trikot.

Nimmt sich für Visa selbst auf den Arm: Skandal-Kicker Zlatan Ibrahimovic.

Dankes-Anzeige zum Motorradsieg von der Prosecco-Marke Bacio della Luna.

Cool & edel: Juventus-Sponsor Hublot, übrigens auch beim FC Bayern im Spiel.

Radrennfahrer Vincenzo Nibali ist nicht nur in Italien ein Super-Star.

500.000 Ronaldo-Trikots (Fotos) wurden in Italien innerhalb weniger Tage verkauft. Bei Adidas, dem Juve-Ausrüster, löst das eher keine Jubelstürme aus…

… sind doch die Shirts in Italien für 35,- € zu haben. Alles original, mit Hologramm und Stempel. Nur das Adidas-Logo fehlt. Eine vertragskonforme Aktion des Juventus-Merchendisings. Wer zum Ronaldo-Design auch das Adidas-Logo haben will (siehe ganz oben), der zahlt 89,- €. Wir haben damit niemanden gesehen…

Print gewinnt – manchmal

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München – Eigentlich ist´s wie im Fußball: Die Printanzeige gehört, wie das Kicken, zur deutschen Kulturgeschichte. Oftmals totgesagt hält sie sich wacker. Aber wie im Fußball gibt es Anzeigen, die man schlichtweg vergessen kann. Grässlich und nichtssagend gegen überraschend und einfach treffend. Wie laufen aktuell die Kreativ-Spiele der Werber? Urteilen Sie selbst. Hier der Print-Überblick zur Fußball-WM.

 


Netto hat mit seiner Anti-Zucker-Kampagne einen Shitstorm XXL ausgelöst. Zurecht?

Auch der gute alte Sportscheck versucht´s mit leichter Provokation. Immerhin mal wieder ein Lebenszeichen.

Wir erinnern uns an die Erfolgsjahrzehnte von Heye und McDonald´s. Sind vorbei, wie man sieht. Ein Gurkenmotiv, zehn Lichtjahre entfernt von der Sixt-Vorlage (Merkels Cabriofrisur).

Auch bei diesem Motiv kam leichtes Frösteln auf in der Redaktion. Weniger bei den Redakteurinnen: “Riecht doch ganz frisch.” Die Männer grummelten nur “Blut-Grätsche”.

Mit dem Skateboard in die Zielgruppe: Theoretisch eine ganz gute Idee vom Fußballsponsor Ergo. Nur: der runderneuerte Vati paddelt lieber stand-up oder radelt auf Carbon.

Fünf war nicht Trümpf. Samsung Germany hat gleich mit dem ersten Motiv Aufstellungsprobleme. Khedira und Özil (v.l.) “reif für die Ersatzbank” (Bild), Sané (2.v.r.) durfte gar nicht mit. Jetzt neues Motiv mit neuen Stars.

Düster und leicht unheilvoll: Der Spielplan, den die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte. Entsprach irgendwie der Handschrift…

…von Mercedes. Auch hier viel Schatten und ein bisschen Traurigkeit. Die “best-never-rest”-Kampagne des Autobauers ist die Abschiedsvorstellung eines Hauptsponsors. Ab kommenden Jahr ist VW der neue und exklusive Autopartner des DFB und damit der Nationalmannschaft.

Oli Kahn, der Titan, als Testimonial des Wettanbieters Tipico: Ein Volltreffer. Denn der prominente Ex-Keeper spricht jeden zweiten Tag als ZDF-Experte.

Letztes Hemd verwettet? Den Redakteurinnen graust´s leicht…

Für alle Wettanbieter ist die WM Hochsaison: Viel Geld investierte bwin für Diego Maradona. Diego dick & fett. Das finden nicht nur Senior-Redakteure traurig…

Doch lieber Lotto spielen? Zwar sind die Chancen für einen Sechser mit Superzahl bei 1:140 Millionen. Aber immerhin besser, als aufs falsche Pferd gesetzt.

Deutschlands 1. abgeschlossener Fotoroman zur Formel Elektro

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Zürich/München – Die Formel1 hat immer noch Power: 5,71 Millionen guckten auf RTL den Grand Prix von Kanada. Nur zwei Stunden vor der F1 startete in Zürich die F-E – die Formel Elektro. 150.000 Zuschauer, also rechnerisch fast die Hälfte der Zürcher, kamen in den Renncampus. Das Schweizer Fernsehen übertrug. Bei Eurosport lief der “Kampf der Batterien”  tagelang in Wiederholungen. Nur: Die TV-Reichweite der Benziner bleibt unerreichbar. Noch. Aber warum drängen immer mehr Marken in die Formel E? Was ist so toll am aufpufffreien Wettkampf? Deutschlands erster abgeschlossener Fotoroman bringt Licht ins Dunkel.

 


Die Show-Bühne: Bei der Formel1 längst gestrichen, bei der Formel Elektro mit Megaprogramm zum Nulltarif.

Das Key Visual: Früher waren die F1-Plakate Sammlerstücke. Heute lieblos & kostengünstig. Die neue Racing-Plakatkunst kommt aus der Formel E. Dynamisches Kulissen-Painting der jeweiligen Rennorte, wie hier das Zürich-Motiv.

Die Boxenstraße I: Eng, überschaubar und offen für alle Ticketinhaber. Fahrer, Teamchefs, Sponsoren-CEO – alle mittendrin. Ohrenstöpsel nicht notwendig, nur Pressluftschrauber stören die E-dylle. Sofort wieder abbaubar: die Holzboxen mit dem Vip-Bereich obendrauf. Kein Stahl, kein Beton, den Umweltfreund freut´s.

Quick & praktisch: Gegenüber den Boxen sind die gelben DHL-Behälter zum Abtransport. Spart Wege und Energie.

Tolle Karosserien, wie früher bei der Formel1. Aber statt Multi-Elektronik gibt´s bei der Formel E einfache Pappschilder zur News-Übermittlung.

Die Boxenstraße II: Die Elektro-Autos müssen über Kopfsteinpflaster. 1x anfassen kostet nix. In der Formel1 undenkbar, mit Ausnahme Monte Carlo.

Promi-Faktor: Nach Zürich kamen diverse Bunte-Promis (u.a. Naomi Campbell). Viel interessanter aber war die Anzahl der Werbe- und Agentur-Chefs. Wir zeigen Agentur- Director Karsten Bentlage (Lagardére). Der Münchner Agentur-Chefpilot Armin Gastl (Outright) war auch da, wie Christian Baertschi von Serviceplan. Heißt: die Sponsoring-Szene ist heiß auf die F-E – und verlässt die Formel1.

Die Streckenführung in Zürich: Es ging mitten durch die Stadt, genauer gesagt durch das Banken- und Versicherungsviertel. Ein Stadtkurs hat viele Vorteile gegenüber einem Formel1-Outback-Ring (Abgase, Abzocke, verwüstete Natur, Trunkenbolde, etc.). Der Kurs in Zürich ist trotzdem langweilig (2 XXL-Geraden, ein paar Kurven). Dazu kommt: kein Adrenalin wg. fehlendem Donnersound. Und die 150.000 Zuschauer? Sie kommen, weil sie neugierig sind auf Elektromobilität. Sie pilgern durch das E-Village (auf dem Plan die bunten Flächen). Hier zeigen die großen Auto- und Elektronikmarken ihre neuesten Modelle. Der Vati darf sich mal reinsetzen, die Mutti macht das Foto. Viel Action, viele Aktionen, viele Infos. Die Kids sammeln Fähnchen und Luftballons. Es gibt Würstl oder irgendwas mit Bio – und die Leute sind happy! Nannte man früher: Eventbasierter Aufbau einer Kundenbeziehung.

Titelsponsor ABB: Sorgte für Aufsehen mit einem Holzturmgebäude, das sich quer über die Rennstrecke spannte. Eine biologisch einwandfreie Konstruktion. Vorm Start spendierte das Unternehmen der Stadt Zürich 30 Schnellladestationen

ABB im E-Village: Gezeigt wurde ein E-Boot, das ideal wäre für James Bond. Der Flitzer, der auch live auf dem See zu sehen war, hebt sich bei höherer Geschwindigkeit aus dem Wasser und gleitet dann nur auf zwei Finnen.

BMW zischte vor dem Start mit den Ehrengästen über die Piste – lautlos.

Mercedes präsentierte im E-Village seine eq-Modelle. Ab 2019 startet die Marke in der Formel E. Dafür wurde der DTM gekündigt.

Der kleine Microlino war auch in Zürich ein Topstar. Der Elektro-Zweisitzer schafft Tempo 90 und 30 Kilometer. Schon 6.300 Bestellungen (a 12.000,- €).

Auch der kleine Smart setzte sich groß ins Bild. Vom See aus wurde ein Fahrzeug per Schiffsbagger (links) auf eine Badeinsel gehoben. Dann durfte gefeiert werden. Fotograf stand etwas weit weg vom Tatort, kam nicht rein zur Party – sorry.

Nix Oldschool zum 70. Geburtstag: Porsche zeigte im Allianz E-Village neben dem Carrera und neuen E-Modellen auch seine Freude über die Mitfahrgelegenheit in der kommenden FormelE-Saison

Audi holte sich mit Lucas di Grassi in Zürich den Sieg und in der Stadt mit XXL-Plakatauftritt Sympathien.

Kein Geld, nur Mut: Play and win!

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München – Es gibt in München eigentlich nur drei Marketing-Adressen von nationaler bzw. internationaler Relevanz: Das ist einmal die XXL-Agentur Serviceplan, der Münchner Marketing Club und schließlich Prof. Dr. Anton Meyer, Vorstand des Uni-Instituts für Marketing. In seiner Funktion als Vorstand der Fördergesellschaft Marketing (FGM) lädt der emsige Prof. nun zum 44. Marketing-Symposium an die Münchner Ludwig-Maximilians-Uni. „Play and win“, so das Motto für den 13. Juli.


BBQUE: M. Lubomirski

LMU: Kathrin Lührs

LMU: Nina Bürklin

Samsung: Younghee Lee

Chef & Initiator: Prof. A. Meyer

Die Ludwig-Maximilians-Universität München ist am 13. Juli Treffpunkt zum 44. Marketing-Symposium

Aber keine Angst. Allein das Programm verspricht Glück für alle Besucher. Sie erhalten knack-frisches Wissen aus dem Marketing. LMU-Prof. Anton Meyer hat wieder seine Kontakte spielen lassen und Hochkaräter für die Bühne im Audimax verpflichtet. Hier einige names & brands:

  • Younghee Lee, Global CMO des Weltkonzerns Samsung, hat ihren Vortrag unter das ungewöhnliche Motto gestellt „do what you can´t“.
  • Rolf Sigmund, Deutschland-Chef von L´Oreal, spricht über „brands and strategic brand bulding“.
  • Der BBQUE-Co-Gründer Michael Lubomirski gibt Ratschläge, wie man vom Amateur zum Profi wird: „Mit Mut, Kreativität und null Kapital.“
  • Die beiden FGM-Vorstände Kathrin Lührs und Nina Bürklin referieren über Science Insights, Sharing Economy und „von Gefühlen und Kooperationen“.
  • Der jetzt in Berlin tätige Prof.
Christian Blümelhuber hat seinen Vortrag unter die Überschrift gestellt: „Wenn Du gewinnen willst, dann musst Du auch spielen.“
Am Vormittag dieses 13. Juli gibt es zwei Workshops, ab 13 Uhr läuft – wir betonen es gerne – die 44. Ausführung des Münchner Marketing-Symposiums.
Gerade in Zeiten von Abspeck-Etats und Oberflächen-News muss Prof. Anton Meyer Anerkennung gezollt werden. Mit u.a. der Bayern LB, Fujitsu, DKB, Bürklin, WMF und der Augsburger Aktienbank hat der sportliche Turbo-Prof wieder namhafte Sponsoren akquiriert. Dazu kommen u.a. Segafredo, Paulaner, die Deutsche Post und Audi.
Auch headline1.de ist wieder mit von der Partie. Als Medienpartner, wie auch brand eins und w&v. Tickets gibt´s ab € 190,- (Studenten € 20,-). Buchung und Infos unter www.marketingworld.de

Weckruf digital

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München – „Die Zukunft gehört Print“: Viel Zuversicht und Kampfgeist war zu hören bei der Jahrestagung des Verbandes der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB). Dabei plädierte VZB-Chefin Waltraut von Mengden für gleiches Recht aller Medienanbieter und gegen die Sonderwege von Google & Co. Dass nicht alles Gold ist, was in der digitalen Welt glänzt, bewies Prof. Manfred Spitzer. 200 Gäste horchten auf, als der Neurowissenschaftler in seinem Vortrag analysierte: „Print schlägt digital“.

Warnt vor dem digitalen Overload: Buchautor Prof. Manfred Spitzer

VZB-Chefin Waltraut von Mengden mit Ministerpräsident Söder und VDZ-Chef Rudolf Thiemann

Neben der höheren Glaubwürdigkeit von Gedrucktem, so Spitzer, hätten wissenschaftliche Untersuchungen immer wieder ergeben, dass ein Text über Google weniger im Gedächtnis bleibe als der in gedruckter Form. Der Buchautor ( „Digitale Demenz“) warnte auch vor einer Über-Digitalisierung in den Grundschulen. Je mehr Elektronik im Unterricht, so Spitzer, desto schlechtere Ergebnisse in den Pisa-Studien. Deshalb hätten diverse Länder den Digital-Einstieg in den Unterricht in höhere Schulstufen verschoben.
Als „führenden Verlagsstandort“ beschrieb Ministerpräsident Markus Söder „sein“ Bundesland
Bayern. In seiner Dinner Speech erklärte er: „Mir ist wichtig, dass Print stark und wettbewerbsfähig bleibt.“ Deshalb werde er einen Mediengipfel in der Bayerischen Staatskanzlei veranstalten. Besonders stolz an diesem Tag: Waltraut von Mengden.
Sie wurde wieder einstimmig zur Ersten Vorsitzenden des VZB gewählt, bereits zum dritten Mal.
Der bayerische Verband vertritt die Interessen von 96 Zeitschriftenunternehmen, darunter Hubert Burda Media, Condé Nast, Vogel Business und den Bild Verlag. Der VZB mit Sitz in München wurde vor 70 Jahren gegründet.

Ausstieg für eine Handvoll Oliven

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München/Madrid – Man wird doch wohl mal träumen dürfen: Nach dem Exit (Rauswurf, Hausverbot, Frührente, etc.) ab zum Wunschtraum-Startup in den Süden! Klappt nicht immer. Bei Bernd Pischetsrieder, dem Ex-BMW-Boss, schon. Er ist jetzt anerkannter Weinproduzent mit eigenen Weinbergen in Österreich (nicht zu verwechseln mit Aldi-Weinlieferanten Günther Jauch – kein Exit, nur Hobby). Topaktuell können wir einen außergewöhnlichen Aus- und Umstieg vermelden: Hartmut Zastrow, Erfinder der modernen Sponsoring-Forschung und Gründer von Sport + Markt, hat sich in Spanien einen 500 Hektar großen Naturpark gekauft. Liefert jetzt Olivenöl und Lammfleisch. Mit von der Bio-Partie: Studienfreund und Kollege Torsten Zoega.

Sport + Markt war ab Mitte der 90er Jahre die international wichtigste Marke für die Erforschung des Sportsponsorings. Zastrow und Zoega, die beiden Absolventen der Sporthochschule Köln, ergründeten wo und wann und wie Sportsponsoring seine Wirkung hatte. Die Formel1, der Fußball, Handball oder Leichtathletik – per Knopfdruck lieferte Sport + Markt Analysen und On-Screen-Zeiten aus gigantischen Datenbanken.
Aus der Zwei-Mann-Bude mit Hauptsitz in Köln war ein Beratungs- und Forschungsunternehmen geworden, mit 140 Mitarbeitern und Büros in sieben Ländern. Zastrow: „Ich war damals viel in München. Der FC Bayern gehörte zu unseren Kunden.“ Die gesamte Bundesliga kaufte Daten und Analysen von Sport + Markt. Genau so wie die ChampionsLeague, der spanische, der italienische und der englische Fußball. 100 Clubs standen auf der Kundenliste, dazu TV-Sender und die Sponsoren, die wissen wollten, welche Effekte ihr Millionen-Investment erzielt.
Der Laden brummte (ca. 90 Mio € Umsatz). Sport + Markt sammelte weiteres Kapital durch Teilverkäufe an Repucom und an einen US-Investor, 2012 wurden die Karlsruher Sportanalysten IFM übernommen und schließlich ging das Konstrukt komplett von Nielsen, dem Weltmarktführer
in Sachen Marktforschung (heißt heute Nielsen Sport).
Was macht man mit Mitte 50 und einem dicken Bankkonto?
Das Duo Zastrow/Zoega gründete die neue Marke „Gold der Extramadura“. Das ist feinstes Olivenöl aus dem Paradies, so jedenfalls der Verkaufsprospekt: „In nahezu perfekter Symbiose mit unseren Merino Schafen, den natürlichen Gärtnern.“
Mit Unterstützung von Zastrows Ehefrau, einer Spanierin, hatten die beiden Sportmanager eine 5 Mio Quadratmeter große Finca an der Grenze zu Portugal gekauft. Zastow kümmert sich um die Erne („pro Jahr nur 3000 Kilo“), die Renovierung der Gebäude und um ein paar Hundert Schafe. Kollege Zoega sorgt mit der Ex-Sport-und-Markt-Kollegin Kerstin Krug von Hamburg aus für den Vertrieb des Edelstoffs (1/2 Liter für € 13,95).
„Irgendwann“, so der frisch ausgebildete Öl-Sommelier Zastrow, „gehen wir ganz nach Spanien.“ Auf alle Fälle schon jetzt eine interessante Vormerk-Adresse für alle angehenden Aussteiger. Wenn die Renovierungen abgeschlossen sind, soll auf La Morera, 400 Kilometer von Madrid entfernt, Erlebnis-und-Entschleunigungs-Urlaub mit Bio-Feeling locken. Der goldene Info-Klick: www.gold-der-extremadura.com
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